"Wachsen" von Janine Gerber

Licht, Raum und Farbe bestimmen die Kunst von Janine Gerber. Ihr Fokus liegt auf dem Tageslicht, da es sich verändert, bewegt, Räume mit Licht und Schatten ausmalt und „ein Werk ebenso formt, wie ein Betrachter, der sich um das Bild herum bewegt“.

Auf großen Papieren oder Leinwänden verteilt sie Ölfarben, schiebt und reibt diese ineinander. So entstehe eine Gesamtheit der Farbe, sagt sie. Durch die nass-in-nass Technik lassen sich die Farben leichter miteinander vermischen, sodass intuitiv Farbverläufe entstehen. Genau diese Übergänge und feinen Nuancen interessieren Janine Gerber. So nehme sie auch ihre Umwelt wahr, erklärt die gebürtige Chemnitzerin.

Im Bunker-D lief vom 11. März bis 14. April 2010 ihre Ausstellung „Wachsen“. Zwei riesige Papierbahnen hat Janine Gerber mit Rissen und Schnitten versehen. Die eine ist tiefschwarz, die andere weiß. Sie stehen für die reinsten Formen des Lichts und durch die Einschnitte wird das „Papier zur Skulptur“. Außerdem gibt die Künstlerin den Farben so Raum, unterschiedliche Schattierungen und Nuancen zu zeigen. „Der Übergang von einem warmen Ocker zu einem hellen Grau, weiter zur Spiegelung von etwas Grünem“, das ist für sie die sinnliche Kraft der Farbe.

Die Ausstellung im Bunker-D bezeichnet sie als besonders „flüchtige, verletzliche und sehr poetische Verbindung“ ihrer Arbeiten mit der Umgebung. Die ungewöhnliche Räumlichkeit mit all ihren Gebrauchsspuren und das spezielle Licht habe sie als Herausforderung empfunden, erzählt sie.