Eine Studentin zeigt mit dem Finger auf das Willkommensschild des Fachbereichs Wirtschaft der FH Kiel.© FH Kiel

Als Medienstudentin unter BWLern

von viel.-Redaktion

Ein Erfahrungsbericht von Kriske Heinemeier

Ich gebe zu: Ich bin durchaus mit dem einen oder anderen Vorurteil in diesen Tag gestartet, denn als Medienstudentin verirre ich mich doch eher selten in die Räume des Fachbereichs Wirtschaft. Im Auftrag der Pressestelle der FH Kiel habe ich am 17. März den zweiten Tag der Erstsemesterbegrüßung der Masterstudierenden des Fachbereichs Wirtschaft begleiten dürfen. BWLer also, hatte ich gedacht, da erwarten mich doch sicherlich in gebügeltem Hemd und adretter Bluse gekleidete Studierende, die einen perfekt durchstrukturierten Tag erleben und sich über ihre bereits durchgeplanten Karrieren austauschen. Ich betrat also den Hörsaal und war positiv überrascht: Polohemden konnte ich nirgends entdecken und auch mit meinen Sneakern fiel ich hier keineswegs aus dem Rahmen. Glück gehabt!

In der bunten Mischung junger Leute fühlte ich mich sehr gut aufgehoben und ließ die ersten Programmpunkte, in denen Prof. Dr. Hans Klaus über Prüfungsformen und ETCS-Regelungen sprach, gerne über mich ergehen. Mit dem Hinweis „Hier gibt es nichts zu kaufen, hier gibt es was zum Mitmachen“, stimmte Klaus die Masterstudierenden auf ihr erstes Semester ein und überließ dann Fachschaftsvertreter Yorck Alexander Zisgen das Wort. Dieser berichtete über den Alltag auf dem Campus, die anstehenden Interdisziplinären Wochen und gab den Studierenden hier und da kleine Tipps für das künftige Studium. „Meldet euch unbedingt rechtzeitig zu den Prüfungen an“, warnte er mit nicht zu überhörendem Nachdruck. „Ich bin nicht nur einmal zerknirscht und mit einem extra großen Strauß Blumen im Prüfungsamt aufgeschlagen.“ Mit einem Augenzwinkern ließ der Wirtschaftsinformatiker durchblicken: „Ich habe während meines Studiums hier wohl jeden Fehler gemacht, den man machen kann. Kommt bei Fragen also immer gern zu mir.“ Das hat auch mir Mut gemacht. Offenbar sind auch Wirtschaftsinformatiker fehlbar.

Interessant auch der Besuch von Stefan Pohl. Er stellte den Studis AIESEC vor. Diese  weltweit größte, von jungen Menschen geführte Organisation engagiert sich für interkulturelle Zusammenarbeit und Frieden und lädt Interessierte  zur Mitarbeit ein. Mit den Worten „Wir möchten Studierenden die Chance geben, sich persönlich weiterzubilden, in Führungspositionen zu arbeiten und Kontakte zu Unternehmen aufzubauen. Meldet euch gern bei uns“, hat Pohl sicher nicht nur meine Neugierde geweckt. Eine gute Möglichkeit, so scheint mir, ein Netzwerk aufzubauen und schon während des Studiums wichtige Erfahrungen zu sammeln.

Im zweiten Teil des Tages erkundeten wir in Begleitung von Ekaterina Baydova, die die Veranstaltung organisiert hatte, den Campus. Die Gelegenheit, mal bei den Studies nachzuhorchen, was sie an die FH geführt hat und wie ihnen der Tag gefällt, dachte ich. Aber Pustekuchen! Beim Gang durch die Räumlichkeiten des Fachbereichs Wirtschaft, den Mediendom und das Computermuseum waren die Erstsemester entweder tatsächlich überaus interessiert an sämtlichen Erklärungen von Ekaterina Baydova oder sie taten sehr glaubwürdig so, um der Kamera, die ganz unschuldig um meinen Hals baumelte, und meinen Fragen bloß aus dem Weg zu gehen. Na gut, für Fragen würde es später sicherlich noch Gelegenheit geben, denn nun folgte mein persönliches Highlight des Tages: Von der Sternwarte der Fachhochschule, die sich auf dem WiSo Gebäude befindet, durften wir den Ausblick auf die Stadt und den Ostuferhafen genießen. Natürlich zeigte sich Kiel an diesem Tag von seiner besten Seite. Graue Wolken, starker Wind und eher waage- als senkrecht sprühender Regen sind bei einer so beeindruckenden Kulisse aber eigentlich auch egal. Mir jedenfalls konnte nichts diese grandiose Aussicht vermiesen. Den Aufstieg auf das Dach kann ich nur wärmstens empfehlen.

Ausklingen ließen die Studierenden den Tag im Bunker-D, dem Kultur- und Kommunikationszentrum auf dem Campus. Letzte Chance also, etwas aus den „Master-Ersties“ herauszuquetschen. Bedauerlicherweise war ihnen meine Kamera wohl immer noch nicht sympathischer geworden. Sehr schade! Trotzdem bestätigten mir alle: Die zweitägige Einführungsveranstaltung für die Masterstudierenden war interessant, bot die Möglichkeit, erste Kontakte mit den Kommilitoninnen und Kommilitonen zu knüpfen und war insgesamt eine rundum gelungene Einstimmung auf das zweijährige Masterstudium. Genug Zeit übrigens, um an der Kamerascheu zu arbeiten. Wir laufen uns auf dem Campus bestimmt noch einmal über den Weg. Ich freue mich drauf!

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