Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit (SchutzJu)

Fördermittelgeber*in

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Transfer von Forschungsergebnissen aus dem Bereich Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt in pädagogischen Kontexten

Fördersumme

306.501 €

Kurzbeschreibung

Schutzkonzepte sind bisher nur in einzelnen Organisationsformen, aber nicht flächendeckend in der kommunalen Infrastruktur für Kinder und Jugendliche (§§ 11 bis 13 SGB VIII: Kinder- und Jugendarbeit & Jugendsozialarbeit) umgesetzt (DJI 2020). Das zuletzt vom BMBF geförderte Verbundprojekt SchutzNorm (2018-2021) der Antragsteller*innen hat gezeigt, dass große feldspezifische Unterschiede in der Kinder- und Jugendarbeit bestehen: Während in der Jugendverbandsarbeit Schutzkonzepte als eine zentrale Herausforderung der gegenwärtigen und zukünftigen Organisationsentwicklung gesehen werden und die Jugendverbandsarbeit eine gewisse „Geschichte” in der Bearbeitung von Schutzkonzepten hat, ist eine entsprechende Sensibilisierung in der internationalen und offenen Jugendarbeit nur punktuell ausgebildet und in der Jugendsozialarbeit kaum vorhanden. Zudem werden – wie die Online-Befragungen von jungen Menschen in den Feldern der Kinder- und Jugendarbeit im Rahmen von SchutzNorm belegen – junge Menschen bisher kaum in die Entwicklung von Schutzkonzepten eingebunden, obwohl Partizipation als eine Grundmaxime der Kinder- und Jugendarbeit gilt. Vor diesem Hintergrund wird das beantragte Transferprojekt SchutzJu notwendiges Wissen über Schutzkonzepte verankern und feldspezifische Umsetzungsmodelle kooperativ mit Praxispartner*innen und partizipativ mit jungen Menschen entwickeln. Das Projekt gliedert sich in folgende drei Schwerpunkte:

  1. Über eine Online-Befragung und Gruppendiskussionen wird das Wissen der Verantwortungsträger*innen – Fachkräfte und Ehrenamtliche – zu Schutzkonzepten in der Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit differenziert erhoben;
  2. Es werden feldspezifische Umsetzungsmodelle von Schutzkonzepten mit regionalen Kooperationspartner*innen und Fachverbänden in den jeweiligen Arbeitsfeldern sowie partizipativ mit den dortigen jungen Menschen entwickelt;
  3. Auf der Grundlage der Online-Befragung, der Umsetzungsmodelle sowie der Erkenntnisse aus SchutzNorm wird eine Online-Plattform mit dem Titel: Schutzkonzepte in der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit entwickeln! partizipativ mit jungen Menschen und in Kooperation mit Fachverbänden, -kräften, Verantwortungsträger*innen sowie Ehrenamtlichen aufgebaut und nachhaltig verankert.

Die Antragsteller*innen arbeiten seit Jahren im Feld der Kinder- und Jugendforschung sowie der Schutzkonzeptentwicklung zusammen (Wolff et al. 2017; Wolff/Schröer 2018) und haben in dem BMBF-Verbundprojekt SchutzNorm insbesondere die Perspektive der jungen Menschen auf Schutzkonzepte, sexualisierte Gewalt und sexuelle Norm- und Normalitätsvorstellungen untersucht (Lips et al. 2020). SchutzJu wird an die Erkenntnisse von SchutzNorm und an die Kontakte zu den zentralen Kooperationspartner*innen in den unterschiedlichen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Jugendsozialarbeit als Multiplikator*innen systematisch anknüpfen, diese bündeln und mittels partizipativ ausgearbeiteter Umsetzungsmodelle vertiefen sowie in die Breite der Kinder- und Jugendarbeit transferieren.

Forschungsteam

Projektleitung:

Prof. Dr. Anja Henningsen

 

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:

Cornelia Donicht (Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin B.A. und Forschung, Entwicklung und Management in der Sozialen Arbeit M.A.)

Meike Kampert (Pädagogin M.A.)

 

Studentische Hilfskräfte:

Dahud Abdel Razzaq

Leonie Theißen

Projektpartner*innen

  • Stiftung Universität Hildesheim - Prof. Dr. Wolfgang Schröer 
  • Universität Kassel - Prof. Dr. Elisabeth Tuider 
  • Hochschule Landshut - Prof. Dr. Mechthild Wolff