Im Dialog mit Wissenschaftlern aus Europa

Die Trends in Accounting Research Conference (TARC) wurde vom 13. bis zum 15. November an der Fachhochschule Kiel ausgetragen. Insgesamt fand die Konferenz zum dritten Mal statt. Neu war ein vorgeschalteter Wettbewerb, bei dem Studierende ihre Forschungsergebnisse vor einer internationalen Fachjury präsentieren und Preise gewinnen konnten.

Die Intention hinter dem Wettbewerb war es, Forschung und Studierende näher zusammenzubringen. „Dass Studierende durch Forschung an der Seite ihrer Professores lernen, kommt im Alltag an den Hochschulen zu kurz“, sagt Prof. Dr. Jan-Hendrik Meier vom Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Kiel. So liefen internationale Konferenzen, auf denen sich Wissenschaftler über ihre Forschungsergebnisse austauschten, in der Regel ohne Studierende ab.

Prof. Dr. Jan-Hendrik Meier hat die dritte Trends in Accounting Research Conference, auf der aktuelle Themen des Rechnungswesens besprochen und diskutiert werden, mitorganisiert. Einen Teil der Konferenz widmete er erstmals Studierenden und deren Forschungsprojekten und organisierte mit dem Sponsor Ernest and Young einen Research Award. Zu gewinnen gab es einen Erlebnisgutschein im Wert vom 250 Euro für die Siegenden. Geehrt wurden auch der zweite und dritte Platz.

Mit Postern vertreten waren auch Studierende des Touro College Berlin und der Handelshochschule Leipzig. „Die Einladung von Herrn Meier haben wir gerne aufgenommen. Mit Studierenden auf eine Konferenz zu fahren, ist eine einmalige Gelegenheit“, sagt Prof. Dr. Birgit Meier, die vom Touro College in Berlin mit neun Bachelorstudierenden angereist ist.

Die Posterpräsentationen fanden im Audimax statt. Insgesamt wurden dort 30 Poster von Einzelteilnehmenden und Teams vorgestellt. Die Gegebenheiten, unter denen die Poster entstanden, waren durchaus unterschiedlich. So wurden Poster einzeln und in Gruppen, von Bachelor- und Masterstudierenden, als Thesis oder im Rahmen einer Veranstaltung und in unterschiedlichen Zeithorizonten erarbeitet.

„Die Poster sind uns im Vorfeld zur Verfügung gestellt worden. Darüber hinaus haben wir als Bewertende die Information erhalten, welchen Hintergrund die Studierenden haben, damit wir bei der Auswertung einen Blick darauf haben“, erklärt Kai Otten von EY, der neben Professor*innen aus Litauen, Polen und Schweden eins von fünf Jurymitgliedern war.

Über drei Stunden nahm sich die Jury Zeit, sich alle Poster vorstellen zu lassen und den Studierenden Fragen zu stellen. Danach gab es bei einem kalten Buffet die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen.

Die Bekanntgabe der Gewinner und die Preisverleihung fanden am Abend im Bunker D statt. Die Entscheidung sei der Jury nicht leichtgefallen, das Siegerteam hätte allerdings mit Kreativität und einer guten Fragestellung überzeugt, so Prof. Dr. Fredrik Karlsson von der Linnaeaus Universität in Växjö, Schweden.

Gewinner waren Alina Schmidt, Philipp Setzpfand und Philip Schüller, die sich im Rahmen einer Bachelorarbeit und eines Mastermoduls mit den Eigentümerstrukturen in deutschen Unternehmen beschäftigt hatten. Sie haben etwa 100 Unternehmen betrachtet und untersucht, wie sich die Strukturen zwischen 2016 und 2018 verändert haben. Dabei fiel auf, dass sogenannte „invisible owner“ immer mehr Anteile von Unternehmen erhielten. Damit folge Deutschland einem weltweiten Trend.

Neben der guten wissenschaftlichen Ausarbeitung gefiel der Jury die grafische Darstellung der Daten. „Die Grafiken sind fast schon Kunst. Das Team sollte versuchen, sie als Poster zu verkaufen, ich würde sie in meinem Büro aufhängen“, sagt Prof. Dr. Fredrik Karlsson mit einem Augenzwinkern bei der Preisverleihung.
 

Text: Isabelle Wieser
(veröffentlicht: 22.11.2019)