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Fachhochschule Kiel startet Pilotprojekt „Gender in der Lehre der Ingenieurwissenschaften“

von Klaus Nilius

Mit einer Kick-off-Veranstaltung startet am Donnerstag, 31. März, an der Fachhochschule Kiel das neue Projekt „Gender in der Lehre der Ingenieurwissenschaften“. Während des gesamten Sommersemesters 2005 wird in den Fachbereichen Maschinenwesen sowie Informatik und Elektrotechnik eine Online-Ringvorlesung zur Entwicklung und Erprobung von Gendermodulen stattfinden. Diese Veranstaltung ist Teil eines neuen, auf zwei Jahre angelegten Modellprojektes an der Hochschule unter Federführung ihres Instituts für Frauenforschung und Gender-Studien. Das Projekt wird vom schleswig-holsteinischen Wissenschaftsministerium aus Mitteln des Hochschul- und Wissenschaftsprogramms gefördert. Ziele sind u. a. die weitere Erhöhung der Attraktivität der ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche für Studentinnen und damit verbunden die Erhöhung der Zahl der Studienanfängerinnen sowie die Steigerung der Attraktivität der beiden Fachbereiche für Bewerberinnen um Professuren. Zur Eröffnungsveranstaltung erwartet die Hochschule internationale Gäste: Dr. Juni Larkin vom Institute for Women’s an Gender Studies, Toronto, wird über ihre Erfahrungen mit Gender in der Lehre an der dortigen Universität sprechen, und per Video-Konferenz wird Prof. Dr. Monique Frize von der Universität Ottawa zugeschaltet. Weitere externe Referentinnen kommen vom Kompetenzzentrum Frauen in Informationsgesellschaft und Technologie, Bielefeld, und der Deutschen Telekom, Bonn. Informationen zu der Veranstaltung gibt es im Internet unter: www.frauenforschung.fh-kiel.de/Ingelore

Der Gender-Gedanke basiert auf der Einsicht, dass es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt, weder z. B. eine geschlechtsneutrale Politik noch ein geschlechtsneutrales Wissenschaftssystem, oder geschlechtsneutralen Hochschulen. Die Europäische Union hat im Amsterdamer Vertrag von 1999 ihre Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet hat, Gender Mainstreaming überall umzusetzen, die Bundesregierung hat dieser Verpflichtung mit ihrem Kabinettsbeschluss vom 26. Juni desselben Jahres entsprochen und die Landesregierung Schleswig-Holstein hat mit Kabinettsbeschluss vom 18. Juni 2002 die „flächendeckende Umsetzung“ von Gender Mainstreaming beschlossen. Das Institut für Frauenforschung und Gender-Studien der Fachhochschule Kiel bietet als Dienstleistung, auch für Unternehmen und Verwaltungen, Beratung, Fortbildung und Moderation an.

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