Projekte

Mehr StudienQualität durch Synergie (MeQS)

MeQS – Lehrentwicklung im Verbund von Fachhochschule und Universität

Das Projekt „Mehr StudienQualität durch Synergie – Lehrentwicklung im Verbund von Fachhochschule und Universität (MeQS)“ war ein gemeinsames Projekt der Fachhochschule Kiel, der Hochschule Flensburg sowie der Europa-Universität Flensburg und zielte auf die Verbesserung der Lehre und Lehrqualifikation sowie der Studierqualität und Studiengangsentwicklung ab. Zielorientierung der Fachhochschule Kiel war die Stärkung von Kompetenzorientierung in den Studiengängen unter der besonderen Berücksichtigung von Diversitätsperspektiven und einer heterogenen Studierendenschaft.

Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Bund-Länder-Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre ("Qualitätspakt Lehre"). Nachdem die erste Förderphase 2016 endete, wurden in der zweiten Förderphase erfolgreiche Bestandteile fortgeführt und weiterentwickelt.

Laufzeit: 2012-2021
gefördert vom BMBF unter den FKZ 01PL12070 A (1. Förderphase) bzw. 01PL17070 A (2. Förderphase)

ZEITLast. Lehrzeit und Lernzeit

ZEITLast war ein Verbundprojekt, das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung von 2009-2012 gefördert wurde. Die Projektpartner der Universitäten Hamburg, Hildesheim, Mainz und der Technischen Universität Ilmenau untersuchten in dieser Studie die Studierbarkeit von Bachelor-Studiengängen verschiedener Fächergruppen. In kontrollierten Zeitbudget-Analysen und Befragungen wurden eine Reihe von Variablen unter den Gesichtspunkten der Zeitorganisation sowie der Lehr- und Lernkultur ermittelt und analysiert, um anschließend lehrorganisatorische, methodische und didaktische Interventionen vorzunehmen.

Die Zeitbudget-Analysen belegen, dass die durchschnittliche Workload in den meisten untersuchten Stichproben weit unterhalb des geplanten Zeitaufwands liegt. Dennoch fühlen sich einige Studierende durch das Studium belastet. Dies wird zurückgeführt auf von der Hochschule zu verantwortende Variablen (Prüfungswesen, Lehrorganisation, Unterrichtsmethodik, Didaktik etc.), aber auch auf das individuelle Lernverhalten Studierender: Viele Studierende neigen dazu, Aufgaben vor sich herzuschieben (Prokrastination) und haben Schwierigkeiten, ihre Lernzeit effektiv zu strukturieren und zu organisieren.
Die im Projekt ZEITLast erzielten Ergebnisse zeigen, dass seitens der Hochschule auf die Neigung zur Prokrastination mit einer veränderten Lehrorganisation sowie didaktischen und methodischen Maßnahmen erfolgreich reagiert werden kann. Zusätzlich zu Modifikationen im Bereich der Lehre ist es jedoch wichtig, Zeit- und Selbstmanagementkompetenzen der Studierenden zu fördern.
Die Methode des Zeitbudgets, wie sie im Projekt ZEITLast entwickelt und eingesetzt wurde, hat sich als wertvolles Instrument für die Qualitätsentwicklung an Hochschulen gezeigt. Sie erlaubt es,

  • zuverlässige Verlaufsdaten zu erheben (Workload in den verschiedenen Wochen und Phasen des Semesters (Vorlesungszeit, Prüfungszeit, vorlesungsfreie Zeit) sowie über mehrere Semester hinweg)
  • Erkenntnisse über Relationen zwischen verschiedenen Parametern des Studiums zu gewinnen (z.B. Präsenz- vs Selbststudienzeit; Lehrveranstaltungsvor-/-nachbereitung vs Prüfungsvorbereitung; Workload vs nicht-studienbezogene Zeit; tatsächliche Workload vs veranschlagte Leistungspunkteanzahl; Zeit und Noten; Auswirkungen von hochschuldidaktischen Interventionen in Bezug auf die Workload)
  • reliable Aussagen über die Streuung des Zeitaufwandes zu erhalten (z.B. zwischen Studiengängen; zwischen Modulen; zwischen Lehrveranstaltungen; zwischen Individuen)
  • eine zuverlässige Datenbasis für Entscheidungen für die Studiengangsplanung, -entwicklung und -evaluation zu gewinnen (ungleiche Verteilung des Selbststudiums auf einzelne Veranstaltungen; Mehr- oder Minderbedarf an ECTS bei den Modulen; Entdeckung von Konfliktzonen, z.B. mit Nebenfächern; Auswirkungen von Praktika und Projekten auf die Workload; Terminierung von Prüfungen, Praktika etc.)

Entwicklung einer multimedialen DGS-Grammatik (2007-2008)

An der Universität Hamburg wurde zu Beginn des Jahres 2008 die erste, von gehörlosen Fachleuten konzipierte multimediale Beschreibung der Grammatik der Deutschen Gebärdensprache (DGS) fertig gestellt. Sie wurde im Rahmen eines dreijährigen Projekts zur Qualifizierung gehörloser Gebärdensprachkursleiter von Mitarbeitern des Instituts für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser in Kooperation mit gehörlosen Experten aus ganz Deutschland ausgearbeitet.

Die Grammatik ist in zwei Ausführungen erhältlich: Zum einen wird sie als zweisprachige DVD (Deutsch/DGS) angeboten. Um die Inhalte für interessierte gehörlose Personen optimal zugänglich zu machen, enthält die DVD-Version eine DGS-Übersetzung aller deutschen Texte. Damit versteht sich die Grammatik als ein wesentlicher Beitrag zur Barrierefreiheit für Gehörlose: Erstmals wird es für sie möglich, sich auf umfassende Weise der Grammatik ihrer eigenen Sprache zu nähern – und zwar in ihrer eigenen Sprache. Zum anderen kann die Grammatik auch als Medienkombination Buch/CD bezogen werden. In diesem liegt das Beispielmaterial in reduzierter Form als Fotos und Filme (auf einer beigefügten CD) vor. Beide Produkte sind im Buchhandel oder direkt beim Signum-Verlag erhältlich.

ProViL: Progression im visuellen Lernen von Gebärdensprache (2003-2005)

Das Projekt „ProViL“ befasste sich mit der Verbesserung der Gebärdensprachlehre an der Universität Hamburg: Ausgehend von einer Erhebung der Ist-Situation mit Ausweisung von Defiziten wurde für die Kursstufen 3 und 4 jeweils eine neue Progression erarbeitet. Die entsprechenden Übungen wurden überarbeitet und neu produziert. Beide Kurse sind in der Lernplattform WebCT/Blackboard situiert.

Die Firma 2 – Deutsche Gebärdensprache Interaktiv (2002-2003)

Die CD-ROM „Die Firma 2: Deutsche Gebärdensprache Interaktiv“ ergänzt das Lernprogramm „Die Firma: Deutsche Gebärdensprache Do It Yourself“ um die Vermittlung verschiedener grammatischer Aspekte der Deutschen Gebärdensprache . Das Programm ist eine konsequente Weiterentwicklung des Konzepts: Die Gebärdensprache wird in szenischen Dialogen präsentiert. Die Szenen spielen in einer betrieblichen Umgebung, und die Dialoge thematisieren Alltagsthemen im Betrieb. Die Dialoge werden durch Erklärungen zur Grammatik vertieft und durch interaktive Übungen ergänzt.

„Die Firma 2: Deutsche Gebärdensprache Interaktiv“ besteht aus sieben multimedialen Lektionen in Deutscher Gebärdensprache (DGS). Die Lektionen behandeln insbesondere Fragen der Raumnutzung in der Gebärdensprache wie die Verortung von Objekten im Raum durch Klassifikatoren und die Gebärde INDEX, die Darstellung von Zeitbezügen, Richtungsverben und Formen der Wegbeschreibung.

Das Lernprogramm beruht auf dem Konzept des Entdeckenden Lernens. „Die Firma 2“ präsentiert komplexe realistische Szenen und Dialoge und überlässt es dem Lernenden, sich die relevanten Fakten und Regeln aus der Realkommunikation herauszusuchen. Erst nach der Betrachtung des Dialogs werden die grammatischen Neuheiten der Lektion explizit erklärt.

Eine besondere Errungenschaft dieser neuen Version sind die interaktiven Übungen, die zu dem Zweck geschaffen wurden, dem Benutzer des Programms Rückmeldung zu seinem Lernerfolg zu geben.

 

Das Projekt wurde durchgeführt am Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser der Universität Hamburg.

 

Das Produkt ist im Buchhandel oder direkt beim Signum-Verlag erhältlich.

 

Visicast (1998-2000)

Das Projekt Visicast (Virtual Signing, Capture, Animation, Storage and Transmission) befasste sich mit der Übersetzung in und Generierung von virtueller Gebärdensprache im Fernsehen und Internet. Ziel des Projekts war die Entwicklung realistisch aussehender virtueller Menschen (Avatare), die aus gesprochener Sprache oder aus Texten Gebärdensprache generieren und auf dem Fernseh- oder dem Computer-Bildschirm darstellen sollten. Übersetzungsleistungen sollten dort und dann zur Verfügung gestellt werden, wo sie unabhängig von Ort und Zeit benötigt werden und deshalb nicht von menschlichen Dolmetschern erbracht werden können, z.B. im Fernsehen bei Warn- und Notmeldungen, wenn ein Dolmetscher nicht schnell genug zur Stelle sein kann, oder im World Wide Web im Internet, in dem nicht vorhergesehen werden kann, welche Information ein Gehörloser anfordert und in Gebärdensprache übersetzt haben möchte.

 

Das Projekt wurde durchgeführt am Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser der Universität Hamburg.

Entwicklung einer deskriptiven Grammatik der Deutschen Gebärdensprache (1999-2001)

Im Projekt "Entwicklung einer deskriptiven Grammatik der Deutschen Gebärdensprache" wurde am Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser der Universität Hamburg Grundlagenforschung bzgl. der Struktur der Deutschen Gebärdensprache geleistet.

Die Firma 1 – Deutsche Gebärdensprache Do It Yourself (1998-2000)

"Die Firma – Deutsche Gebärdensprache Do It Yourself" ist der erste multimediale Sprachkurs für Deutsche Gebärdensprache. Mit dem Lernprogramm kann man die Gebärdensprache selbständig entdecken, erlernen und üben. "Die Firma" wurde in Zusammenarbeit von gehörlosen und hörenden Wissenschaftlern am Institut für Deutsche Gebärdensprache der Universität Hamburg entwickelt. Die Projektleitung lag bei Prof. Dr. Rolf Schulmeister, Christiane Metzger und Heiko Zienert.

"Die Firma" wendet sich an Studierende der Studiengänge Gebärdensprachen und Gebärdensprachdolmetschen und an Personen, die im Beruf Kontakt mit Gehörlosen haben, sowie generell an Gehörlose und Hörende, die sich miteinander verständigen möchten. Das Lernprogramm vermittelt die Grundzüge der Sprache und Kultur Gehörloser in Szenarios, die im Alltag einer Firma spielen, in der Gehörlose mit Hörenden zusammenarbeiten.

Jede der elf Lektionen des Programms besteht aus einem Dialog, Erklärungen zur Grammatik, Bemerkungen zur Kommunikation, Übungen und Vokabular. Die Dialoge geben Szenen natürlicher Kommunikation in realen Situationen in Form digitaler Filme wieder, die in Echtzeit und stufenlos verstellbarer Zeitlupe betrachtet werden können. Jederzeit können die Gebärden in den Szenen mit den Zitationsformen im Wörterbuch verglichen werden. Das lerntheoretische Modell des Fremdsprachenkurses ist am Konzept des Entdeckenden Lernens orientiert.

Das Produkt ist im Buchhandel oder direkt beim Signum-Verlag erhältlich.