Energie aus Biomasse ...

Herausforderung für die Produzenten und Anbauregion


Projekleiter:  Prof. Dr. Martin Braatz, Prof. Dr. Ulrich Herms, Prof. Dr. Yves Reckleben, Prof. Dr. Alexander Stoy, Prof. Dr. Rainer Wulfes


Mittelgeber:  Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein


Bewilligungszeitraum:  01.02.2009 - 31.12.2010 (Projektphase II)
                                           verlängert bis 31.12.2010
                                           verlängert bis 31.07.2011
                                           verlängert bis 31.12.2011


Anzahl der Mitarbeiter:  2



Der Zunkunftsmarkt Bioenergie zur Wärme- und Elektroenergiegewinnung hat gerade bei den derzeitigen Weltmarktpreisen für Roh-Öl und das absehbare Ende der Versorgung mit fossilen Energieträgern für die Zukunft eine steigende Bedeutung. Somit gibt es zunehmend mehr Bioenergieanlagen, die einen kontinuierlich wachsenden Bedarf an energiereichen Pflanzenbestandteilen aufweisen. Der Anbau von Energiepflanzen stellt somit auch eine bedeutende Produktionsalternative für die landwirtschaftlichen Betriebe in den Ackerbauregionen dar.

Mais, Getreide und Raps sowie Gräsergemenge und Zwischenfrüchte können zur Bioenergieproduktion genutzt werden. Der Anbau von Energiepflanzen in den klassischen Ackerbauregionen des östlichen Hügellandes, z. B. als Substitution der Rübe, ist aus produktionstechnischer Sicht möglich (z. B. Saattermin, Mechanisierung), erfordert jedoch Anpassungen der bisherigen Produktions- und Erntetechnik (Fruchtfolge, Kulturen, Sorten, Anbautechnik, Bestandesführung, Bergung und Logistik) an die hohen Anforderungen der Bioenergieanlagen, da Mais bisher vor allem zur Grundfutterproduktion in den Milchviehregionen angebaut wurde. Eine regionale Konzentration von Anbauflächen und ein betriebsübergreifender Anbau bis hin zur Ernte, mit Unterstützung durch die Effizienz von Lohnunternehmen bzw. Maschinenringen, sind aus ökonomischer und ökologischer Sicht sinnvoll und notwendig.

Ziel des Projektes ist es, die Datengrundlage zur Leistungsfähigkeit und Ertragssicherheit von Energiepflanzenfruchtfolgen unter den Bedingungen Schleswig-Holsteins zu erweitern, um landwirtschaftlichen Unternehmen eine Kalkulationsgrundlage für die Nutzung der Energiepflanzen in Biogasanlagen zu geben. Über die Zusammenarbeit des Landtechnikzentrums in Osterrönfeld/Rendsburg (Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel, Rationalisierungs-Kuratorium für Landwirtschaft - RKL, Landwirtschaftskammer, DEULA) mit führenden landwirtschaftlichen Betrieben und Lohnunternehmen sowie Pflanzenzuchtunternehmen der Region sollen wichtige Beiträge zum Erkenntnisgewinn und zum Transfer der Ergebnisse in die Praxis geleistet werden.


Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt bei der Prüfung der Anbaueignung und Leistungsfähigkeit spezieller Sorten von Energiepflanzen in unterschiedlichen Anbausystemen bzw. Fruchtfolgen für die Nutzung in Biogasanlagen. Im Teilprojekt I wurden auf dem Versuchsfeld Lindenhof des Fachbereichs Agrarwirtschaft in Ostenfeld im Herbst 2006 unterschiedliche Fruchtfolgen mit Haupt- und Zwischenfrüchten (Mais, Sorghum, Getreide, Gras) sowie differenzierten Aussaatzeiten etabliert. Die Kulturen wurden während der Vegetationsperiode 2007 das erste Mal beerntet. Bereits ausgewertete Ergebnisse aus Vorversuchen mit der Norddeutschen Pflanzenzucht, Hohenlieth, zeigen eine große Variabilität der Leistungsfähigkeit von Sorghum-Genotypen in unseren Breitengraden. Im Teilprojekt II werden seit dem Frühjahr 2007 unter Praxisbedingungen auf landwirtschaftlichen Betrieben spezielle Anbauverfahren zum Energiemaisanbau vergleichend geprüft (Dammkultur, Folienanbau, Drill-, Eng-, Normalsaat). Über die Erstellung von Nährstoffbilanzen und Kostenkalkulationen der Verfahren wird eine ökonomische Bewertung vorgenommen, um schließlich landwirtschaftlichen Betrieben Empfehlungen für den Anbau zu geben.