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Ernst-August-Göttsche-Gedächtnispreis geht erstmals an eine Frau

von Katja Jantz

Den mit 2.000 Euro dotierten Ernst-August-Göttsche-Gedächtnispreis für die beste Abschlussarbeit technischer Fachrichtungen erhielt heute (20. Juli 2012) Sünje Marsch, Masterabsolventin des Industriebegleiteten Studiums (IBS) der Fachhochschule (FH) Kiel. Im Rahmen ihres dualen Studiums am Fachbereich Informatik und Elektrotechnik schrieb die Jungingenieurin ihre Masterthesis "Improving Efficiency of Hydrostatic Drivelines using Dry Case Bent Axis Motors" in Zusammenarbeit mit ihrem Ausbildungsunternehmen Sauer-Danfoss.

Normalerweise seien hydrostatische Motoren mit Öl gefüllt, so Sünje Marsch. „Durch ihre Bewegung führen die rotierenden Teile, wie Kolben und Zylinderblock, jedoch zu sogenannten Planschverlusten und so zu einer Verringerung des Wirkungsgrades. Meine Arbeit beschäftigt sich mit dem energetischen Nutzen von hydrostatischen Motoren mit einem geleerten Gehäuse, bei denen diese Verluste somit nicht auftreten.“ „Diese Arbeit gehört zu den besten Ausarbeitungen, die ich bisher beurteilen durfte“, sagt Prof. Dr. Klaus Lebert, Laudator und Betreuer der Arbeit. Sünje Marsch gehe Probleme strukturiert an und bereite die Lösungen so auf, dass sowohl Fachleute als auch Entscheidungsbefugte diese nachvollziehen könnten. Genau das mache eine gute Ingenieurin aus.

Daneben vergab die Ernst-August-Göttsche Stiftung einen Anerkennungspreis über 250 Euro für besondere Leistungen an Horst Schade, Absolvent des Studiengangs Wind Engineering am Fachbereich Informatik und Elektrotechnik. Den FERCHAU-Förderpreis für hervorragende Studienleistungen erhielt Anna-Lena Lepsien, in Form einer Trophäe und eines Geldpreises. Die 25-Jährige schloss ihr Studium des Internationalen Vertriebs- und Einkaufsingenieurwesens mit einem Notendurchschnitt von 1,73 in der Regelstudienzeit ab.

Die Verleihung erfolgte im Rahmen der Absolventinnen- und Absolventen-Verabschiedung der Fachbereiche Informatik und Elektrotechnik sowie Maschinenwesen der FH Kiel. In diesem Semester beendeten einhundert Ingenieurinnen und Ingenieure ihr Studium, darunter sieben aus dem IBS. Dabei handelt es sich um ein duales Studienkonzept, das die Hochschule für alle ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge anbietet.

Ein Pressefoto zum kostenlosen Download finden Sie hier.
(Sünje Marsch, Copyright FH Kiel)

Hintergrundinformationen

Ernst-August-Göttsche-Preis

Die Ernst-August-Göttsche-Gedächtnisstiftung geht auf das Vermächtnis der Kieler Ärztin und Kunsthistorikerin Frau Dr. med. Dr. phil. Gertrud Schlüter-Göttsche zurück, die am 2. Juli 1980 verstarb. Aus der Stiftung hervorgegangen sind das Ernst-August-Göttsche-Haus und der Ernst-August-Göttsche-Gedächtnispreis. Er wurde 1986 erstmals vergeben und wird für herausragende Diplomarbeiten von Absolventinnen und Absolventen technischer Fachrichtungen der schleswig-holsteinischen Fachhochschulen in zweijährigem Abstand verliehen – vorschlagsberechtigt ist jede Professorin oder jeder Professor. Der Hauptpreis ist mit 2.000 Euro ausgestattet, für weitere Auszeichnungen stehen Preise in Höhe von 250 Euro zur Verfügung.

Das Ernst-August-Göttsche-Haus am Jägersberg 14 gehört der FH Kiel und wird vom Studentenwerk Schleswig-Holstein verwaltet. 1982 wurde es nach längerer Renovierung erstmals bezogen. Es können zwei Doppelzimmer und elf Einzelzimmer an Studierende vermietet werden.

Ferchau-Förderpreis

Seit mittlerweile neun Jahren honoriert FERCHAU Engineering bundesweit besondere studentische Leistungen mit dem FERCHAU-Förderpreis. In enger Kooperation mit den regionalen Hochschulen investierten die Niederlassungen in 2011 insgesamt etwa 60.000 Euro Euro in diese Form der Nachwuchsförderung.

veröffentlicht am 20.07.2012

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