Portraitaufnahme von Prof. Dr. Ruth Boerckel.© P. Knittler
Prof. Dr. Ruth Boerckel ist Vizepräsidentin für Lehre an der FH Kiel.

Börsenführerschein, Boxen und James Bond

von Frauke Schäfer

Die Fachhochschule (FH) Kiel ermöglicht ihren Studierenden in den kommenden zwei Wochen (26. April bis 9. Mai), Veranstaltungen außerhalb ihrer Fachrichtung zu besuchen. Auf dem Programm der 28. Interdisziplinären Wochen (IDW) stehen rund 200 Workshops, Vorträge und Exkursionen. Die Schwerpunkte liegen in diesem Semester auf Künstlicher Intelligenz (KI) und Nachhaltigkeit.

Komplexe Probleme sind nicht mehr nur von einer einzigen Disziplin lösbar. Die Digitalisierung z. B. betrifft nicht nur die IT-Branche, sondern hat Auswirkungen auf alle Bereiche der Gesellschaft. Um Robotik-Lösungen für die Industrie zu entwickeln, müssen Fachleute aus Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik und Mechatronik zusammenarbeiten. „Wir wollen unsere Studierenden bestmöglich auf die Herausforderungen ihres späteren Berufslebens vorbereiten“, erklärt Prof. Dr. Ruth Boerckel, Vizepräsidentin für Lehre. „Mit den IDW wollen wir sie dazu befähigen, komplexe Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Lösungen zu finden, die über ihre Fachrichtung hinausgehen.“

Das Themenspektrum reicht dabei von einer „KI-Schreibwerkstatt“ über den Drohneneinsatz in der Landwirtschaft bis zum Laufroboter-Wettbewerb „Studis gegen Profs“: Innerhalb von vier Tagen entwickeln Studierenden- und Lehrenden-Teams Laufroboter, die einen Hindernisparcours überwinden müssen.

Fester Bestandteil der IDW sind Exkursionen. Sie führen in diesem Semester unter anderem zur Schleibrücke Lindaunis, zur Lürssen-Werft in Schacht-Audorf, ins Watt und nach Berlin. In der Bundeshauptstadt wollen sich die Teilnehmenden mit aktuellen Herausforderungen für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik befassen und besuchen u.a. den Deutschen Bundestag, das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die Gedenkstätte Hohenschönhausen sowie den Einsatzführungsstab der Bundeswehr.

Etwa drei Viertel der Veranstaltungen finden in Präsenz statt, der Rest als Online- oder Hybridformat. Neben Klassikern wie einem Grundkurs für Business-Chinesisch und dem Erste-Hilfe-Kurs für Katze und Hund können die Teilnehmenden in die Kostüm- und Designwelt der James-Bond-Filme eintauchen und in dem englischsprachigen Angebot auch noch ihre Sprachkenntnisse verbessern. Die Studierenden können einen Börsenführerschein absolvieren, sich die Nacht bei einem Crashkurs im Hacken um die Ohren schlagen oder mit Kommiliton*innen verschiedener Fachbereiche eine mobile Bühne für Kleinkünstler*innen entwickeln. Bei den Filmtagen im Bunker-D dreht sich alles um das Thema „Boxen“.

Das komplette Programm findet sich unter https://ida.fh-kiel.de

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