Entwicklung eines Konzeptes für den wirtschaftlichen Fütterungseinsatz von Könerleguminosen ...

Entwicklung eines Konzeptes für den wirtschaftlichen Fütterungseinsatz von Körnerleguminosen bei Rindern, Schweinen und Hühnern in Schleswig-Holstein im ökologischen und konventionellen Landbau

Projektträger:   Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein


Projektleiter:   Prof. Dr. Hans-Joachim Laue


Mittelgeber:   EU.SH und EIP-Agri


Bewilligungszeitraum:   01.06.2015 - 31.05.2018


wiss. Mitarbeiterinnen:   M. Sc. Karolina Brusdeilins
                                            M. Sc. Dana Ohm
                                                             

Projektbeschreibung

Ein wesentliches Ziel der zukünftigen gemeinsamen Agrarpolitik der EU ist eine deutliche Zunahme des Einsatzes von heimischen Eiweißträgern in der tierischen Fütterung. Im konventionellen wie auch im ökologischen Landbau geht es darum, den Anbau von Körnerleguminosen erfolgreicher zu machen und die Verwertung von heimischen Eiweißpflanzen zu verbessern, wobei hier vor allem die innerbetriebliche Verwertung im Mittelpunkt steht. Auf diesem Wege soll eine langfristige Ausdehnung der Anbaufläche erreicht werden.

Körnerleguminosen nahmen im Jahr 2015 in Schleswig-Holstein lediglich einen Anteil von weniger als 1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche ein, wobei insbesondere auf konventionell wirtschaftenden Betrieben die Anbaufläche sehr gering ist. Eine deutliche und nachhaltige Erweiterung des Anbaus ist essentiell notwendig, um die züchterische Bearbeitung von Ackerbohnen, Futtererbsen und Lupinen zu erhalten. Da viele Saatzuchtunternehmen die Züchtung dieser Arten aus ökonomischen Gründen bereits eingestellt haben, könnten diese Fruchtarten auf Dauer als landwirtschaftliche Nutzpflanzen endgültig verloren gehen. Neben der Möglichkeit zur internen Verwertung spricht vor allem der hohe Fruchtfolgewert dieser Pflanzen für den Einsatz auf tierhaltenden Betrieben. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur primären und sekundären Artenvielfalt und durch die Selbstversorgung mit Stickstoff und den damit verbundenen Verzicht auf energieraufwendig hergestellten mineralischen Stickstoffdünger tragen sie außerdem zum Klimaschutz bei. Das zentrale Problem beim Anbau von heimischen Körnerleguminosen sind die fehlenden Vermarktungsmöglichkeiten durch das geringe Mengenaufkommen sowie zu niedrige Preise. Die Futterwerte sollen deswegen in umfangreichen Fütterungsversuchen genau quantifiziert werden. Im Zentrum des Projektes steht der Umbau eines Expanders zur Druck- und Wärmebehandlung von Erntegut in eine mobile Anlage. Auf diese Weise soll Betrieben die Möglichkeit eröffnet werden, die Körnerleguminosen für den innerbetrieblichen Gebrauch vor Ort aufzuwerten, indem der Anteil antinutritiver Inhaltsstoffe gesenkt und die Verfügbarkeit von Eiweißkomponenten erhöht wird.