Ein Kind mit Zopf trägt einen Fußball unter dem rechten Arm, der Rücken ist der Kamera zugewandt. Auf dem Shirt ist Hartz 4 zu lesen.© Kieler Netzwerk gegen Kinderarmut

Kinderarmut beenden! Aber wie?

von Prof. Dr. Kai Marquardsen

Im Rahmen der Interdisziplinären Wochen an der Fachhochschule Kiel hat das „Kieler Netzwerk gegen Kinderarmut“ am 27. April 2021 in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Kai Marquardsen und in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Schleswig-Holstein im Kontext des Verbundprojekts „Wirtschaften mit Zukunft: ökologisch – demokratisch – sozial“ eine digitale Konferenz zum Thema „Corona – Kinderarmut unterm Brennglas“ veranstaltet. An der Online-Konferenz haben 120 Personen teilgenommen.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen weitgehenden Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens hat sich die bereits vorher bestehende soziale Ungleichheit in Deutschland verschärft. So treten durch die Corona-Pandemie strukturelle Probleme hervor, die insbesondere bei Kindern aus von Armut betroffenen Familien zu einer erhöhten sozialen Verwundbarkeit führen. Die diesjährige Kinderarmutskonferenz stand deshalb unter dem thematischen Schwerpunkt „Corona – Kinderarmut unter dem Brennglas“.

Für die Konferenz wurde ein Programm zusammengestellt, das in einer Reihe von Vorträgen die aktuelle Situation der Kinder in Zeiten der Pandemie beleuchtet, bestehende Strategien zur Bekämpfung von Kinderarmut darstellt sowie Ausblicke auf weitere Möglichkeiten zur nachhaltigen Verminderung von Kinderarmut gibt. Zudem gab es im Rahmen der Veranstaltung die Möglichkeit für einen Austausch in thematischen Arbeitsgruppen. Dieser thematische Austausch soll über den Rahmen der Konferenz hinaus verstetigt werden.

Schließlich sollte durch die Veranstaltung eine Diskussion darüber ermöglicht werden, welche Rolle das Wirtschaftssystem, in dem wir aktuell leben, in Hinblick auf das Thema Kinderarmut spielt. Hierzu gab es eine Podiumsdiskussion, in der sich die Teilnehmenden unter anderem mit der Frage auseinandersetzten: „Wie stellen wir uns ein soziales Wirtschaftssystem vor, das eine Gesellschaft ohne Kinderarmut gewährleistet?  Welche Strukturen müssen auf Bundesebene gelöst werden und welche Handlungsspielräume gibt es hierfür auf lokaler Ebene?“ An der Podiumsdiskussion haben teilgenommen:

  • Sven Bechtel: Sozialpädagoge an der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule Elmshorn
  • Dr. Jana Günther: Vertretungsprofessorin für Gesellschaftliche Grundlagen der Sozialen Arbeit an der Hochschule Darmstadt
  • Ursula Jakobi: Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung beim DRK Kiel
  • Nina Ohlmeier: Deutsches Kinderhilfswerk - Abteilungsleiterin Politische Kommunikation
  • Dr. Antje Richter-Kornweitz: Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V. (zuständig für die Umsetzung des Präventionsketten-Ansatzes in Niedersachsen)
  • Dr. Eberhard Schmidt-Elsaeßer: Vorstandsmitglied Kinderschutzbund SH und bis 2017 Staatssekretär im Ministerium für Justiz, Europa und Kultur des Landes Schleswig-Holstein (SPD)
  • Dr. Ulrich Schneider: Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands
  • Prof. Dr. Michael Vogel: Entrepreneurship Education; Studiengangsleiter „Gründung, Innovation, Führung“ an der Hochschule Bremerhaven
© Fachhochschule Kiel