Von Studierenden für Studierende – die besten Lerntipps für euer Studium

Studieren von zu Hause bringt für Studierende einige Vor- und Nachteile mit sich. Sicherlich kann es von Vorteil sein, lediglich 10 Minuten vor der Vorlesung aufstehen zu müssen, sich noch im Schlafanzug an den PC zu setzen und parallel zur ersten Veranstaltung sein Müsli zu essen. Später am Tag kann die Lehre von zu Hause praktisch sein, um nebenher die frisch gewaschene Wäsche aufzuhängen oder vielleicht doch endlich mal das Geschirr abzuwaschen. Hinter jeder Ecke lauert Ablenkung. Andererseits fragen sich mit Sicherheit ebenfalls einige Studierende: Habe ich heute schon genug gearbeitet? Wann ist Schluss mit dem Lernen? Oder sollte ich vielleicht doch noch eine Stunde hintendran hängen? Besonders, wenn Module im Eigenstudium ohne Online-Vorlesung stattfinden, fragen sich viele: Wäre in der Präsenz-Vorlesung mehr Stoff behandelt worden? Oder ist das in Ordnung so? Um vielleicht noch etwas mehr Struktur in den Lernalltag zu Hause zu bekommen und nicht den Überblick zu verlieren, haben wir ein wenig rumgefragt, was die besten Tipps für das Home-Office als Studierende ist.

Grundsätzlich werdet ihr schnell merken, dass ein einfaches Auswendiglernen häufig nicht zu eurem angestrebten Ziel führen wird. Ihr solltet den Stoff also am besten mit Transferaufgaben oder eigenen Beispielen verinnerlichen. Um aber das Drumherum im Homeoffice so angenehm wie möglich zu gestalten, folgen nun unsere Tipps an euch.

1.    Versuche deinen normalen Studienalltagsrhythmus beizubehalten
Ja, es ist sehr verlockend bis um 8.20 Uhr im Bett liegen zu bleiben, wenn um 8.30 Uhr die Online-Vorlesung beginnt und dann im Schlafanzug vor dem Bildschirm zu sitzen. Wenn du dann aber Schwierigkeiten hast in den Tag zu starten, solltest du vielleicht versuchen, deine normale Tagesstruktur beizubehalten – also früh aufstehen, vielleicht die normale Sporteinheit einhalten, duschen, anziehen, frühstücken. Versuche auch zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und deinen Rhythmus hier ebenfalls beizubehalten.

2.    Schreibe dir deine eigenen Lernpläne
Eine Möglichkeit den Stoff unterzubringen ist es, ihn dann abzuarbeiten, wenn du zeitlich sowieso im Hörsaal sitzen solltest. Hausaufgaben oder andere Übungen für zu Hause kannst du dir dann so legen, wie es dir zeitlich passt. Oder du legst dir alles ganz anders. Eine Woche arbeitest du ein Modul ab, die Woche darauf ein anderes. Finde die Arbeitsstruktur, in der du am effektivsten arbeiten kannst.

3.    Mache genügend Pausen
Pausen sind wichtig. Plane doch mal eine kleine Runde um den Block nach deinem Mittagessen ein. Keine Lust zu spazieren? Dann nimm dein Rad, Longboard, Inliner, Rollschuhe, meinetwegen auch den Citti Roller. Eine Pause an der frischen Luft und im besten Fall an der Sonne, bewirkt viel. Und wenn du nur eine viertel Stunde zwischen zwei Vorlesungen Zeit hast, dann steh einmal auf, Strecke dich und laufe den Flur hoch und runter. Ein bisschen Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und du kannst dir gleich noch einen Tee oder Kaffee aus der Küche holen.

4.    Abwechslung am Arbeitsplatz
Jeden Tag von morgens bis abends in seinem WG-Zimmer zu sitzen und auf den Monitor zu starren, in dem man abends auch noch ins Bett geht, kann auf Dauer demotivierend und auch etwas deprimierend sein. Warum nimmst du nicht deinen Laptop und setzt dich mal in die Küche? Vielleicht tauschst du einfach mit deinem Mitbewohner den Schreibtisch für einen Tag? Oder du sortierst abends deine Regale über dem Schreibtisch um. Ein bisschen Abwechslung in Sachen Aussicht kann viel bewirken.
Auch die Abwechslung was die Lernmethoden betrifft, kann Wunder bewirken. Wenn du normalerweise viel online liest, bestell dir Literatur nach Hause und arbeite direkt im Buch.
Auch Videos sind eine fantastische Möglichkeit sich Inhalte noch einmal in anderen Worten erklären zu lassen (nicht nur Youtube, auch Seiten wie Studyflix haben Themen in kurzen Videos hilfreich in kurzen Videos aufgearbeitet).

5.    Versuche diszipliniert zu bleiben
Klingt viel einfacher als es ist. Den ganzen Tag durchzuarbeiten, so wie du es an der FH machen würdest und dann noch alle Module vor und nachzuarbeiten, um am Ball zu bleiben, ist für viele nicht einfach. Um diszipliniert und vor allem motiviert durch den Tag zu kommen kannst du dir für jeden Abend eine kleine Belohnung überlegen – dein Lieblingsfilm, einen Kuchen backen, das nächste Kapitel deines Buches, eine leckere selbstgekochte Lasagne oder irgendetwas, auf das du dich richtig freuen kannst.

6.    Kenne dein eigenes Limit
Du hast 8 Stunden am Schreibtisch gesessen und musst eigentlich noch 2 Aufgaben rechnen? Wenn du merkst, dass deine Konzentration nicht mehr vorhanden ist: LASS ES SEIN! Um dich nicht zu überarbeiten, hilft es ungemein, sich ein Limit an Arbeitsstunden pro Tag zu setzen. Das kann auch dabei helfen, nicht in Panik zu verfallen zu wenig gearbeitet zu haben. Das eigene Konzentrationslevel voll auszuschöpfen motiviert ungemein. Auch nur eine bestimmte Anzahl an Kapitel durcharbeiten ist sehr hilfreich. Dein Konzentrationslimit hält nur 2 Kapitel aus? Dann lern diese 2 Kapitel – aber dafür umso intensiver.

7.    Tausche dich mit Kommilitonen aus
Du hast das Gefühl du kommst nicht mehr hinterher? Tausche dich mit deinen Kommilitonen aus. Die sozialen Kontakte fehlen (fast) allen und so kannst du dich nicht nur ein wenig unterhalten, sondern auch gleich noch einmal in einer anderen Form den Stoff durchgehen. So kannst du herausfinden, an welcher Ecke du noch nacharbeiten musst und an welchem Ende du anderen vielleicht schon voraus bist.

8.    Lasse das Wochenende wirklich Wochenende sein
So wie die Pausen am Tag wichtig sind, ist es ebenso wichtig, dass du dir und deinem Kopf mindestens einen Tag Ruhe in der Woche gönnst. Danach kann man meist viel effektiver weiterarbeiten. Ob du dir nun den Samstag, den Sonntag oder den Freitag aussuchst, die Hauptsache ist, dass an einem Tag deine Lernunterlagen unangetastet bleiben.

9.    Evaluation am Ende der Woche
Du hast deine Woche voll durchgeplant, dein Smartphone weggelegt und dir einen Tagesrhythmus überlegt? Und trotzdem hast du es nicht geschafft dich daran zu halten? Überlege woran es gelegen haben könnte und suche für die folgende Woche eine Lösung dafür. Dann sieht die nächste Woche bestimmt schon besser aus!

Natürlich müsst ihr für euch selbst entscheiden, ob und in wie weit ihr Tipps umsetzt. Denn nur, weil vielleicht euer Kommilitone 9 Stunden am Tag lernt, heißt das nicht, dass ihr das auch müsst. Wenn eure Konzentration nach 5 oder 6 Stunden schwindet, dann steht auf, schaltet den Computer aus und macht morgen weiter. Jede*r muss für sich die für sich passende Methode für zu Hause finden.
Und nun, viel Erfolg und gutes Durchhaltevermögen!