Fachbereich Wirtschaft entwickelt neue Mobilitätsansätze für Schleswig-Holstein

Was genau würde Menschen dazu bewegen, das eigene Auto stehen zu lassen und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen? Genau das untersuchen die Professoren Dr. Marco Hardiman und Dr. Gordon Eckardt vom Fachbereich Wirtschaft der FH Kiel. Das Forschungsprojekt COMBINATION findet in Kooperation mit NAH.SH statt. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, Forschungserkenntnisse aus erster Hand des öffentlichen Nahverkehrs zu erhalten und Ideen direkt sowie praxisbezogen realisieren zu können.  Finanziell unterstützt wird das Vorhaben durch die EKSH (Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH). Sie trägt mit rund 150.000 Euro dazu bei, dass die Problematik des Verkehrssektors, der wesentlichen negativen Einfluss auf die aktuelle Klimasituation hat, angegangen wird.

Fachbereich Wirtschaft entwickelt neue Mobilitätsansätze

„Bisher hat man noch kaum Menschen aus dem Marketing oder der Verhaltensforschung dazu konkret befragt, wie man den ÖPNV ansprechender für Zielgruppen gestalten kann. Dies wird sich mit unserem Forschungsprojekt ändern“, erklärt Prof. Hardiman. Ziel ist es, in vier Forschungsphasen verteilt über zwei Jahre unterschiedliche Typen von Personen auszumachen, auf deren Bedürfnisse ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden soll. Der öffentliche Nahverkehr als auch der motorisierte Individualverkehr wird durch das Forschungsprojekt somit aus einem sehr konsumentenbezogenen Blickwinkel betrachtet. Um die Wünsche und Bedürfnisse der potenziellen Kunden erfassen zu können, werden im Rahmen der Forschung unter anderem auch Interviews mit freiwilligen Probanden geführt. Da es nicht mehr ausreiche, die Ticketpreise kollektiv zu ändern, sondern immer auch weitreichendere Aspekte bei der Ausgestaltung des ÖPNV mit einbezogen werden müssten, ist die Sicht von Verhaltensforscher*innen eine äußerst chancenreiche in diesem Zusammenhang. Die Ergebnisse münden abschließend in einem Konzept, welches durch einen Umsetzungsplan konkretisiert werden soll.

Das Forschungsprojekt hat sich somit eine Art Mitbestimmung im Sinne von Berücksichtigung bei der Ausgestaltung des ÖPNV zum Ziel gemacht. Dies dürfte für jede*n, hierauf Angewiese*n, äußerst vielversprechend klingen. Wer also Interesse daran hat, Teil dieses Forschungsprojektes zu werden, hat noch die Chance dazu, für ein Interview ausgewählt zu werden.

Weitere Informationen, auch über die Teilnahme an einem Interview, gibt es unter folgendem Link:
https://studie.combination-sh.de/index.php/366782?newtest=Y&lang=de


Text: Annika Jaensch
(veröffentlicht: 13.10.2020-ra)