Gruppenbild© H. Ohm

Eintauchen in die französische Sprache und Kultur

von Susanne Meise

Mit dem Besuch der Delegation von der Université de Savoie Mont-Blanc an der FH Kiel in diesen Tagen werden bei Aline Luick Erinnerungen wach. Zehn Monate studierte sie an der französischen Partnerhochschule in Annecy und hat damit die Leistungen für den deutsch-französischen Doppelbachelor erbracht. Heute wird ihr das Zertifikat der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) verliehen.

Im Internet war die heute 25-Jährige darauf gestoßen, dass die Fachhochschule Kiel unter dem Dach der DFH den integrierten Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft anbietet. „Ich habe mich dann bei Agnés Moiroux informiert, die mich gleich rekrutiert hat“, erzählt die Kielerin. Für das dritte und vierte Semester packte sie die Koffer und tauschte die Förde gegen die Alpen im Südosten Frankreichs. „Ich hatte Französisch als Sprachprofil im Abitur und wollte die Sprache, aber auch die Kultur noch besser kennen lernen“, sagt Aline Luick. In der Vorbereitung auf die Auslandssemester belegte sie einen Kursus in Wirtschaftsfranzösisch, der ihr nicht nur bei der Eröffnung eines Bankkontos nützlich wurde, sondern ihr auch in den Vorlesungen sehr half.

Parallel zu den Vorlesungen wird in Frankreich viel in Seminaren gearbeitet – verbunden mit Anwesenheitspflicht und regelmäßigen Tests. „Dadurch lernt man intensiver und regelmäßiger“, hat Aline Luick festgestellt, die inzwischen im dritten Semester des Masterstudiums Betriebswirtschaft ist. „Und man entwickelt sich“, findet sie. Nicht nur fachlich, auch sprachlich. Verstand sie anfangs nicht alles auf Anhieb, so schrieb sie später alle anstehenden Klausuren wie alle anderen auf Französisch. „Es ist spannend, sich als Nicht-Muttersprachler unter Beweis zu stellen. Und es ist ein schönes Gefühl, wenn man es geschafft hat“, sagt Aline Luick.

Förderlich für Ihre Sprachfertigkeiten war die Entscheidung für eine Wohngemeinschaft mit zwei Französinnen. „Dadurch steigt man viel tiefer in Sprache und Kultur ein, als wenn man in einem Wohnheim wohnt“, ist die BWL-Studentin überzeugt, die heute noch Kontakt per WhatsApp und E-Mail zu ihren ehemaligen Mitbewohnerinnen hält und die sich ein bisschen was vom anderen Lebensstil bewahrt hat - wie die Essgewohnheiten, verrät sie und schwärmt beispielsweise von Tartiflette, einer Art Kartoffelauflauf mit Käse.

Den Doppelabschluss, den sie mit finanzieller Unterstützung aus dem Erasmus-Programm sowie der Deutsch-Französischen Hochschule meisterte, kann Aline Luick nur empfehlen. Die Auslandserfahrung möchte sie nicht missen, hatte ursprünglich sogar geplant, auch im Master ein Semester in Frankreich einzulegen. Über das Mobility-Programm stieß sie jedoch auf Seoul, wo sie das Wintersemester 2019/20 verbringen wird. „So kann ich in einem behüteten Rahmen ein Land kennenlernen, dessen Sprache ich nicht spreche“, erklärt sie. Der Unterricht sei zwar auf Englisch. „Aber vor Ort möchte ich einen Sprachkursus in Koreanisch machen“, kündigt sie an.

Die FH-Studentin kann sich gut vorstellen, nach ihrem Master-Abschluss für längere Zeit im Ausland zu arbeiten oder in einem international agierenden Unternehmen in Deutschland tätig zu sein. In welchem Bereich, das steht allerdings noch nicht fest. „Da bin ich noch in der Findungsphase“, so Aline Luick.

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