Eine Frau posiert auf einem Parkplatz und schaut freundlich in die Kamera.© E. Marake
Victoria Biehl will im Studium für sich selbst sorgen und hat sich deshalb für das IBS entschieden.

„Bei Kreuzfahrtschiffen kann ich nicht aufhören zu staunen”

von viel.-Redaktion

Victoria Biehl studiert Schiffbau und Maritime Technik an der FH Kiel

Sie war schon immer technikbegeistert, machte in der zehnten Klasse ein Praktikum bei einem Architekten und konnte mit BWL nie viel anfangen. Nach dem Abitur entschied sich Victoria Biehl aus Hameln bei Hannover zunächst für eine Ausbildung zur technischen Produktdesignerin, auch als technisches Zeichnen bekannt. Ein anschließendes Studium kam für die 24-Jährige nur unter einer Bedingung in Frage: „Wenn ich studiere, dann nur dual – ich wollte für mich selbst sorgen. So bin ich auf das IBS-System an der FH Kiel aufmerksam geworden und habe mich bei verschiedenen Firmen beworben. Thyssenkrupp ist es schließlich geworden.“

Seit 2015 studiert Victoria Schiffbau und Maritime Technik im IBS-System an der Fachhochschule Kiel und schreibt ihre Bachelorthesis bei ihrem Arbeitgeber Thyssenkrupp. „Es ist aber ein sehr praktisches Thema, bei dem ich selbst viele Versuche durchführen darf”, erzählt sie. Die duale Variante gefällt der Studentin nicht nur wegen des hohen Praxisanteils: „Man lernt schon von Anfang an, richtig zu arbeiten und bekommt viel Unterstützung aus dem Unternehmen. Außerdem verdient man sein eigenes Geld und ist unabhängig.” Man könne darüber hinaus wertvolle Kontakte knüpfen und alle Bereiche eines Unternehmens kennenlernen. Die Chance, nach dem Studium übernommen zu werden, sei groß.

Die Faszination für Schiffe kam schon früh auf bei der 24-Jährigen: „Wir haben oft Urlaub in Travemünde gemacht, und für mich war es das Größte, wenn eine Fähre oder ein Schiff in den Hafen hineingefahren ist. Ich stand dann immer begeistert an der Reling.” Einen Favoriten hat Victoria auch: „Die großen Schiffe finde ich faszinierend. Bei Kreuzfahrtschiffen kann ich nicht aufhören zu staunen.” Dass sie Schiffbau studieren würde, hätte sie nicht gedacht – früher wollte Victoria Pilotin werden, was jedoch an Körpergröße, Sehstärke und Englischkenntnissen scheiterte. „Englisch hätte man lernen können, aber an den anderen beiden Sachen war nichts zu machen”, sagt sie.

Ihre Ausbildung hat Victoria im Studium sehr geholfen: „Da habe ich gelernt, zu lernen und mich selbst zu organisieren.” Aber auch inhaltlich konnte sie vieles gebrauchen, und so manche Themen kamen ihr schon bekannt vor, wie etwa Werkstofftechnik. Konstruktionsaufgaben gingen ihr leicht von der Hand. Besonders spannend war für sie zu lernen, welche verschiedenen Arten von Schiffen es gibt und wie diese aufgebaut sind.

Dass sie fünf Frauen und 45 Männer im Kursus sind, stört die Studentin überhaupt nicht. Auch in ihrem Job seien Frauen eher selten zu finden, der Umgang sei aber positiv: „Wenn du als Mädel bei uns in die Abteilung kommst, wirst du sofort respektiert. Ich war viel dort und habe kein einziges Mal dumme Sprüche gehört. Sie finden es dort eher gut, dass man als Frau nicht nur den Bürojob wählt, sondern auch technisch arbeitet.”

Das Studium empfiehlt Victoria Biehl, da man hinterher im technischen Bereich vielseitig einsetzbar ist, denn die Grundlagen ähneln sich. Als Unterstützung rät sie jeder und jedem, die Angebote der FH wie Tutorien oder Sonderübungen wahrzunehmen. Auch von dem relativ jungen Patensystem des IBS-Studiengangs kann jede/r Studierende profitieren. Nach ihrem Abschluss will sie den Master an der FH Kiel anknüpfen und nebenher weiter bei Thyssenkrupp arbeiten.

Esther Marake

© Fachhochschule Kiel