South-Eastern Finland UAS, XAMK Social Media

Erasmus Social Media Ambassador WiSe 2020/21 und SoSe2021

Corinna Flodin,
BA Soziale Arbeit,
berichtet von der South-Eastern Finland UAS, XAMK.

Abschlussvideo von Corinna Flodin über ihr Auslandsstudium in Finnland

Klicken Sie auf das Bild, um das Video zu starten.

Meine 7 ½ Monate in Finnland kommen nun zum Ende und ich bereite mich innerlich darauf vor, wieder in Kiel zu wohnen und mich neu in meinen Alltag einzufinden. Die 29 Stunden lange Fährfahrt ist optimal, um mir die gerade gemachten Erfahrungen nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen, die Implikationen zu verarbeiten, was es bedeuten wird, jetzt wieder in Deutschland zu sein und noch ein letztes Mal in eine finnische Sauna zu gehen. Finnland ist ein Land, nicht weit von meinem Zuhause entfernt, das jedoch eine sehr andere Geschichte und Kultur hat und in dem sich das Leben langsamer und gemütlicher anfühlt, als in Deutschland. Man hat die Zeit und wird auch dazu gezwungen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, mit sich selbst ins Reine zu kommen und ganz bewusst den Moment zu genießen. Dadurch, dass es in Finnland so schwierig ist, mit Menschen in Kontakt zu treten, kann man die Interaktionen, die man doch erleben darf, umso mehr genießen und freut sich über jede kleine Unterhaltung in der Sauna oder mit besonders offenen Menschen auf der Straße. Auch die Natur hat dort einen ganz anderen Stellenwert, sodass es viel stärker wertgeschätzt wird, Zeit alleine im Grünem zu verbringen, als es in deutschen Städten der Fall ist.

Diese Erfahrung hat mir Dinge aufgezeigt, an denen ich noch arbeiten muss, aber auch deutlich gemacht, was meine Stärken sind und mich in meinen Wünschen für die Zukunft bestärkt. Ich bin unendlich dankbar, dass ich diese Erfahrung machen durfte und dass ich die Menschen treffen konnte, die mich auf meinem Weg ein Stück begleitet haben. Dieses Abenteuer ist jetzt zu Ende, aber es wird definitiv nicht das letzte sein.

Ich wünsche jedem, der sich überlegt, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen, egal wohin es Euch ziehen mag: traut Euch einfach! Begegnet Euren Ängsten in der Gewissheit, dass Ihr an ihnen wachsen werdet, und ergreift diese Chance, einfach um zu sehen, wohin sie Euch führen wird. Dabei wünsche ich Euch allen viel Spaß und Freude!

Bis vor einer Woche lag die Natur zum Großteil noch im Winterschlaf und regte sich nur sehr langsam. Dann kam der erste wirklich warme Frühlingstag mit Sonne und 20 Grad und innerhalb wenigen Stunden, explodierte die Welt vor lauter Farben! Während einige Bäume schon vorher begonnen hatten winzig kleine Blätter sprießen zu lassen, ließen sich die Birken noch Zeit. Doch wo am Morgen noch Nichts zu sehen war, sah man am Abend plötzlich überall grüne Blätter. So einen schnellen und kraftvollen Wachstumsschub habe ich in meinem Leben noch nie erlebt und es haut mich seitdem jeden Tag vom Hocker, wie markant diese Veränderungen überall zu sehen sind. Es ist einfach nur faszinierend wie lebendig die Natur plötzlich ist, nachdem sie 3 Monate lang unter riesigen Schneemassen bei -20 Grad geruht hat! Die Vögel beginnen um 3 Uhr morgens schon ihren Gesang, die Sonne geht erst gegen 22 Uhr unter und um halb 5 in der Früh bereits wieder auf. Richtig dunkel wird es selbst hier im Süden Finnlands auch nachts in der zweiten Maihälfte nicht mehr und ich kann mich nur vage daran erinnern, wie es im Dezember bereits um 15 Uhr dunkel wurde!

Er ist's

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süsse, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
— Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab' ich vernommen!

(Eduard Mörike, 1804-1875)

Die letzten 7 Monate habe ich in Kotka an Finnlands Südostküste gelebt. Mit 51 000 Einwohnern ist es eine recht kleine, weitläufige und gemütliche Stadt, in der die Natur nie weit von der Haustür entfernt ist. Sie ist die neunzehntgrößte Stadt in puncto Bevölkerung als Einzelstadt, aber die zwölftgrößte Stadt Finnlands in puncto Bevölkerung als Stadtgebiet. Die Region liegt an der Ostsee, nur eine Autostunde von Helsinki und 3 Autostunden von St. Petersburg entfernt. In der Region Kotka-Hamina diente der Fluss Kymijoki wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert als Grenze zwischen den Interessen des Ostens und des Westens. Der Russisch-Schwedische Seekrieg von 1788-1790 verwandelte den östlichen Finnischen Meerbusen in ein Schlachtfeld. Mitten in den gegenseitigen Angriffen war Finnland gefangen, an dessen Südostküste und im Hinterland immer wieder Kriege ausgetragen wurden. Spuren der Ruotsinsalmi-Schlacht sind noch immer in und außerhalb von Kotka zu sehen. Das Maritime Zentrum Vellamo zeigt die Geschichten jener Schlachten, einzelner Schicksale und der frühen Geschichte Kotkas, das 1878 gegründet und in den späten 1930er Jahren stark ausgebaut wurde. 

Eine griechisch-orthodoxe Kirche (1795) ist das älteste Gebäude der Stadt. Die Kirche wurde im Stil des russischen Neoklassizismus gebaut. Sie ist eines der wenigen Gebäude, die während des Zweiten Weltkriegs nicht zerbombt wurden. Dadurch behielt die Kirche ihre Macht als Schrein für den Schutzpatron der Seeleute, Helfer der Armen (wir alle kennen den Heiligen Nikolaus, Weihnachtsmann) und auch Schutzpatron der Insel Kotka. 

Der Aussichtsturm Haukkavuori befindet sich auf dem höchsten Punkt von Kotka und der Turm erhebt sich 72 Meter über dem Meeresspiegel. Er gilt auch als Wahrzeichen von Kotka und ist bereits aus großer Ferne sichtbar, egal ob man mit dem Auto oder dem Boot kommt. 

Die Region Kotka war eine der ersten stark industrialisierten Regionen Finnlands. Durch Schiene und Straße mit dem Festland verbunden, ist Kotka ein wichtiger Seehafen für Ostfinnland und ein bedeutendes Industriezentrum, das sich auf Holz-, Zellstoff-, Zellulose- und Phosphatexport sowie Erdölimport spezialisiert hat; in der Stadt gibt es auch eine Zuckerraffinerie und eine Mehlmühle. In den letzten Jahrzehnten wurden mehrere Fabriken umstrukturiert, was zu einer steigenden Arbeitslosigkeit geführt hat. Seit den 1980er Jahren nimmt die Bevölkerung von Kotka langsam ab, was vor allem auf die Abwanderung von Einheimischen in die Region Helsinki zurückzuführen ist. 

Obwohl Kotka nicht die aufregendste Stadt Finnlands ist und unsere ERASMUS-Gruppe ziemlich klein ist, habe ich es wirklich genossen, hier zu leben und das ruhigere und etwas zurückgezogene finnische Leben kennenzulernen.

Die derzeitige finnische Regierung besteht aus 12 Ministerien. Jedes Ministerium ist für die Vorbereitung der Angelegenheiten innerhalb seines Mandats und für das ordnungsgemäße Funktionieren der Verwaltung verantwortlich. Die Ministerpräsidentin Finnlands ist eine junge, feministische Umweltschützerin, die gerade einen Monat vor Beginn der Corona-Krise Ministerpräsidentin geworden war. Sie ist eine Quelle des großen Stolzes für die finnischen Bürger und ein gutes Vorbild für die ganze Welt.

Sanna Marin wurde 1985 in Helsinki geboren. Sie verbrachte ihre Kindheit in Pirkkala und lebt jetzt mit ihrem Mann und ihrer Tochter im nahe gelegenen Tampere. Nach dem Abschluss der allgemeinen Hochschulreife im Jahr 2004 absolvierte Marin 2017 einen Master in Verwaltungswissenschaften an der Universität Tampere. In ihrer Masterarbeit mit dem Titel "Finnland, ein Land von Bürgermeistern" untersuchte sie den Professionalisierungsprozess der politischen Führung in finnischen Städten.

Marins bescheidener Hintergrund liest sich auch nicht wie der eines durchschnittlichen Weltführers. Ihre Eltern ließen sich scheiden, als sie noch ein kleines Kind war, weil ihr Vater ein Alkoholproblem hatte. Sie wuchs in einer "Regenbogenfamilie" auf, ihre Mutter in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung. Sie lebten in einer Mietwohnung und obwohl sie nicht viel Geld hatten, schrieb Marin, dass sie einen Überfluss an Liebe hatten. Nachdem sie für ihre Vergangenheit kritisiert wurde, nutzte Marin die Kommentare zu ihrem politischen Vorteil und twitterte: "Ich bin sehr stolz auf Finnland. Hier kann das Kind einer armen Familie eine Ausbildung machen und seine Ziele im Leben erreichen. Eine Kassiererin kann sogar Premierministerin werden."

2015 wurde Marin bei ihrer ersten Kandidatur ins Parlament gewählt. Dort war sie Mitglied des Großen Ausschusses, des Rechtsausschusses und des Umweltausschusses. Sie ist Mitglied des Stadtrats von Tampere, dessen Vorsitz sie von 2013-2017 innehatte. 2014 wurde Marin zur zweiten stellvertretenden Parteivorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei gewählt, seit 2017 ist sie die erste stellvertretende Parteivorsitzende. Im August 2020 wurde Marin zur Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei gewählt. Marin ist seit 2006 aktiv in der Politik tätig. Auch ökologische Werte liegen Sanna Marin am Herzen.

Sanna Marin wurde am 10. Dezember 2019 zur Premierministerin ernannt. Marin ist die dritte weibliche Ministerpräsidentin Finnlands, die jüngste Ministerpräsidentin in der Geschichte Finnlands und die jüngste amtierende Ministerpräsidentin der Welt. Sie steht nun an der Spitze von Finnlands Regierungskoalition aus fünf Parteien, die alle weibliche Vorsitzende haben und fast alle unter 36 Jahre alt sind. Das ist eine bemerkenswerte Aufstellung, wenn man bedenkt, dass die Führer des Landes traditionell ältere Männer waren. Finnland war das erste Land der Welt, das vor etwas mehr als einem Jahrhundert Frauen ins Parlament wählte.

Anfangs waren viele Finnen zu sehr in innenpolitische Streitigkeiten verwickelt (der vorherige Premierminister trat nach landesweiten Arbeitsstreiks zurück), um viel Aufhebens um Marins rekordverdächtiges Alter zu machen. Aber als die internationale Presse begann, sich einzumischen, wurden sie aufmerksam. Die Leute haben gesagt, dass dies das Beste ist, was dem internationalen Ruf Finnlands passieren konnte.

Wenn Sie mehr darüber erfahren wollen, wie die junge finnische Premierministerin Finnland durch die Corona-Krise führt, empfehle ich den folgenden Artikel: https://www.vogue.com/article/millennial-prime-minister-leading-finland-through-crisis

Fotos: Laura Kotila, valtioneuvoston kanslia https://kuvapankki.valtioneuvosto.fi/l/2n7pG8ZmbRvD

Nur etwa 10 Minuten Fußweg von unserem Wohnblock entfernt liegt Langinkoski, ein wunderschöner historischer Ort inmitten von Natur und mächtigen Stromschnellen mit hervorragenden Angelmöglichkeiten.

Langinkoski und seine Gebäude sind Teil der national wertvollen Kulturlandschaft in Kymijokilaakso und dem Nationalen Stadtpark in Kotka. Die Fischerhütte, die von Russlands Zarr, Alexander der III gebaut wurde, wurde in den 1930er Jahren in ein Museum umgewandelt und die einzigartige Einheit von Gebäuden und Landschaft erhielt 1960 den Status eines Naturschutzgebietes. 

Auf Wunsch des Kaisers ließ das Großherzogtum Finnland in Langinkoski eine Fischerhütte für sich errichten. Die kaiserliche Familie genoss die Zeit in der Hütte, frei von der strengen Hofetikette in St. Petersburg. 

Von der Zeit Alexanders III. bis zum Ende der Unabhängigkeit wurde Langinkoski von drei russischen Fischern bewohnt, die sich von Mitte Mai bis Ende September in der Gegend aufhielten. Der Lachsfang begann etwa im Hochsommer. Manchmal fischte der Kaiser selbst im Flussbett nach Lachs, aus dem die Kaiserin dann eine Suppe kochte. Gegen Ende des Sommers begann die Weißfischsaison. Im August fingen die Fischer die nachtaktiven Lampreten. Die besten Jahresfänge aus den Stromschnellen beliefen sich auf Tausende von Kilos. Ab den späten 1800er litt der Fischbestand in der Gegend unter der industriellen Verschmutzung. Heute ist Langinkoski ein Freizeitangelgebiet, das zum Spazierengehen, dem Lauschen der Wasserläufe und zum Nachdenken einlädt.

Finnland ist stark bewaldet und verfügt über etwa 56.000 Seen, zahlreiche Flüsse und ausgedehnte Sumpfgebiete; aus der Luft betrachtet sieht Finnland wie ein kompliziertes blaues und grünes Puzzle aus. Außer im Nordwesten variieren die Reliefs nicht sehr stark, und Reisende am Boden oder auf dem Wasser können selten über die Bäume in ihrer unmittelbaren Umgebung hinaussehen. Dennoch besitzt die Landschaft eine beeindruckende - wenn auch manchmal trostlose - Schönheit. Die Grundstruktur Finnlands ist ein riesiger abgenutzter Schild, der aus altem Gestein, hauptsächlich Granit, aus der präkambrischen Zeit (vor etwa 4 Milliarden bis 540 Millionen Jahren) besteht. 

Die Küstenlinie Finnlands, die etwa 4.600 km lang ist, ist stark gegliedert und mit Tausenden von Inseln übersät. Die meisten davon befinden sich im Südwesten, im Schärengarten von Turku der im Westen in die Åland-Inseln übergeht. Die südlichen Inseln im Finnischen Meerbusen sind hauptsächlich von geringer Höhe, während die Inseln entlang der südwestlichen Küste bis zu einer Höhe von mehr als 120 Metern ansteigen können.

Das Relief Finnlands wurde durch die eiszeitliche Vergletscherung stark beeinflusst: Der sich zurückziehende Kontinentalgletscher hinterließ den Untergrund mit Moränenablagerungen in Form von Eskern, bemerkenswerten gewundenen Bergrücken aus geschichtetem Kies und Sand, die von Nordwest nach Südost verlaufen. Eine der größten Formationen ist der Salpausselkä-Rücken, drei parallele Grate, die sich bogenförmig durch Südfinnland ziehen. Das Gewicht der Gletscher, die manchmal kilometerdick waren, drückte die Erdkruste um viele hundert Meter nach unten. Infolgedessen haben sich Gebiete, die vom Gewicht der Eisschilde befreit wurden, angehoben und heben sich weiterhin an, und Finnland taucht immer noch aus dem Meer auf. Tatsächlich verwandelt ein Landanstieg von etwa 10 mm pro Jahr im schmalen Teil des Bottnischen Meerbusens den alten Meeresboden allmählich in trockenes Land.

Besonders beeindruckend finde ich die vielen Steine und Felsbrocken, die über das gesamte Land verteilt sind. Der Wald ist voll mit ihnen und viele Wohnhäuser haben einen schönen Stein im Garten stehen. Oft sind diese Steine so groß, dass es einfacher ist um sie herum zu bauen, anstatt sie zu bewegen.

Über das lange Wochenende konnten wir Mikkeli und Savonlinna besuchen und ein bisschen mehr von dem sehen, was Finnland zu bieten hat.

Mikkeli
Mit einer Mischung aus Stadtleben und ländlichem Charme hat Mikkeli alles zu bieten. Umgeben von glitzernden Seen und märchenhaften Wäldern ist das niedliche und gemütliche Mikkeli nicht nur die Hauptstadt von Südsavoyen, sondern auch Finnlands blühende Ferienhaushauptstadt. Das Hüttenleben mit Saunas am See ist ein fester Bestandteil des finnischen Sommerlebens, und über 10.000 Finnen haben ihr Häuschen in der Region Mikkeli gebaut!

Savonlinna
Von allen Sehenswürdigkeiten Finnlands ist die Olavinlinna oder St. Olafs Burg in Savonlinna bei weitem die prächtigste, faszinierendste und historisch bedeutendste. Diese mittelalterliche Festung am Seeufer hat Finnland hunderte von Jahren gegen russische Angriffe verteidigt und ist heute mit vielen fesselnden Legenden und Geistergeschichten behaftet.

Olavinlinna wurde im Jahr 1475 vom dänischen Ritter Erik Axelsson Tot gegründet. Der Bauplatz war damals ein dünn besiedeltes Gebiet, das aber aufgrund seiner Nähe zur russischen Grenze von großer militärischer Bedeutung war. Finnland war damals ein Teil des Königreichs Schweden und als Russland drohte, seine Grenzen zu erweitern, war Olavinlinna eine von vielen Strukturen, die zur Stärkung und Verteidigung des östlichen Teils des Königreichs gebaut wurden.

Die bei weitem berühmteste Geschichte von Olavinlinna ist die tragische Liebesgeschichte des finnischen Burgfräuleins. Die Tochter des Burgherrn war in einen russischen Soldaten verliebt und öffnete eines Nachts das Burgtor, um ihn hereinzulassen. Doch sie wurde von ihrem Geliebten verraten, als er weitere Soldaten mitbrachte. Die russischen Truppen wurden zurückgeschlagen und der verräterische Liebhaber wurde bei dem Angriff getötet. Das Mädchen wurde wegen Verrats zum Tode verurteilt und lebendig in der Mauer des Hofes begraben. Kurze Zeit später wuchs an der Grabstelle ein Vogelbeerbaum und die weißen Blüten, die an dem Baum blühten, sollten die Unschuld des Mädchens symbolisieren.

Das finnische Osterfest ist ein großer Feiertag, aber nicht unbedingt so religiös, wie es ursprünglich einmal war. Bei diesem Anlass mischen die Finnen heidnische Traditionen mit Familienzeit und einigen religiösen Aspekten. Viele Familien machen sich auf den Weg zu ihrem Sommerhaus oder zu den Skigebieten in Lappland. 

Für finnische Kinder ist Ostern das schönste Fest nach Weihnachten und ihrem Geburtstag. Der Sonntag eine Woche vor Ostern ist DER Tag, auf den die Kinder am meisten gespannt sind, denn Ostern ist das finnische Äquivalent zu Halloween. In vielen Familien beginnen die Vorbereitungen schon ein paar Tage vorher. Die Kinder sammeln einen guten Haufen Weidenzweige und dekorieren sie hübsch mit verschiedenfarbigen Bändern und Federn. Am Sonntag verkleiden sich die Kinder als Hexen und gehen dann mit ihren fröhlichen Weidenzweigen von Tür zu Tür. Sie singen einen Reim und winken mit der Weide. Dies soll der Person, die die Tür öffnet, Gesundheit und Glück schenken. Anschließend geben sie den Zweig ab und erwarten im Gegenzug Süßigkeiten oder Geld. Eine Version des Reims lautet: "Virvon, varvon, tuoreeks, terveeks, tulevaks vuodeks. Vitsa sulle, palkka mulle!"

Sechs witzige Dinge, die zum finnischen Osterfest dazugehören:

1) Finnen mögen selten dekorativen Schnickschnack. Zu Ostern haben sie überall im Haus kleine Küken, Hähne, Hasen und Eier. 
2) Finnen mögen Gelb nicht besonders. Zu Ostern dekorieren sie alles mit Gelb.
3) Finnen essen selten Lammfleisch. An Ostern essen sie nur Lammfleisch.
4) Die Finnen wissen, dass man von Weide allergisch wird. Zu Ostern schmücken sie das Haus mit Weidenzweigen.
5) Finnen lassen ihre Kinder keine süßen Sachen zum Frühstück essen. Zu Ostern essen die Kinder morgens Schokoladeneier.
6) Finnen mögen keinen kalten Brei. Niemand mag ihn. Zu Ostern essen sie Mämmi, kalten süßen Roggenbrei mit Sahne und Zucker.
 

Finnland ist das baumreichste Land Europas und zu großen Teilen bewaldet. Die Baumindustrie und die enge Beziehung der Finnen zu ihrer Natur spielen beide eine große Rolle in Finnlands Geschichte und Kultur. Es ist nie weit zum nächsten Wald, sodass man immer schnell weg vom Lärm und von anderen Menschen und zurück zu sich selbst kommen kann.

Baumrinden

Heute habe ich in Birken
manches schöne Bild gesehen,
ließ es still auf mich wirken
beim langsamen Vorübergehen.

Ein Tier dort ins Auge fällt
in den schwarz-weißen Rinden,
und eine ganz eigene Welt
läßt sich dort wiederfinden.

Zeichen von den Waldesgeistern,
oder einfach nur Natur?
Ich kann mich dafür begeistern
an den Baumesrinden pur.

Christiane Mielck-Retzdorff

Acht Jahreszeiten 

Vier Jahreszeiten reichten den Lappländern und den Sami in alten Zeiten nicht aus. Sie unterteilten das Jahr stattdessen in acht Abschnitte: Herbst-Winter; Winter; Frühling-Winter; Frühling; Frühling-Sommer; Sommer; Sommer-Herbst und Herbst. Die vier Hauptjahreszeiten wurden auf diese Weise um vier "Halbjahreszeiten" ergänzt. Die warmen, mondbeschienenen Nächte des Augusts gehören zum Sommer; der August kommt jedoch mit einem Hauch der Knusprigkeit des Herbstes und seinem durchdringenden, melancholischen Licht. Es braucht nur ein paar kalte, frostige Nächte, und der Herbstsommer wird zum Herbst. Wenn die Blätter zu fallen beginnen und die Seen nachts mit Nebel und Eis bedeckt sind, ist der Herbst mit voller Wucht angekommen, obwohl es noch nicht ganz Herbst-Winter ist. 

Pakkastalvi ('frostiger Winter') ist die erste Jahreszeit des Jahres. Die Neujahrsfeierlichkeiten sind zu Ende, und es ist dunkel, kalt und ruhig bis März oder April, wenn bald nach der Lental-Saison hankikanto ('der Frühling mit verkrustetem Schnee') eintrifft. Die Lichtmenge nimmt deutlich zu, auch wenn es nachts noch dunkel und kalt ist.  Mit dem zunehmenden Licht beginnt alles in der Natur zu erwachen. Mit den ersten Anzeichen des Frühlings beginnt jäidenlähtökevät (wörtlich "Eisaufbruch"): Der Boden ist noch mit Schnee bedeckt, aber die ersten Pflanzen beginnen zu sprießen, und Rentiere bringen ihre Kälber zur Welt.  Die ersten Steinfliegen beginnen auf dem Schnee in Ufernähe zu krabbeln. Sobald die Sonne nicht mehr untergeht, beginnt der "hellgrüne Sommer" (keskiyönauringon aika), oder die Zeit der Mitternachtssonne. Mit 24 Stunden Tageslicht lebt das gesamte Ökosystem in Ekstase.  Die "Erntezeit" (sadonkorjuunaika) beginnt, wenn das Weidenröschen blüht und die Tage beginnen kürzer zu werden.  Es folgt die Ruska oder der "bunte Herbst", wenn die feurigen Herbstfarben uns daran erinnern, dass der Boden bald wieder von Eis und Schnee bedeckt sein wird. Und dann... kommt der "erste Schnee" (mustalumi), um in den ersten Tagen des milden Wetters zu schmelzen. Der Frost, der auf diese Periode des "schwarzen Schnees" folgt, lässt den Boden gefrieren. Die letzte Jahreszeit, die den Jahreszyklus beendet, ist Weihnachten (joulukaamos), eine Periode konstanter Dunkelheit. Auf die langen Polarnächte folgt das größte Fest des Jahres: Weihnachten - ein Fest der Wiedergeburt, des Lichts und des Loslassens von Altem.

Es gab triftige Gründe, ein Jahr in acht ausgeprägte Jahreszeiten einzuteilen. Durch die Vorhersage des Wetters und die Erledigung der jahreszeitlichen Aufgaben gemäß den Wetterzeichen brachte die nördliche Lebensweise den nördlichen Geisteszustand hervor: eine Mentalität, die die Natur nachahmt. Die Natur befindet sich in einem ständigen Zustand der Veränderung, gleichzeitig in der aktuellen Jahreszeit und auf dem Weg zur nächsten. Das gilt auch für den Menschen: Wir sind ständig im Wandel, immer auf dem Weg nach vorn und auf dem Weg ins Morgen.

Die Strukturen und Institutionen der Gesellschaft mögen sich ändern, aber die von der Natur geprägten Mentalitäten bleiben über Generationen hinweg praktisch unverändert. Auf diese Weise sind auch die acht Jahreszeiten geblieben. Langsam begeben wir uns auch im Süden Finnlands in den Frühling-Winter und die ersten Weidenkätzchen beginnen zu Sprießen während es immer weniger kalt wird und der Schnee von den Straßen schmilzt. Das braune Grass spickt stellenweise sogar unter dem langsam schmelzenden Schnee hervor und die Dunkelheit verabschiedet sich immer mehr während die Sonne immer mehr unsere blassen Gesichter erwärmt.

Diese Woche begaben wir uns auf ein kleines Abenteuer und überquerten die zugefrorene Ostsee, um Fort Elizabeth in der Nähe der Insel Kotka zu besuchen. Das Fort ist Teil der Ruotsinsalmi Seefestungen und wurde nach der russischen Kaiserin Elisabeth Petrowna (Monarchin von 1741 bis 1762) benannt. Fort Elizabeth ist eine unregelmäßig geformte Festung, die der Küstenlinie folgt und zur Insel Kotkansaari hin offen ist.

Sie wurde während der ersten Bauphase von Ruotsinsalmi in den Jahren 1790 bis 1796 gebaut, ursprünglich auf zwei kleinen Inseln. Zusammen mit dem Fort Salva, das auf der Insel Kukouri lag, schützte sie die Meereszufahrt nach Ruotsinsalmi (dem Vorgänger der Stadt Kotka) von Westen und Süden. Die Festung wurde Anfang des 19. Jahrhunderts außer Betrieb genommen, und die Insel wurde allmählich zu einem Naherholungsgebiet für die Bewohner von Kotka.

Während der letzten Kriege befand sich auf den Wällen der Festung eine Flugabwehrbatterie, und als Erinnerung an diese Zeit wurden später Flugabwehrkanonen hierher gebracht. 1940 wurde am östlichen Ende der Insel ein von Henrik Bruun entworfenes Denkmal errichtet, das an die zweite Seeschlacht von Ruotsinsalmi 1790 erinnert. In den 1960er Jahren wurde innerhalb der nordöstlichen Festungsmauern ein Restaurant gebaut, das bis heute erhalten ist und im Sommer mit dem Boot oder im Winter, wenn das Meer zufriert, besucht werden kann.

Heute ist Internationaler Frauentag und dies ist ein Tag, um für Gleichberechtigung zu kämpfen und sich an diejenigen zu erinnern, die dabei für uns gestorben sind. Nachdem die Idee bereits 1908 aus der Arbeiterbewegung in den USA entstand und von den Vereinten Nationen als jährliches Ereignis anerkannt wurde, wurde der Frauentag 1910 auf einer internationalen Konferenz der arbeitenden Frauen in Kopenhagen offiziell gemacht. Er wurde erstmals 1911 in Österreich, Dänemark, Deutschland und der Schweiz gefeiert. 1975 erkannten die Vereinten Nationen den 8. März als internationalen Feiertag an. Dieses Datum wurde gewählt, weil dies das Datum eines Streiks in Russland war, als Frauen "Brot und Frieden" forderten. Vier Tage nach dem Frauenstreik wurde der Zar zur Abdankung gezwungen und die provisorische Regierung gewährte den Frauen das Wahlrecht.

Finnland war das erste Land der Welt, das den Frauen 1907 volle politische Rechte gewährte. Im Jahr 2017 wurde der neue Internationale Preis für die Gleichstellung der Geschlechter ausgeschrieben, der die Rolle des Landes als Vorreiter in Fragen der Geschlechtergleichstellung hervorhebt. Als einer der am meisten geschätzten Werte Finnlands war die Gleichstellung der Geschlechter einer der entscheidenden Wege beim Aufbau der Nation zu der Stärke und dem Wohlstand, den sie heute genießt. Studien zeigen, dass Länder, in denen Frauen eine starke Rolle in der Gesellschaft spielen, finanziell, sozial und ökologisch am nachhaltigsten sind. Lösungen für die Probleme der Welt werden nicht ohne Gleichberechtigung und Einbeziehung aller Geschlechter in die Entscheidungsfindung gefunden werden. 2019 wählte Finnland eine neue Koalitionsregierung, die von fünf Frauen geführt wird.

Dieses Jahr ist das Thema des Internationalen Frauentages "Frauen in Führung": "Achieving an equal future in a Covid-19 world". UN Women-Exekutivdirektorin Phumzile Mlambo-Ngcuka sagte: "Wir brauchen eine Frauenvertretung, die alle Frauen und Mädchen in ihrer ganzen Vielfalt und mit all ihren Fähigkeiten widerspiegelt, und zwar in allen kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und politischen Situationen. Nur so erreichen wir einen echten gesellschaftlichen Wandel, der Frauen gleichberechtigt in Entscheidungsprozesse einbezieht und uns allen zugutekommt." "Geschlechterparität wird erst in fast einem Jahrhundert erreicht werden", so die IWD-Kampagne, die sich auf das Weltwirtschaftsforum beruft, "keiner von uns wird die Geschlechterparität zu unseren Lebzeiten erleben, und viele unserer Kinder wahrscheinlich auch nicht." Die Daten von UN Women zeigen, dass die Coronavirus-Pandemie 25 Jahre zunehmender Geschlechtergleichheit zunichtemachen könnte. Frauen übernehmen aufgrund der Pandemie deutlich mehr Aufgaben im Haushalt und in der Familie, was sich wiederum auf die Arbeits- und Bildungschancen auswirken kann.

Deshalb ist der diesjährige internationale Frauentag um so wichtiger, auch wenn es höchste Zeit ist, jeden einzelnen Tag im Jahr zum Frauentag zu machen.

Ylämaa von Lappeenranta, 35 km südlich des Stadtzentrums, liegt vollständig auf dem Granitgebiet Viipuri rapakivi. Das Grundgestein des Gebietes besteht hauptsächlich aus braunem und grünem Ylmämaa-Granit. Ylmämaa ist auch die Heimat von Spektrolith, dem "finnischen Nationalschatz". Der Spektrolith, mit seinen prächtigen Regenbogenfarben, ist in der Welt der bekannteste Edelstein mit Ursprung in Finnland.

Das jährliche Volumen des in Ylmämaa abgebauten Granits erreicht 1,5 Millionen Tonnen, mit einem Gesamtwert von 20 Millionen Euro. Jedes Jahr werden 90.000 m3 Granit aus Finnland exportiert und 45.000 m3 davon stammen aus Ylmämaa.

Der größte Arbeitgeber in der Region, die Stein- und Edelsteinindustrie, ist der Stolz der Einheimischen. Ihre schönen Steine haben auch mehrere erfolgreiche Projekte im Bildungsbereich, Mineralien-Tourismus und Verwendung von Stein in der Landschaftsgestaltung inspiriert.

Wisst Ihr eigentlich, wieso Schnee knirscht, wenn man auf ihm läuft? Mit jedem Schritt zerbrechen Millionen kleiner Eiskristalle. Beim Zerbrechen eines Eiskristalls würden wir Nichts davon mitbekommen. Durch die unfassbare Menge an Eiskristallen jedoch, die wir mit jedem Schritt "kaputt machen", können wir es hören! Das klingt irgendwie traurig, ist aber auch ganz schön cool! :D

Eiskristalle

Der Winter zauberte als glänzende Pracht
Eiskristalle in die Natur über Nacht -
als Glitzerwelt aus Reif und Eis
schimmert alles so frostig weiß.

Der Frost hat schneidend kalt und mit Macht
aus den Pflanzen eisige Kunstwerke gemacht.
In der klirrenden Kälte stehen sie starr
und wirken märchenhaft und bizarr.

2005 Medienwerkstatt Mühlacker; MF

Mit jedem Spaziergang erkunde ich die Natur und historischen Wahrzeichen um unseren Wohnort herum ein bisschen weiter. So habe ich neulich die Kymininna Festung entdeckt, welche 1790 erstmals erbaut wurde und sich im damals russischen Finnland nahe der schwedischen Grenze befand. Die Festung war Teil einer Verteidigungskette, die die damalige Hauptstadt Russlands, St. Petersburg, beschützen sollte. Nachdem Finnland im Jahre 1917 seine Unabhängigkeit erlangt hatte, diente die Festung während des finnischen Bürgerkriegs als Ausbildungsstätte für die finnische rote Garde, also auch als Flüchtlingsunterkunft für finnische Ingrianer und Karelen. Während des Winterkriegs in 1993 und bis 2005 wurde die Festung wieder für militärische Zwecke genutzt. Heute kann man sie als historisches Monument besichtigen und über ihre weitläufigen Areale spazieren gehen.

Eines der vielen Privilegien des ERASMUS Lebens in Finnland ist es, den starken Fokus der Finnen auf Nachhaltigkeit mitzuerleben. Neben der intakten Natur samt gut erhaltener Wälder und schöner Wanderwege gibt es hier zum Beispiel auch zahlreiche Second-Hand Shops. Diese sind nicht, wie so oft in Deutschland, nur auf Kleidung beschränkt, sondern bieten quasi alles, was man auch in normalen Läden kaufen kann, nur eben aus zweiter Hand. Auch wenn ich bislang bestimmt noch nicht alle Second-Hand Läden in Kotka entdecken konnte, war ich bereits in fünf verschiedenen Läden, wovon zwei größer als die meisten Einkaufsläden zuhause sind! Als wir im Herbst hier ankamen, fanden wir eine sehr spärlich ausgestattete Küche vor und das Interieur unserer Schlafzimmer beschränkte sich auf einen Schrank, ein Bett und einen Schreibtisch mit Stuhl. Die Wände hatten einen seltsamen Pink-Stich, die Deckenleuchte war furchtbar grell und die Matratze auf dem Bett so dünn, dass sich nach wenigen Nächten der Rücken meldete. Dank der Second-Hand Stores und einem Container vor der Haustür konnte ich unsere Wohnung in kurzer Zeit und relativ kostengünstig zu einem gemütlichen Zuhause verwandeln, in dem ich gerne 7,5 Monate leben möchte. Wir haben nun nicht nur einen Topf, eine Pfanne und ein Besteck-Set, sondern ein ganzes Service und die Wände und der Boden sind dank Teppich und Stofftüchern nicht mehr nur kahl und trist. Außerdem macht es auch einfach Spaß, durch die Gänge zu ziehen und zu gucken, welche Schätze man heute entdecken wird!

Wenn einer will die Finn‘ versteh'n, dann muss er in die Sauna geh'n!

Seit Dezember zählt die finnische Saunakultur zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Dieses Baderitual wird in ganz Finnland seit Tausenden von Jahren durchgeführt, seit die ersten Siedler einen Graben in den Boden gruben und einen Steinhaufen erhitzten. Sauna ist übrigens auch das einzige finnische Wort, das international in andere Sprachen übernommen wurde. Die ursprüngliche Absicht der Sauna war die einer gründlichen Reinigung des Körpers. Das Wichtigste dabei ist der Löyly, der Dampf, der entsteht, wenn Wasser mit einer Kelle auf die 500 Grad heißen Steine geworfen wird und verdampft. Ein beliebter Duft ist der von Teer, so riecht es nach dem Aufguss wie das Innere eines alten Segelschoners. Die Erhöhung der Körpertemperatur auf bis zu 39 °C während der Schwitzphase (künstliches Fieber) bewirkt im Körper die gleiche Wirkung wie bei echtem Fieber, nämlich einen Anstieg der Hitzeschockproteine und auch eine erhöhte Aktivität der Immunzellen, die für die Abwehr von Infektionen wichtig sind. Die Abfolge von Hitze mit anschließendem Kältebad entspannt die Muskulatur und hat neben einigen physiologischen Effekten, wie kurzzeitiger starker Blutdruckerhöhung, Anregung des Kreislaufs, des Stoffwechsels, des Immunsystems und der Atmung vor allem eine positive Wirkung auf das subjektive Wohlbefinden. In ihrer traditionellen Form ersetzt die Sauna das Bad, d.h. die komplette Körperreinigung findet dort statt. Anders als in deutschen Saunen gibt es in finnischen Saunen kaum Regeln. Die Sauna wird nackt oder bekleidet, lang oder kurz, warm oder heiß genossen. Die Finnen bevorzugen Bier als erfrischendes Getränk zwischendurch und es gibt sogar ein Sprichwort: "Wenn Schnaps, Teer und Sauna nicht helfen, ist die Krankheit tödlich." Obwohl Finnland nur 5,5 Millionen Einwohner hat, gibt es etwa drei Millionen Saunen im Land, mehr als die Anzahl der Autos! Finnen suchen normalerweise nicht aktiv den Kontakt zu Fremden, aber die Sauna war schon immer eine Ausnahme: Dort ist jeder gleich, und selbst Fremde können sich plötzlich in unerwartet tiefgründigen Gesprächen wiederfinden.

Sauna

Um die Gesundheit zu erhalten,
darf mir mein Körper nicht erkalten.
Ich bin Saunist, seit langen Zeiten,
und lass mir Aufgüsse bereiten.

Wir Frauen sind ja Schmerz gewohnt,
gleich neunzig Grad, damit's auch lohnt.
Ganz oben auf der Bank zu sitzen,
da klappt das Schwitzen in den Ritzen.

Um mich herum sitzen nur Männer.
Genau wie ich, die Turbokenner.
Ich will hier nicht als Erste gehen
und schamhaft nur nach unten sehen.

Jetzt zischen Eukalyptusdämpfe!
Winde mich in Schmerzenskrämpfe!
Und hangel, weil ich nicht sehen kann,
zur Tür, - über jeden starken Mann.

Mit Mühe fahre ich nach Hause,
stell mich noch unter meine Brause
und streck die alten müden Glieder
ins Bett, - am morgen hatt ich Fieber!

Der Doktor meint es wär die Grippe
ich sollt was tun, für mein Gerippe.
Vielleicht mal in die Sauna gehen,
wo Eukalyptusdämpfe wehen!

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Ich habe vergessen wie sehr die Kälte bei -22 Grad im Gesicht und an den Fingern schmerzen kann! Und trotzdem gibt es nichts Schöneres, als bei Sonne in der wundervollen Natur Finnlands unterwegs zu sein und einfach nur die eisig kalte Luft einzuatmen. Die kalten dunklen Monate frieren selbst das allgemeine Aktivitätslevel der Bevölkerung ein, sodass die Zeit gleichzeitig unglaublich langsam und doch furchtbar schnell vorbeifliegt und mir nichts weiteres übrig bleibt, als vom Strom mitgerissen zu werden und mich einfach treiben zu lassen.

In Kotka gewinnen wir derzeit jeden Tag rund 4 Minuten Tageslicht dazu. Die regnerisch-grauen Tage liegen inzwischen auch immer weiter zurück, der Schnee häuft sich immer weiter an und die Temperaturen fallen immer weiter unter den Gefrierpunkt. Nachdem die Sonne sich einen Monat lang gar nicht mehr zeigen wollte, war dieser erste sonnige Tag bei -7 Grad wie Balsam für die Seele und ich genoss es sehr, mir die Finger und Füße bei einem langen Spaziergang abzufrieren. Kopf und Körper freuen sich gleichermaßen über jeden Sonnenstrahl und ich fühle mich nun wieder vollgetankt und bereit für alles! Genießt jeden schönen Moment und er wird euch für die Zukunft stark machen!

Für unser letztes Abenteuer im Jahr 2020 unternahmen wir einen kleinen Weihnachtsausflug, der uns in die sternförmige Festungsstadt Hamina führte, nur eine Stunde mit dem Bus von Kotka entfernt. Die winzige Stadt an der Ostsee ist von ländlicher Idylle umgeben und hat als Mittelpunkt das große Rathaus, das weihnachtlich beleuchtet war. Hamina hat auch die größte Finnland-Fahne und viele schöne alte Gebäude sowie lutherische und orthodoxe Kirchen. Dieser Ausflug war perfekt, um unsere finnischen, deutschen, belgischen und amerikanischen Weihnachtsfeiern abzurunden, die wir 4 ERASMUS-Studentinnen gemeinsam in unserem Wohnheim in Kotka verbracht haben. Ich bin sehr gespannt, was das neue Jahr bringen wird und freue mich auf viele weitere Abenteuer und darauf, noch tiefer in die finnische Kultur einzutauchen. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünsche ich euch allen!

Discgolf oder Frisby Golf ist eine aufsteigende Outdoor-Sportart, die einfach zu erlernen ist, aber eine Herausforderung bleibt, egal wie gut man wird. Das Spiel bildet eine Mischung aus Golf (man versucht, das Ziel mit so wenig Würfen wie möglich zu treffen) und Frisby und obwohl es in Kanada erfunden wurde, ist das Spiel insbesondere in Finnland beliebt. Tatsächlich gibt es in Finnland die zweitmeisten Discgolfplätze der Welt nach den Vereinigten Staaten, aber noch vor Kanada, Schweden, Estland und Deutschland! Discgolf hat gerade während des Lockdowns eine Menge an Aufmerksamkeit gewonnen, weil man hiermit Zeit draußen in der Natur mit Freunden verbringen und gleichzeitig Abstand bewahren kann. Obwohl die Wettkampfsaison auf die Sommermonate beschränkt ist, werden die frei zugänglichen Discgolfplätze auch in den kälteren Jahreszeiten aufgesucht und die 5 Stunden und 42 Minuten Sonnenlicht somit voll ausgenutzt. Wir sind beim Spielen zwar viel auf dem Eis herumgerutscht und haben jeden einzelnen Baum zwischen dem Tor und uns getroffen, aber das Spielen dieser interessanten Sportart hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht und es war leicht zu verstehen, wieso so viele Menschen davon fasziniert sind. Der Grad an Strategie und Technik, den man sich aneignen kann, scheint schier endlos zu sein (zum Beispiel gibt es mehrere verschiedene Discs mit unterschiedlichen Flugeigenschaften), und trotzdem war selbst ich in der Lage, das Frisby irgendwie ins Tor zu bekommen - fragt nur nicht, wie lange ich dafür gebraucht habe!

Lappland ist ein Ort grenzenloser natürlicher Schönheit. Auch wenn ich nur für wenige Tage dort war, befeuerte es dennoch meine Abenteuerlust und meine Fantasie, in welcher ich mir vorstelle, zwischen Huskies und Rentieren im Einklang mit der Natur zu leben. Die schwierigen Zeiten, die Menschen auf der ganzen Welt derzeit durchmachen müssen, lassen vermutlich viele Menschen gedanklich aus der Realität flüchten und von einem simpleren Leben träumen. 
Dennoch bin ich mir darüber bewusst, dass ich - wie auch die vielen anderen ERASMUS Studierenden in Finnland - außerordentliches Glück habe, genau zu dieser Zeit an diesem Ort sein zu dürfen, und ich genieße jeden Augenblick der Freiheit und Unbekümmertheit, der mir hier geschenkt wird. Ich hoffe sehr, dass auch Ihr, allen Umständen zum Trotz, solch schöne Momente erlebt und wertschätzen könnt. Schließlich sind dies die besten Gelegenheiten, uns lebendig und vollständig zu fühlen!

Foto credit: @brieuc_v

Dort, wo die Sonne nicht aufgeht, der Schnee die Landschaft unter sich vergräbt, wo die Eiskristalle in der Luft stehen und die Rentiere im Winter durch die uralten Wälder ziehen – dort ist der Weihnachtsmann zuhause. Viel länger leben hier allerdings die Sami – die einzigen Ureinwohner Europas – und pflegen ihre Kultur und Rentierherden, erhalten ihre Sprache und sichern ihr Erbe für die nächste Generation. Die Erlebnisse der letzten Woche waren einzigartig und unbeschreiblich, denn Lappland besitzt einen ganz besonderen Zauber, der alles umgibt.

Unsere Erkundungen des Landes führten uns letztes Wochenende nach Tampere, die drittgrößte Stadt und die am schnellsten wachsende Industriestadt Finnlands. Tampere liegt zwischen zwei großen Seen und hat mit seinen weiten Straßen und vielen Parks einen sehr einzigartigen Charakter. Die wunderschöne öffentliche Sauna – natürlich mit Zugang zum Fluss unterhalb der Stromschnellen – bietet einen schönen Erholungsort. Nur der seltsame Geruch der historischen Papierfabrik und seine hohen Kamine erinnern einen hin und wieder daran, dass Tampere noch immer sehr industriell geprägt ist. Hier wurde 1783 die erste Papierfabrik, 1820 die erste Baumwollfabrik und 1882 die erste Produktionsstätte für Glühbirnen erbaut. Am Sonntagmorgen schlenderten wir über einen kleinen Weihnachtsmarkt, wo sich die Kinder nur so tummelten, um den Weihnachtsmann „Hallo“ zu sagen. Vom hohen Turm außerhalb der Stadt bekamen wir einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und die Seen und auch die Markthalle im Jugendstiel war sehr sehenswert. Außerdem hat Tampere das einzige Mumin-Museum der Welt – worauf die Finnen sehr stolz sind und ein Besuch lohnt sich allemal.

Heute möchte ich über die jetzige Corona-Situation in Finnland berichten, die sich sehr anders gestaltet, als ich es aus Deutschland gewohnt bin. Noch vor unserer Anreise wussten wir bereits, dass wir in Finnland 10 Tage in ‚freiwillige‘ Quarantäne gehen sollten. Eine genaue Definition, wie das im Konkreten umgesetzt werden soll, war dabei schwierig herauszubekommen, weil alle ‚Regeln‘ lediglich Vorschläge waren, die man in Eigenverantwortung und nach eigenem Ermessen umsetzten sollte. Bei unserer Ankunft Mitte Oktober in Helsinki gab es fast keine Kontrollen und obwohl wir nicht aus touristischen Gründen einreisen durften und deshalb unsere Studienbestätigung mitgebracht hatten, wurde dies ebenfalls nie kontrolliert. In der S-Bahn und im Bus trugen nur sehr wenige Menschen eine Maske - nur das Abstandhalten ist in Finnland selten ein Problem. Trotz Quarantäne durften wir uns frei bewegen und auch Einkaufen gehen, lediglich ein Uni-Besuch war uns untersagt und es wurde empfohlen, keine öffentlichen Transportmittel zu benutzen und unnötige soziale Kontakte zu vermeiden. Bei unserem ersten Café-Besuch, wurden wir nicht nach unseren Kontaktdaten gefragt und auch an der Uni zeigten sich für uns deutliche Unterschiede. Für alle Erstsemester finden die Kurse ganz normal in Präsenz statt und wir haben sogar eine Vorlesung mit 40 Teilnehmer*innen in einem kleinen geschlossenen Raum – ohne Masken, ohne Abstand, ohne Namenslisten.

Wieso ist das so? Es stimmt keinesfalls, dass das Coronavirus hier nicht existiert oder dass die Finnen so tun, als ob sie nicht betroffen seien. Der Umgang mit der Pandemie ist allerdings in jeder Hinsicht entspannter und bisher ist Finnland mit seiner Strategie sehr gut weggekommen. Das ist jedoch kein Zufall, sondern ist durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren entstanden, denen ich nun auf den Grund gehen möchte.

Die Infektionszahlen in Finnland sind mit die niedrigsten in ganz Europa und auch die Todeszahlen bleiben auf einem sehr niedrigen Niveau und dies, obwohl sich die Infektionskurve von ihrem Verlauf her nicht besonders von der in Deutschland unterschiedet.[1] Gestern befanden sich beispielweise in ganz Finnland genau 120 Menschen auf Grund einer Coronaviruserkrankung im Krankenhaus, wovon lediglich 15 Intensivpflege benötigen.[2]

Ein Grund hierfür ist Finnlands abgelegene geografische Lage und geringer touristischer Verkehr, der dafür gesorgt hat, dass der Lockdown am Anfang der Pandemie hier nicht zu spät kam, wie es in anderen Ländern bereits der Fall war. Die relativ strengen Grenz- und Schulschließungen waren extrem effektiv und die Infektionsinzidenz hielt sich von vornherein in Grenzen. Auch wird Finnland des Öfteren als „EU‘s Prepper Country“ bezeichnet, weil es als einziges EU-Land eine Vielzahl von medizinischem Zubehör eingelagert hat und somit nie in die Notlage geraten ist, die viele andere Länder bedroht hat, als Masken, Schutzkleidung und Beatmungsgeräte plötzlich nicht mehr zu kriegen waren. Grund hierfür sind Finnlands Kriegs-Erfahrungen der letzten 100 Jahre und seine Nähe zu Russland.[3] Des Weiteren ist Finnland allgemein recht dünn besiedelt und hat viele Ausweichräume, wo sich die Menschen gut aus dem Weg gehen können, und der natürliche Abstand, den Finnen im gewöhnlichen Alltag sowieso schon zueinander einhalten, sowie die begrenzten sozialen Kontakte haben sich ebenfalls positiv auf die Infektionsbegrenzung ausgewirkt. Alle großen Menschenansammlungen wurden untersagt und mit Hilfe von offiziellen Empfehlungen veränderten die Finnen ihr öffentliches Leben aus eigener Verantwortung heraus, ohne dass die Umsetzung behördlich kontrolliert werden musste. Eine Maskenpflicht ist beispielsweise alleine aus den rechtlichen Gegebenheiten heraus nicht möglich, weil Finnland kein Gesetz vergleichbar zu dem Infektionsschutzgesetz in Deutschland hat, das solche Auflagen ermöglichen würde. Und was das Durchhaltevermögen der Finn*innen angeht, haben diese eine nationale Besonderheit: „Sisu". Sisu ist eine innere Stärke - eine eiserne Entschlossenheit, durchzuhalten und nicht aufzugeben. Kurz gesagt, genau die Art von Widerstandsfähigkeit, die wir alle im Moment brauchen. Sisu hat eine mystische, fast magische Bedeutung. Es ist kein vorübergehender Lebensmut, sondern die Fähigkeit, diesen Mut zu bewahren. Es steht für die Philosophie, dass das, was getan werden muss, getan wird, ungeachtet der Kosten.[4]

Nach nur anderthalb Monaten fällt es schwer nachzuvollziehen, wie sich das Leben in Deutschland durch die neuen Regelungen und Einschränkungen anfühlen muss, und ich bin sehr froh, gerade zu dieser Zeit in diesem Land leben zu dürfen. 

[1] https://www.statista.com/statistics/1102255/cumulative-coronavirus-cases-in-finland/

[2] https://thl.fi/en/web/infectious-diseases-and-vaccinations/what-s-new/coronavirus-covid-19-latest-updates/situation-update-on-coronavirus

[3] https://www.nytimes.com/2020/04/05/world/europe/coronavirus-finland-masks.html

[4] https://www.arcticdirect.co.uk/coping-with-covid-19-the-finnish-way/

Diese Woche haben wir einen weiteren aufregenden Ausflug nach Turku und zu den Aland-Inseln unternommen. Dort hatten wir das große Glück, ein altes Familien-Wohnmobil auf Air bnb gefunden zu haben, mit dem wir die schöne, autonome, schwedischsprachige Insel frei erkunden konnten! Wir lernten die Geschichte der Insel als wichtiger russischer Militärposten um die Jahrhundertwende kennen und besuchten ein Freilichtmuseum in der Nähe der Burg. Auch die Stadt Turku war für mich persönlich sehr interessant zu besuchen, vor allem weil dort der Walmärchenbrunnen "Harmonia" steht, der von dem deutschen Künstler Achim Kühn, bei dem mein Vater seine Metallkünstler-Lehre gemacht hat, gebaut wurde.

Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei meinem nützlichsten Freund zu bedanken: MEINEM FAHRRAD!

Wir alle fünf Erasmus-Studentinnen haben innerhalb der ersten Woche nach unserer Ankunft kostenlose Fahrräder bekommen, indem wir zu einem großartigen Ort hier in Kotka gingen, der "Fahrradküche" genannt wird. Dies ist eine Gruppe von Leuten, die alte kaputte Fahrräder einsammeln und anderen die Möglichkeit geben, in ihre Werkstatt zu kommen und diese zusammen mit Freiwilligen, die mehr von Fahrrädern verstehen als wir, zu reparieren. Dank ihnen ist es für uns sehr einfach, uns fortzubewegen, denn obwohl wir in der Nähe des Campus wohnen, ist das Stadtzentrum 25 Minuten mit dem Fahrrad entfernt und ohne Fahrräder müssten wir den Bus nehmen. Wir konnten sogar einen 25 km entfernten Nationalpark besuchen, was zu Fuß zu weit gewesen wäre. Der Weg dorthin war zwar recht abenteuerlich, da wir auf schlammigen und rutschigen Wegen durch einen Wald fahren mussten, aber glücklicherweise haben uns unsere Fahrräder noch nie im Stich gelassen! Wenn es nötig wird, fungieren sie selbstverständlich auch als Packesel ;)

Am vergangenen Wochenende hatten wir unser erstes "finnisches Abenteuer", bei dem ich mit vier weiteren ERASMUS Studentinnen mit einem Mietauto zu einem roten Holzhäuschen im Wald aufgebrochen bin, etwa 2 Stunden nordöstlich von Kotka. Wir hatten einen eigenen Steg zum See direkt vor dem Haus, es hatte 1 Grad Lufttemperatur und nach einer Abkühlung im (wirklich kalten!) Wasser konnten wir uns in der hauseigenen Holzofen-Sauna wieder aufwärmen. Wir erkundeten außerdem die nahegelegene Kleinstadt Lappeenranta, waren bei verschiedenen Nationalparks an der Saimaa Seenplatte, haben unseren ersten Elch beobachten können und uns den "balancing stone" angesehen. Es überrascht mich gar nicht, dass die Finnen enorm stolz auf ihre Wälder und Seen sind denn das ganze Land besteht quasi nur aus grüner und blau schimmernder Natur und ist wirklich atemberaubend.

Endlich ist es soweit - das Semester hat nun analog am XAMK Campus begonnen! Alle Ersties und Auslandsstudierende haben ganz normal Präsenzvorlesungen und ich hatte schon meinen ersten Kurs mit 40 Finnen.

Terve! Minä olen Corinna. Das heißt auf finnisch: "Ich bin Corinna". Ich studiere Soziale Arbeit im 5. Semester, darf zwei Auslandssemester in Kotka, Finnland erleben und möchte meine Erfahrungen mit Euch teilen! Die Vorlesungen und Übungen des Wintersemesters 2020 starteten hier bereits am 1. September, allerdings mussten wir auf Grund von Corona das Semester online beginnen und durften erst am 12. Oktober einreisen. Wir sind am gesamten XAMK Campus in Kotka Corona-bedingt nur fünf Auslandsstudierende, aber normalerweise melden sich um die 40 internationale Studierende für diesen Standort an. Ich habe mich 45 Stunden vor unserer Ankunft in Kotka zusammen mit zwei weiteren deutschen ERASMUS+ Studentinnen auf den Weg gemacht, um die Fähre von Travemünde nach Helsinki zu nehmen. Auf der Fähre verbrachten wir 29 entspannte Stunden und konnten sogar die Sauna umsonst nutzen! (Typisch Finnisch...) Von Helsinki nach Kotka brauchten wir mit dem Bus zwei Stunden und dann waren wir schon in unserem günstigen Studentenwohnheim in Uni-Nähe angekommen.
 

Jetzt genießen wir zusammen mit einer belgischen Studentin die 10 Tage freiwillige Quarantäne, in der wir uns frei bewegen und einkaufen gehen können und spazieren jeden Tag weiter weg von zuhause, um die wunderschöne Landschaft zu erkunden. 

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