Auswirkungen unterschiedlicher Fruchtfolge- und Bodenbearbeitungssysteme auf die Intensität des Produktionsmittel- und Energieeinsatzes im schleswig-holsteinischen Ackerbau

Projektleiter:  Prof. Dr. Klaus Schlüter


Mittelgeber:  Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft, Kiel


Bewilligungszeitraum:  15.04.1996 - 31.05.2002


Anzahl der Mitarbeiter:  2



Im Rahmen eines sechsjährigen Forschungsprojektes wurde ein Vergleich von Bodenbearbeitungsverfahren (Pflug- und Mulchsaat) in drei verschiedenen Ackerbaufruchtfolgen (Monoweizen, dreigliedrige Fruchtfolge, fünfgliedrige Fruchtfolge) vorgenommen. Schwerpunkte der Untersuchungen waren das Auftreten wichtiger Schadorganismen, die Erfassung der Stickstoffdynamik, die Ermittlung der Regenwurmaktivität, die Erfassung bodenphysikalischer Parameter sowie die Feststellung des Besatzes mit Unkräutern und Ungräsern.


Unter anderem konnte gezeigt werden, dass aufgrund der hohen saprophytischen Aktivität pfluglos bestellter Monoweizen deutliche Vorteile gegenüber der gepflügten Variante aufweist, was sich in der höheren Ertragsleistung ausdrückte. Auch der altbekannte "decline-effect" trat bei Mulchsaat deutlich früher ein als bei gepflügter Bestellung.


Sowohl in der dreigliedrigen Fruchtfolge als auch in der Monokultur konnte die spätreifende Winterweizensorte "Zentos" von der gesteigerten Stickstoffdynamik in der Mulchsaat profitieren und diese in höhere Roh- und Eiweißerträge umsetzen.


Im Winterraps "Express" zeigte sich, dass die Verluste durch den weit verbreiteten Fruchtfolgekrankheitserreger Verticillium longisporum in der dreigliedrigen Fruchtfolge deutlich höher waren als in der fünfgliedrigen. Ein Einfluss der Bodenbearbeitung auf den Infektionsgrad konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.


In allen Mulchsaatvarianten zeigte sich eine deutlich gesteigerte Aktivität der Regenwürmer. Diese sind unter anderem für die verbesserte Strohzersetzung und die Eindämmung saprophytisch überlebender Krankheitserreger verantwortlich. Darüber hinaus konnte eine Förderung der Stickstoffverfügbarkeit in den tieferen Bodenschichten als Folge der vertikalen Biomasseverfrachtung nachgewiesen werden.


Auf dem Versuchsstandort zeigte sich, dass die pfluglose Bestellung den Besatz mit keimfähigen Samen von Windhalm und zweikeimblättrigen Unkräutern deutlich reduzierte. Die ökonomische Bilanzierung machte deutlich, dass pfluglose Anbauverfahren auf dafür geeigneten Böden erhebliche Vorteile aufweisen und Ackerbaubetrieben nicht nur die Möglichkeit zur Beschleunigung der Arbeitsvorgänge, sondern auch zur Verringerung der variablen Kosten bieten.