Interview mit Aylin Bicakci, Stefan Söhl und Stefan Behrendt

5 Fragen an Aylin Bicakci, Stefan Söhl und Stefan Behrendt – Doktoranden und Mitarbeiter am Institut für Mechatronik

 

Bereits im Studium waren Aylin Bicakci, Stefan Söhl und Stefan Behrendt bei Prof. Eisele als studentische Hilfskräfte beschäftigt und konnten schon früh Einblicke in die Leistungselektronik-Forschung am Institut für Mechatronik gewinnen. Einblicke, die neugierig gemacht haben: Sie sind dem Team um Prof. Eisele treu geblieben und heute als Doktoranden in verschiedenen Forschungsprojekten tätig. Im Interview gewähren sie einen Einblick in ihre Aufgaben und die Arbeit im Team Eisele.

1) Mit welchen Themen befassen Sie sich in Ihren Dissertationen?

Aylin Bicakci: Mein Promotionsprojekt „IsoPower“ wird durch das BMBF gefördert und beschäftigt sich mit dem alternativen Aufbau von Leistungsmodulen.

Stefan Behrendt: Ich arbeite im Projekt „ReLEEB". Ziel des Projektes ist die Entwicklung von kompakten Leistungselektronik-Systemen, die ein optimiertes Thermomanagement aufweisen.

Stefan Söhl: Ich befasse mich ebenfalls mit dem thermomechanischen Verhalten von Leistungsmodulen. Ziel ist es eine geringere thermische Dehnung, bei gleichzeitig hoher Wärmeleitfähigkeit zu erzielen und so die Module zu optimieren.

2) Die FH Kiel hat selbst ja kein Promotionsrecht und dennoch sind Sie alle drei Doktoranden. Wie kann eine Promotion an der FH ablaufen?

Aylin Bicakci: Ich bin externe Doktorandin an der TU Berlin. Mein Doktorvater ist dort Professor. Er leitet darüber hinaus auch das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, eins der führenden Institute für mein Forschungsgebiet. Ungefähr zweimal pro Jahr fahre ich nach Berlin und berichte ihm meinen aktuellen Status, die Betreuung in der übrigen Zeit erfolgt hier in Kiel durch Prof. Eisele.

Stefan Behrendt: Bei Stefan und mir ist es ähnlich, wir sind beide an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg als externe Doktoranden eingeschrieben. Unser Doktorvater ist ähnlich wie bei Aylin Professor an der Universität und gleichzeitig am Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen tätig. Und auch wir werden natürlich hier durch Prof. Eisele betreut.

Stefan Söhl: Vielleicht noch als kleine Ergänzung: Während Aylin und Stefan ihre Promotionen über die genannten öffentlich-finanzierten Forschungsprojekte finanzieren, habe ich eine industriefinanzierte Promotionsmöglichkeit durch die Firma Heraeus.

3) Kürzlich waren Sie auf einer der größten Messen für Leistungselektronik, der PCIM. Was genau ist dies für eine Messe?

Stefan Behrendt: Die PCIM ist die größte europäische Messe für Leistungselektronik und die zweitgrößte der Welt.

Aylin Bicakci: Die PCIM trifft genau unser Forschungsgebiet. Wir haben dort auf dem Gemeinschaftsstand der ECPE (European Center for Power Electronics) unsere Projekte und Forschungsthemen vorgestellt. Übrigens schon zum sechsten Mal, 2012 waren wir drei bereits als Studis mit auf der Messe.

4) Was war Ihr spannendstes Erlebnis auf der PCIM?

Stefan Söhl: Das Zusammentreffen mit Forschern und Industriepartnern aus verschiedenen Ländern.

Aylin Bicakci: Für mich sind die fachlichen Diskussionen und die Reaktion des Fachpublikums auf meine Forschungsergebnisse immer sehr wertvoll. Spannend ist dabei die Entwicklung, die wir selbst durchlaufen haben: 2012 waren wir noch „Grünlinge“, heute haben wir einen etablierten Zugang zur Community und vereinbaren schon im Vorfeld Treffen mit bestehenden Kontakten.

Stefan Behrendt: Stimmt, diese Wandlung ist sehr spannend. Damals haben wir vieles staunend wahrgenommen, heute sind wir fachlichen Diskussionen gewachsen und können unsere und andere Forschungsergebnisse viel besser reflektieren.

 

5) Thema Zukunftsperspektiven: Was sind Ihre Pläne nach der Dissertation?

Aylin Bicakci: Ich könnte mir eine Kombination aus Forschung und Industrie gut vorstellen. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht. Durch unsere industrienahen Promotionen haben wir sehr gute Möglichkeiten in verschiedene Unternehmen hineinzublicken und uns so einen Eindruck zu verschaffen, wo wir gerne arbeiten würden.

Stefan Söhl: Bei mir gibt es noch keine genauen Pläne, ich habe ja auch erst das erste Jahr der Promotion hinter mir. Erste „Winks“ aus der Industrie bekommt man allerdings immer mal wieder, aber ein Ziel nach dem nächsten.

Stefan Behrendt: Ich bin ja ähnlich weit wie Stefan. Aber die Einblicke, die wir in verschiedene Firmen sammeln können, würde ich auch gern unterstreichen. Ronald Eisele verfügt über ein sehr breites Netzwerk: Danfoss Silicon Powers, Heraeus, Bosch und Siemens sind einige Firmen, mit denen wir schon zusammenarbeiten durften.