Vier Wochen Forschungsreise mit der Kamera im Gepäck liegen vor Jannes Vollert. (Foto: Vollert)© J. Vollert
Vier Wochen Forschungsreise mit der Kamera im Gepäck liegen vor Jannes Vollert. (Foto: Vollert)

An Bord der „Meteor“: MMP-Student Jannes Vollert begleitet Forschungsteam auf Seereise

von Mariesa Charlotte Brahms

An einem Samstag um fünf Uhr morgens aufzustehen, ist für viele nicht die optimale Art, ins Wochenende zu starten. Leichter fällt es einem, wenn der Flug in den Urlaub der Grund für das frühe Aufstehen ist - oder wie in Jannes Vollerts Fall eine vier-wöchige Exkursion auf dem Forschungsschiff Meteor. Am Samstag, 21. November, wird er mitsamt seiner Kameraausrüstung am Treffpunkt um sechs Uhr in der Früh erwartet.

Die „Meteor“, die seit 1986 im Dienst der Forschung in See sticht, befördert ein Team des Zentrums der interdisziplinaren Meereswissenschaften der Christian-Albrechts-Universität „Kiel Marine Science“ (KMS) über den Atlantischen Ozean und das Mittelmeer. Dort stehen Forschungsarbeiten zum Tsunami-Potential des Ätna und Stromboli in Italien und des San Antonio auf der kanarischen Insel La Palma an. Zwischen den Forscher*innen ist nun auch Jannes Vollert mit von der Partie, der den Exkursionsleiter Felix Groß durch vorherige Zusammenarbeit kennt. „Zusammen mit drei Kommilitonen habe ich über die KMS einen Imaginefilm gedreht“, erzählt Jannes. Weil man sich damals schon gut verstand, haben die vier Kommilitonen gleich Interesse geäußert, mal auf so einer Forschungsreise dabei zu sein. „Als Felix sich dann knapp einen Monat später meldete und uns das Angebot unterbreitete, die Arbeiten des Teams zu dokumentieren, waren wir dann erstmal überrumpelt“, erinnert sich der 23-Jährige.

Allzu lange Zeit durften sie sich allerdings nicht lassen – Groß ließ ihnen einen Zeitraum von zwei Wochen für die Entscheidung. Letztendlich entschloss sich Jannes Vollert als einziger dafür, das Angebot anzunehmen. „Der Zeitpunkt ist nicht der optimalste“, lässt er seine Entscheidung noch einmal Revue passieren, „aber wann ist schon die optimale Zeit, um für vier Wochen auf See zu verschwinden?“ Und weil er besonders gerne filmisch dokumentiert und die Erfahrung, auf hoher See und auf neuem Terrain zu arbeiten, eine spannende Prognose bietet, war die Mitfahrt für ihn schnell beschlossene Sache.

Mit seinen Kommilitonen Lennart Haje, Alexander Tonn und Malte Alpermann nimmt er öfter Projekte an - die „Starboard Visuals“ GbR hat schon so einiges im Kasten. Trotzdem hat diese Forschungsreise noch ein anderes Kaliber. Wie bereitet man sich also am besten auf einen Job vor, für den man lange Zeit auf See und in Vulkangefilden unterwegs ist? „Ich habe mir erstmal sturmfeste Regenklamotten gekauft“, sagt Jannes Vollert und lacht. Denn während ihn an Land fast spätsommerliches Wetter erwartet, wird es an Deck eher nasskalt mit steifer Brise.

Die Entscheidung für den Antritt stand für den MMP-Studenten auch deshalb recht schnell, weil sie wie geschneidert ist auf seinen Berufswunsch: „Ich möchte später als Kameramann spannende Dokumentationen drehen“, erklärt er. Was ihn am Dokumentations-Format besonders anspricht, ist, dass man während der Dreharbeiten eintaucht in eine Materie, mit der man im Alltag wenig Berührungspunkte hat. „Mir gefällt es, mit dabei zu sein“, fügt er noch hinzu.

Am 20. Dezember werden Jannes Vollert und die Crew des KMS wieder ankommen in Kiel – kurz vor Weihnachten. Dass er die Vorweihnachtszeit in vier Tagen nachholen muss und wohl so einige Weihnachtsmarktbesuche verschoben werden müssen, findet Jannes Vollert nur „ein bisschen traurig“. „Ich bin ohnehin nicht so der Wintermensch“, sagt er, „und vielleicht bekomme ich in der süditalienischen Sonne ja doch noch ein bisschen Bräune.“

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