Mehrere kleine E-Autos reihen sich auf einer öffentlichen Straße aneinander.© G. Daun
Team 1 am Start.

Erfahrungsbericht zur E-Mobil Rallye 2015

von viel.-Redaktion

Am vergangenen Wochenende (6. – 7. Juni) durften wir als Studenten des Fachbereichs Informatik und Elektrotechnik die 5. Nordeuropäische E-Mobil Rallye für das Kompetenzzentrum für Elektromobilität Schleswig-Holstein (KESH) der FH Kiel bestreiten. Mit zwei Teams traten wir zum Rennen an: Den ersten Peugeot iOn besetzten Freerk Schaefer und Zeno Müller (Team 1), den zweiten Guido Daun und Migen Bebeti (Team 2).

An der Veranstaltung nahmen insgesamt 30 Elektroautos, größtenteils Serienautos, aber auch Eigenbauten, teil. Nach unserer Ankunft an der Flensburger Schiffbrücke am Samstagmorgen wurden die Autos nach der Anmeldung mit Startnummern und Werbung der Sponsorinnen und Sponsoren beklebt, dann ging es auch schon direkt mit einer Beschleunigungsprüfung los. Der iOn 1 erreichte nach 40 Metern eine Geschwindigkeit von ca. 55 km/h. Die schnellsten Autos meisterten die Aufgabe mit 78 km/h und waren von der Marke Tesla. Danach prägten Orientierungsfahrten den Rest des ersten Renntages

So ging es quer durch das Flensburger Umland, wobei immer die kürzeste Strecke zwischen zwei Wegpunkten gewählt werden sollte. Mittels am Wegrand aufgestellter Nummern, die wir in eine Bordkarte eintragen mussten, konnten wir die richtige Strecke überprüfen. Es war gar nicht so einfach, alle zu erkennen, weil diese sich am Straßenrand im Gebüsch versteckten und wir gleichzeitig noch mit der Orientierung beschäftigt waren. Auf dem Gelände des GreenTEC Campus in Enge-Sande ging es nur mit Angabe von Entfernungen und der Richtungsänderung über ein altes Bundeswehrgelände, teilweise durch die Lagerhallen oder einmal um alte Panzerbunker herum.

Eine angenehme Alternative zum dauerhaften energiesparenden Schleichtempo war der Slalomparcours im Anschluss. Hier durften wir einmal richtig Strom geben, um so schnell wie möglich zu sein. Team 2 profitierte bei dieser Aufgabe von seinen durch Raceyard gewonnenen Erfahrungen und holte in unserer Autoklasse den Titel.

Am zweiten Tag ging es über die Grenze nach Dänemark. Die Strecke dort war sehr schön – sie führte lange direkt an der Ostsee entlang und so stellte sich kurzzeitig ein leichtes Urlaubsgefühl ein. Trotzdem mussten wir an diesem Tag vermehrt auf die Zeit achten, sei es bei den zeitlich eng geplanten Streckenabschnitten oder aber den Gleichmäßigkeitsprüfungen. Hier musste eine bestimmte Strecke, von zum Beispiel 1,7 Kilometern, in exakt 145 Sekunden gefahren werden. Da brauchte es ein sehr gutes Zusammenspiel zwischen Fahrer und Beifahrer mit der Stoppuhr. Mit etwas über 103 Kilometern war die Vormittagsetappe die längste der gesamten Rallye. Keine leichte Aufgabe für einen Peugeot iOn: Seine Reichweite hängt sehr stark von der Fahrweise ab und übersteigt eigentlich keine 110 Kilometer. So schwitzten wir am Ende ordentlich und die Autos kamen mit vier bzw. fünf Kilometern Restreichweite an der Ladestation an.

Nach zwei Renntagen lautete unser Ergebnis wie folgt: Team 1 siegte nach 2014 erneut in der Hochschul-Cup-Klasse und erreichte in der Gesamtwertung den zweiten Platz. Team 2 schaffte es auf den zweiten Rang der Hochschul-Cup- Klasse und insgesamt auf den zwölften Platz – ein wirklicher Erfolg. Nach der Siegerehrung traten wir den Heimweg an und kamen in der Nacht von Sonntag auf Montag erschöpft aber mit tollen Erinnerungen wieder in Kiel an.

Wir hatten alle eine Menge Spaß, haben nette Leute kennengelernt und können die Teilnahme an einer solchen Rallye nur empfehlen.

Gastbeitrag von Freerk Schaefer

© Fachhochschule Kiel