Zwei Frauen und ein Mann stehen mit Kopfhörern ausgestattet vor ihren Mikrofonen.© Privat

Von Blicken über Tellerränder – Die 16. Interdisziplinären Wochen

von viel.-Redaktion

Mal was Anderes machen. Neue Perspektiven kennenlernen. Wann hat man dazu schon mal wirklich die Möglichkeit? Neben Studium und Nebenjob lassen sich kaum mehrtägige Workshops unterbringen. Crashkurse in Exel, Word und Co. kosten nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Deshalb sind die Interdisziplinären Wochen (IDW) perfekt: Das zweiwöchige Programm beinhaltet zahlreiche Kurse, Vorträge, Workshops und Exkursionen, an denen Studierende und teilweise auch Hochschul-Externe teilnehmen können. Dieses Jahr vom 2. bis 12. Mai. Hier ein paar Eindrücke von Kriske Heinemeier.

Live on Air beim Radioworkshop

Einen Traum hat sich Veronika Andersen, Studentin am Fachbereich Agrarwirtschaft, mit dem Radioworkshop erfüllt. „Ich höre immer viel Radio, wenn ich Trecker fahre. Dass ich auch mal eine Sendung moderieren darf, hätte ich nie gedacht. Es macht riesigen Spaß!“, schwärmte sie während ihrer Moderation. Gemeinsam mit ihrer Studienkollegin Lea-Sophie Buszek war sie live on Air. Die Radiosendung haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterstützt von Oliver Ujc, Lehrbeauftragter für das FH-Campus Radio, und Maren Hasenpath, Freie Dozentin für Kommunikation, selbst geplant. Bei der täglichen Livesendung auf Kiel FM (Frequenz 101.2 MHz) durften während der IDW alle mal ans Mikro.

Ahoi Matrosen – Studis beim Segeltörn

Raus aufs Meer ging es für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Daysailing für Anfänger“ auf der Sailing Yacht Kick, einem Vereinsschiff des Laboeer Segelvereins Sailaboe. Am 4. Mai nahm Prof. Dr. Harald Jacobsen vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik acht Studierende mit an Bord. Gemeinsam segelten sie die 40-Fuß-Yacht vom Hafen in Laboe am Leuchtturm vorbei über die Kieler Förde bis zum Schwentinehafen an der FH Kiel und wieder zurück. Eine super Gelegenheit, sich selbst einmal an einigen Segelmanövern auszuprobieren.

Dein ökologischer Fußabdruck

Wir alle wollen nachhaltig leben. Aber tun wir das auch? Bei der interaktiven Ausstellung „Der ökologische Fußabdruck“, die das Büro für Nachhaltige Entwicklung der FH Kiel in Zusammenarbeit mit Brot für die Welt organisiert hatte, konnten die Besucherinnen und Besucher genau das herausfinden. An vier Stationen durften sie sich an den Themen Essen, Wohnen, Konsum und Mobilität selbst ausprobieren. Godspower O Chidozie war nach Wiegen, Puzzeln und Messbecher befüllen überrascht: „Ich hätte gedacht, dass das Autofahren bei mir am meisten ausmacht. Dass meine Ernährung meinen ökologischen Fußabdruck so beeinflusst, wundert mich.“ Schmunzelnd gibt der Student zu: „Ich liebe Fleisch. Aber ich sollte mich in Zukunft wohl besser etwas zurückhalten.“

Sportliche Studis

Auch Sportinteressierte kamen bei den sechzehnten IDW auf ihre Kosten. Neben Yoga, Zumba und Allroundfitness ging es zum Beispiel an die FH-eigene Kletterwand. Unter Anleitung von Tina Koll lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Kletter- und Knotentechniken kennen und mussten sich auch gegenseitig sichern.

Neoprenanzug an, Paddel in die Hand und ab aufs Surfbrett hieß es dagegen beim StandUp Paddling mit Sara Siebert von den Local Wind Heroes. Trotz eisiger acht Grad Außentemperatur hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer großen Spaß auf der Schwentine. Und wie heißt es doch so schön: Nur die Harten komm´ in´ Garten.

 

Über Inklusion und Brückenbauer

Für die meisten Hochschulangehörigen ist der tägliche Weg in den Vorlesungssaal und ins Büro selbstverständlich. Nicht so für Menschen mit Behinderungen. Wer nichts sieht, hört oder einen Rollstuhl zur Fortbewegung braucht, für den werden die kleinsten Hürden zu unüberwindbaren Barrieren. An diesem Problem arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am „Tag der inklusiven Hochschule.“ Gemeinsam suchten sie nach Lösungen, um die FH Kiel barrierefreier zu gestalten. Der Gehörlose Student Danny Canal berichtete mithilfe einer Dolmetscherin über seine persönlichen Erfahrungen. Besonders wichtig war ihm, dass Inklusion nur zweiseitig funktionieren kann. „Ich baue eine Brücke zu den Menschen. Aber sie müssen auch eine Brücke zu mir bauen“, so der 29-Jährige.

Schon vorbei?

Es waren zwei spannende und ereignisreiche Wochen hier an der FH und es hat großen Spaß gemacht, einige der Veranstaltungen selbst zu begleiten. Wer diese IDW verpasst hat oder noch nicht genug hat: Die nächsten Interdisziplinären Wochen lassen nicht lange auf sich warten. Im November ist es schon wieder so weit. Wir freuen uns drauf!

© Fachhochschule Kiel