Rennauto auf Fahrbahn© G. Döhla

Raceyard-Team schraubt in Corona-Zeiten virtuell

von Joachim Kläschen

Im Raceyard-Team der FH Kiel führen Studierende verschiedener Fachbereiche gemeinsam einen Rennstall und kümmern sich dabei um alle Belange – von der Konstruktion des Boliden über das Marketing bis hin zu Rennen bei internationalen Wettbewerben. Doch nicht nur auf die großen Automobilkonzerne wirkt sich die Corona-Krise aus, sie streut auch dem Raceyard Formula Student Team der FH Kiel Sand ins Getriebe: Die Formula Student Switzerland, Formula Student East, Formula Student Germany und alle anderen europäischen Formula Student Veranstalter haben die großen Events für dieses Jahr aus Corona-Gründen abgesagt.

„Die Corona-Krise trifft unser wundervolles Projekt hart, aber wir nehmen die Lage sehr ernst. Die Gesundheit unserer Teammitglieder und der Gesellschaft steht für uns an oberster Stelle. Daher verstehen wir die Entscheidungen, dass die Events, auf denen wir unser Können in diesem Jahr unter Beweis stellen wollten, abgesagt wurden“, erklärt Raceyard-Projektleiter Johnny To.

Doch die motosportbegeisterten Studierenden lassen sich von diesen schlechten Nachrichten nicht unterkriegen. Während der Präsenzbetrieb an der FH ausgesetzt ist, hat das Raceyard-Team seine Arbeit virtualisiert. Statt mit dem Drehmomentschlüssel in der Werkstatt, arbeiten die Studierenden gegenwärtig von zu Hause aus. Mit Hilfe von Online-Tools befinden sie sich im Austausch miteinander und konzentrieren sich gegenwärtig auf die konzeptionelle Arbeit und die statischen Disziplinen der Wettbewerbe, wie beispielsweise die Design-Präsentation oder den Business-Report. Darüber hinaus sind Homepage und Social-Media-Kanäle aktuell zu halten. Bei den sich ständig überschlagenden Ereignissen keine einfache Aufgabe.

Doch ganz ohne die gemeinsame Arbeit in der Werkstatt am Fahrzeug geht es dann aber eben doch nicht. So musste das Team schweren Herzens seine Pläne für die Fertigung des T-Kiel A20E pausieren, der durch ein verbessertes Kühlungskonzept mehr Zuverlässigkeit erreichen und mit einem überarbeiteten Aeropackage die Konkurrenz beeindrucken soll. Auch der weitere Verlauf der Saison ist ungewiss, doch das Team ist zuversichtlich, in diesem Jahr noch sein Können unter Beweis zu stellen und will unbedingt einen Rennwagen präsentieren.

Allerdings hat die Corona-Krise auch ihr Gutes, wie Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß vom Fachbereich Maschinenwesen herausstellt: „Das Raceyard-Team hat sehr viel Zeit, Mühe und Herzblut investiert, um Sponsoren nicht nur aus der Region, sondern auch überregional für das Projekt zu begeistern. Es ist großartig zu sehen, dass diese Firmen und Unternehmen – für die die gegenwärtige Situation ebenfalls große Herausforderungen mit sich bringt – ihr Engagement auch in Krisenzeiten aufrechterhalten und fest an unserer Seite stehen. Stellvertretend für das Team möchte ich mich bei unseren teils langjährigen Partnern für ihre Treue und ihr Engagement bedanken.“

Das Raceyard Formula Student Team der FH Kiel informiert auf seiner Internetseite www.raceyard.de über seine Arbeit.

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