Ein junger Mann schaut lächelnd in die Kamera, im Hintergrund ist ein Laptop zu sehen, darauf ist ein Videospiel abgebildet© N. Becker
Im Team haben Jason Leuschner und seine Kommiliton*innen das Videospiel „Rocket Jump“ konzeptioniert, programmiert und gestaltet.

„Ein Studiengang, wie maßgeschneidert“

von Nele Becker

„Die Rakete kann ich mit den Pfeiltasten durch’s All steuern“, erklärt Jason Leuschner mit Blick auf seinen Laptop-Bildschirm. Darauf ist das Spiel „Rocket Jump“ zu sehen – ein Videospiel, das er mit seinen Kommiliton*innen im ersten Semester des Studiengangs Medieningenieur*in programmiert hat. In der Rakete sitzt Kermit der Frosch. Leuschner muss Kermit dabei helfen, Hindernissen auszuweichen und so Punkte zu sammeln. Schafft er das nicht, verliert er eines von drei Leben.

Leuschner und sein Team haben das Spiel nicht nur programmiert, sondern auch konzipiert und gestaltet – und genau das macht den interdisziplinären Studiengang Medieningenieur*in aus, für den die Fachbereiche Informatik und Elektrotechnik sowie Medien kooperieren. Die Studierenden lernen Grundlagen des Mediendesigns, der Ingenieurwissenschaften und der Informatik und können so ideal zwischen Designer*innen und Programmierer*innen vermitteln.

Ein junger Mann steht mit verschränkten Armen vor einem Gebäude und schaut lächelnd in die Kamera. Er lehnt an einem Schild mit den Aufschriften: Fachhochschule Kiel / Fachbereich Medien / Fachbereich Maschinenwesen / Fachbereich Informatik und Elektrotechnik©N. Becker
Für den Studiengang Medieningenieur*in kooperieren die Fachbereiche Informatik und Elektrotechnik sowie Medien.

Ursprünglich hatte Jason Leuschner mit dem Gedanken gespielt, Psychologie zu studieren. Nach dem Abitur an der Fachoberschule im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach absolvierte der heute 28-Jährige allerdings zunächst eine Ausbildung zum Speditionskaufmann, bevor er ein Jahr in Australien verbrachte. Da sein Notendurchschnitt für Psychologie nicht ausreichte und seine Zweitwahl Wirtschaftspsychologie erst zum folgenden Sommersemester starten sollte, schrieb er sich im Herbst 2017 an der Marburger Universität für Wirtschaftsinformatik ein – denn auch Informatik fand Jason Leuschner schon immer spannend. Seinen Plan, zum Sommersemester dennoch zur Wirtschaftspsychologie zu wechseln, setzte er nicht in die Tat um: „Wirtschaft war doch nichts für mich, deswegen habe ich mich stattdessen für Informatik entschieden“, beschreibt er seinen Weg.

In den Norden kam Leuschner dann eher zufällig: „Ein befreundetes Paar wollte Marburg verlassen und nach Kiel ziehen. Also habe ich, zunächst aus Spaß, geschaut, was ich denn so in Kiel machen könnte.“ Das Informatikstudium war ihm ohnehin nicht kreativ genug, und als er bei seiner Recherche den Studiengang Medieningenieur*in auf der Website der FH Kiel entdeckte, wusste er: „Das ist mein Studiengang, wie auf mich zugeschnitten.“

Ein junger Mann steht vor einer Leinwand und schaut lächelnd in die Kamera. Auf der Leinwand ist ein Videospiel zu sehen.©N. Becker
Ufo oder Rakete? Im Spiel „Rocket Jump“ stehen zwei Charaktere zur Auswahl.

Seit dem Wintersemester 2021/2022 studiert Jason Leuschner nun an der FH Kiel, gerade ist er in das vierte Semester gestartet. Am Studiengang Medieningenieur*in begeistern den Wahl-Kieler insbesondere die Aktualität der Themen und der Praxisbezug. „Am Ende jedes Semesters hat man ein konkretes Produkt in der Hand“, erläutert er. „Es gibt ein paar fachliche Anforderungen, darüber hinaus haben wir aber alle Freiheiten und können Projekte nach unseren Interessen entwickeln und gestalten. Das motiviert mich sehr.“

Seine Begeisterung zeigt Leuschner nicht nur in den Pflichtveranstaltungen. Als studentische Hilfskraft lässt er Studierende und Interessierte regelmäßig im Interdisziplinären Labor für Immersionsforschung (LINK) in digitale Realitäten eintauchen. Seine Leidenschaft für Autos und Formel-1-Rennen führte ihn außerdem zum studentischen Projekt Raceyard. Dort wendet Jason Leuschner seine Design- und Softwareentwicklungskenntnisse im Team „Embedded Systems“ praktisch an. „Aktuell gestalte ich die grafische Benutzeroberfläche, die der Fahrer im Cockpit des Rennautos sieht“, erklärt er – noch so ein perfektes Beispiel für die Arbeit eines Medieningenieurs.

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