Corinna Flodin vor einem See in Finnland.© Flodin

Erasmus in Zeiten von Corona

von Kristina Langhof

Am XAMK Campus der South-Eastern Finland University of Applied Sciences studieren pro Semester normalerweise um die 50 Erasmusstudierende. Dieses Jahr sind es fünf. Eine von ihnen ist die FH-Studentin Corinna Flodin, die im Rahmen ihres Auslandssemester ins finnische Kotka zog. Corinna, die in Kiel im fünften Semester Soziale Arbeit studiert, reiste vor knapp einem Monat von Travemünde mit der Fähre nach Helsinki und dann mit dem Bus weiter in Richtung Südosten. In Kotka angekommen, musste die Studentin sich in eine zehntägige, freiwillige Isolation begeben, in der sie sich frei bewegen, nicht aber an den Veranstaltungen der Uni teilnehmen durfte. Diese finden an ihrem Campus nämlich in Präsenz statt: „Wir haben ganz normal Vorlesungen an der Uni mit 40 Leuten, ohne Masken und ohne Abstand“, erzählt Corinna.

Obwohl ihre Kurse komplett auf Englisch unterrichtet werden, möchte sie die Sprache des Landes besser kennenlernen: „Ich versuche tatsächlich, Finnisch zu lernen.“ Hierfür belegt sie einen Online-Kursus mit Teilnehmenden rund um den Globus. Zusätzlich belegt sie unter anderem den Kursus Human Development and Learning, in dem es um Entwicklungspsychologie geht und sich ähnliche Themen wiederfinden, wie in ihren Kursen an der FH Kiel. Dennoch stellt sie auch Unterschiede zwischen der FH und der finnischen Partner-Universität fest: „Das Konzept der Uni ist etwas anders, als ich es gewohnt bin, was ich ganz spannend finde“, so Corinna. Demnach laufen die Kurse für ein paar Wochen, in denen die Studierenden verschiedene Essays schreiben oder Präsentationen halten und nach eineinhalb Monaten beginnt ein komplett neues Modul.  

Die Studentin erlebt in Finnland bezüglich der Corona-Pandemie eine gänzlich andere Situation als in Deutschland: „Hier ist grundsätzlich alles freiwillig. Wenn man einkaufen geht, haben vielleicht ein Drittel der Leute Masken an. Abstand wird nicht überall gewahrt. Das einzige, was man überall macht, ist Händedesinfizieren.“ Natürlich muss man bedenken, dass das skandinavische Land eine weitaus geringere Bevölkerung hat und die Fallzahlen in Finnland zurzeit bei 100 bis 200 Neuinfektionen pro Tag liegen. Dennoch eine Umstellung für Corinna und eine ungewohnte Situation, verglichen mit dem Alltag in Kiel: „Das ist teilweise so, also wäre Corona gar nicht präsent.“ In Finnland kann die Studentin des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit sich außerdem ohne Beschränkungen mit anderen Leuten treffen, und auch das Reisen innerhalb des Landes ist ohne Probleme möglich. Zusammen mit anderen Erasmus-Studierenden aus Deutschland, Belgien und Spanien unternimmt sie deshalb an den Wochenenden Ausflüge in die Umgebung von Kotka: „Vor zwei Wochen haben wir uns zu fünft ein Auto gemietet und sind zu der Saimaa Seenplatte gefahren. Dort konnten wir eine kleine Hütte am See mieten und waren wandern.“

Wer Corinnas Zeit in Finnland gerne weiterverfolgen möchte, kann dies auf der Instagram-Seite der Outgoings FH Kiel und der FH-Website tun. Während ihres Auslandssemesters schreibt sie dort als Social Media Ambassador über ihre Erfahrungen und Erlebnisse und postet jeden Dienstag einen neuen Beitrag. Ihrer Zeit in Finnland und auch der kommenden Jahreszeit sieht Corinna freudig entgegen: „Ich freue mich sehr auf den Winter. Ich hoffe auf ganz viel Schnee!“

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