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50 plus – Arbeit für ältere Arbeitnehmer/innen

von Klaus Nilius


Hinweis: Diese Presseinformation ergänzt die kürzere Pressemitteilung "Arbeitsminister Döring überreicht Zuwendungsbescheid an Fachhochschule Kiel" des Ministeriums für Justiz, Arbeit und Europa, die Sie hier aufrufen können.

Landesregierung und Fachhochschule Kiel setzen auf Wertschöpfung durch mehr Ingenieurinnen und Ingenieure in den Betrieben der Region
Das Ministerium für Justiz, Arbeit und Europa des Landes Schleswig-Holstein kooperiert mit der Fachhochschule Kiel im Bereich der Beschäftigung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Ingenieursbereich. Basierend auf dem Grundsatz "Wissen schafft Arbeit" ist das neue Projekt 50Plus speziell auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 50 Jahre ausgerichtet. Ingenieurmangel als Innovationshemmnis soll damit gemindert werden. Das Projekt soll nicht nur einen Beitrag zur Integration älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt leisten, sondern Innovationen von Unternehmen und die Wirtschaftskraft der Region stärken. Das Projekt ist in seiner Art bisher bundesweit einmalig.

"Der Mangel an Fachkräften ist derzeit das Investitionshemmnis Nummer Eins in Deutschland", stellte kürzlich der Verein Deutscher Ingenieure fest und wies darauf hin, dass aus diesem Grund 15 000 Stellen für Ingenieurinnen und Ingenieure nicht besetzt werden. Mit jeder nicht besetzten Ingenieurstelle sind erfahrungsgemäß zwei bis drei weitere Stellen verbunden, so dass der deutschen Wirtschaft rund 50 000 potentielle Arbeitsplätze mit einer geschätzten Wertschöpfung von 2,6 Milliarden € verloren gehen.

Daher haben die Fachhochschule Kiel und ihre Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH ein Projekt initiiert, dessen Ziel es ist, arbeitslose Ingenieurinnen und Ingenieure, die über 50 Jahre alt sind, in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Ein besonderer Vorteil bei diesem Projekt ist, dass bei seiner Realisierung in den Unternehmen junge Absolventinnen und Absolventen der Hochschule mit älteren Ingenieurinnen und Ingenieure gemeinsam arbeiten werden und so voneinander lernen können.

Wie Professor Dr.-Ing. Constantin Kinias, Rektor der Fachhochschule Kiel, sagte, kann es bei diesem Projekt nur Gewinner geben: Die Unternehmen erhalten ein zusätzliches Potential von Ingenieurinnen und Ingenieuren mit einem besonders hohen Wissens- und Erfahrungsschatz und werden gleichzeitig noch von Professorinnen und Professoren der Hochschule unterstützt. "Jeder arbeitsloser Ingenieur ist eine verpasste Chance", so der Rektor.

Für den Deutschen Gewerkschaftsbund begrüßte der Vorsitzende der Region KERN, Ralph Müller-Beck, als wichtigen Schritt auf dem Wege zur Wiedereingliederung älterer arbeitsloser Arbeitnehmer.

Die Fachhochschule Kiel will im Rahmen ihrer Verantwortung für die Region einen Beitrag zur Beschäftigung vor allem älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie langzeitarbeitsloser Akademikerinnen und Akademiker leisten. Dabei wird mit der Agentur für Arbeit bei der Auswahl von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eng zusammengearbeitet. Diese werden bei der FuE-Zentrum Fachhochschule Kiel GmbH für bis zu einem Jahr eingestellt und arbeiten dann in den regionalen Kooperationsfirmen. Dort unterstützen sie die Unternehmen z.B. in den Bereichen Management, Betriebswirtschaft, Logistik, Technik oder Informations- und Kommunikationstechnologien. Weitere Projektthemen können zwischen den Unternehmen und der Hochschule vereinbart werden. Die Unternehmen aus Schleswig-Holstein sind eingeladen, gemeinsam Projektideen mit der Fachhochschule Kiel zu entwickeln. Auch betroffene Ingenieurinnen und Ingenieure können sich für die Mitarbeit im Projekt 50Plus bewerben.

Uwe Döring, Minister für Justiz, Arbeit und Europa des Landes Schleswig-Holstein, überreicht heute, Freitag, 28. Juli, für das Projekt "50 plus - Arbeit für ältere Arbeitnehmer" den Zuwendungsbescheid an den Rektor der Fachhochschule Kiel, Professor Dr.-Ing. Constantin Kinias. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) zur Förderung innovativer arbeitsmarktpolitischer Projekte in Schleswig-Holstein. Das Projekt hat ein Projektvolumen von rund 900.000 EURO, 45 % der Kosten trägt der Europäische Sozialfonds.

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