Erprobung einer Siloabdeckung ...

Erprobung einer Siloabdeckung mit nichtmodifizierten, stärkehaltigem Material aus nachwachsenden Rohstoffen - im Labormaßstab


Projekleiter:  Prof. Dr. Yves Reckleben


Mittelgeber:  Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein


Kooperationspartner:  Hof-Wiesengrund, Lohnunternehmerverband


Bewilligungszeitraum:  01.04.2009 - 31.05.2011
                                         verlängert bis 30.09.2012


Anzahl der Mitarbeiter:  1



Die ganzjährige stoffliche Nutzung von Biomasse setzt die Erhaltung der Eigenschaften/Qualitäten auch nach der Ernte voraus. Hierfür sind verschiedene Konservierungsverfahren wie das Kühlen, Trocknen und Silieren in der Praxis verbreitet. Dabei ist das Kühlen nur für begrenzte Lagerzeiträume geeignet. Das Trocknen ist mit einer Veränderung der Produkteigenschaften (Feuchtegehalt, Volumen und Energie) und z. T. mit einem hohen Energieverbrauch für die Wärmeerzeugung verbunden. Die Silierung als natürlich ablaufender, kostengünstiger Prozess unter anaeroben Bedingungen hat sich seit jeher zur Konservierung des Erntegutes für eine hochwertige, ganzjährige Futternutzung oder als Gärsubstrat bewährt und das ohne zusätzlichen Einsatz von Energie.

Vereinfacht gilt: je schneller die Silierung erfolgt, desto geringer sind die Verluste und je besser die Verwendungseigenschaften. Die Geschwindigkeit ist nicht nur bei der Ernte, Silo-Befüllung und -Verdichtung notwendig, sondern besonders beim luftdichten Abschluss des Silos mit Hilfe von mindestens drei Lagen Folie und der anschließenden Beschwerung/Befestigung mit Gewichten (Sandsäcken oder Reifen), um so die Windangriffsfläche zu reduzieren und eine schnelle Absenkung des pH-Wertes durch die Milchsäuregärung zu erreichen. Die Verlustminderung am Silo ist gerade bei der steigenden Flächenkonkurrenz (Nahrungs-/Futtermittel oder Energieproduktion) von besonderer Bedeutung, da weniger Fläche für die gleiche Leistung vorgehalten werden muss.

Die sorgfältige Abdeckung bildet jedoch ein schwaches Glied in der Mechanisierungskette. Das Aufbringen der Folie ist eine aufwendige Handarbeit, bindet mehrere Arbeitskräfte und verleitet zu Kompromissen in Qualität und Sorgfalt. Bei der Entnahme des Silofutters bzw. des Gärsubstrates bereiten die Handhabung und Entsorgung der Folie zusätzlichen Aufwand. Also sind Alternativen gefragt.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer biologisch abbaubaren Siloabdeckung, die aus nachwachsenden Rohstoffen (Stärkeverbindungen und Fruchtwachsen) besteht und schnell mit geeigneter Großtechnik aufgebracht und schließlich mit dem Siliergut verwertet werden kann.