"Außerirdische Pfefferminze" Svenja Maaß und Stefanie Woch

Vom 8.März bis 4.April 2018 stellten Svenja Maaß und Stefanie Woch in einer Doppelausstellung gemeinsam ihre Werke im Bunker-D aus. So wurde dieser historische Zufluchtsort zu einer Sammlung von sehr eigenen und subjektiven Beobachtungen aus der Natur, Tier- und Pflanzenwelt.

 

Die Kunsthistorikerin Susanne Peters führte die Besucher mit einer Rede in die dargestellte Welt ein. Malerei und Installationen der Künstlerinnen eröffneten Tore in eine Welt voller Fabelwesen und Täuschungen, buntes Allerlei formte Landschaften, die trotz fantastischer Darstellung der Realität glichen.

Svenja Maaß antwortet mit ihrer altmeisterlichen Malerei auf grundsätzliche Fragen. Auf ungewöhnlichen Formaten zeigten sich unter anderem eine von einer Wienerwürstchen-Känguru-Party träumende Giraffe und einige übermalte Fotografien, welche durch ihre Körnung an sich schon als Kunstwerk geltend, neue Fabelwesen erschufen. Oft erschlossen sich reale Fotografie und Übermalung der Künstlerin erst auf den zweiten Blick und eröffneten den Weg in surreale Welten: Eine Gans mit Nase, eine Orchidee mit Affenköpfchen, ein Schwein mit einem menschlichen Ohr und viele weitere große und kleine Werke, welche die Besucher zum genauerem Hinsehen brachten und dem Einen oder Anderen ein Lächeln abgewinnen konnten.

Stefanie Woch nimmt ihre Anregungen für Malerei und Installation aus ihren Beobachtungen der Natur, auch des eigenen Gartens. Die Farben von Acryl bis Window-Color erfüllten ein ebenso weites Spektrum, wie die verwendeten Materialien der Installationen: Wolle, Wäscheleinen, Pfeifenreiniger, Flaschenbürsten, Staubwedel, Konfetti und vieles mehr kletterte über die grauen Böden und Wände, erklommen Wände und hingen von den schweren Gemäuern des historischen Gebäudes. Dieses und die Malereien der Künstlerin zusammengeführt zu kleinen Landschaften hüllten die Galerieräume mit ihrer Farbenpracht in einen Hauch von Frühling.

Es war eine Ausstellung in voller Farbenpracht, ein Spaziergang mit geheimnisvollen Beobachtungen durch eine fantastische Welt.

 

Svenja Maaß(*1977) studierte ebenfalls an der HBK Braunschweig und lebt heute in Hamburg. In ihren Leinwandarbeiten, Collagen und Übermalungen verweben sich verschiedenste Elemente zu neuen, fast surrealen Welten. Die komplexen, meist mit subtilem, manchmal auch schwarzem Humor zusammengestellten Kompositionen widersetzen sich spontanen Erwartungen. Sie bleiben „offen“ und ohne eindeutigen Sinn.

Stefanie Woch(*1971) studierte Malerei an der HBK Braunschweig. Von ihrem Atelier in Wolfsburg aus geht der Blick in den Garten, den Stefanie Woch intensiv beobachtet. Manchmal bemerkt sie darin Dinge, die andere nicht sehen. Nach einem Arbeitsstipendium in und mehreren Reisen nach Island verstärkt sich ihr künstlerisches Interesse an den Besonderheiten der kargen, von Naturgewalten geprägten Landschaft Islands. Neben Malereien entstehen seit 2013 auch Häkel-Objekte und Installationen.