Prof. Christensen, Präsident der FH Kiel und Jörg Schelzig (Schulleiter RBZ Technik Kiel) unterzeichnen einen Kooperationsvertrag. Im Hintergrund sind Schüler*innen zu sehen.© M.Wieben
Wollen künftig noch enger kooperieren: FH und RBZ Technik Kiel.

FH Kiel und RBZ Technik Kiel bauen Kooperation weiter aus

von Frauke Schäfer

Die Fachhochschule Kiel und das Regionale Berufsbildungszentrum Technik in Kiel haben am vergangenen Freitag (27. Januar 2023) eine Kooperationsvereinbarung im Bereich Maschinenbau vereinbart. Schulabgänger*innen des RBZ können künftig mit einem Vorsprung in ein Studium am Fachbereich Maschinenwesen an Schleswig-Holsteins größter Fachhochschule starten.

Seit 2019 kooperieren die beiden Bildungseinrichtungen bereits im Bereich Informatik und Elektrotechnik. Für Schulleiter Jörn Schelzig tragen solche Kooperationen zum Gelingen von Bildungsbiographien bei: „Am RBZ schaffen wir gute Übergänge hinein ins Studium: Nach dem mittleren Bildungsabschluss über die technischen Profile des Beruflichen Gymnasiums und nach einer technischen Ausbildung und der Berufsoberschule. Diese Übergänge habe wir durch gemeinsame Inhalte gut verzahnt und das wird mit der Anerkennung von Creditpoints an der Fachhochschule Kiel honoriert.“

Angerechnet werden können bis zu zehn ECTS-Punkte. Und das macht durchaus einen Unterschied: Studienanfänger*innen vom RBZ Technik Kiel können bis zu zwei Lehrveranstaltungen im Zeitraum von sechs Semestern einsparen. Eine tolle Sache, findet Mats Pollenske. Er studiert seit diesem Wintersemester Schiffbau und Maritime Technik an der Fachhochschule Kiel und profitiert als einer der ersten von der Kooperation: „Ich habe einen guten Einstieg ins Studium gefunden. Mit meinem Vorwissen aus dem Maschinenbautechnikprofil konnte ich an viele Inhalte einfacher anknüpfen, die im Studium dann in einem höheren Tempo behandelt werden.“

Genau diesen Effekt wolle die Hochschule erreichen, erklärt Prof. Alexander Mattes, der an der FH Kiel die Studierenden des Bachelorstudiengangs Maschinenbau betreut: „Wir versprechen uns weniger Studienabbrüche, weil die jungen Männer und Frauen sehr gut wissen, was sie in einem technischen Studium erwartet.“

Seit einigen Jahren schließt die Fachhochschule Kiel Kooperationsabkommen mit Regionalen Berufsbildungszentren im ganzen Land, u.a. in Itzehoe, Neumünster, Plön und Rendsburg. So, erklärt FH-Kiel-Präsident Prof. Björn Christensen, wolle man gemeinsam dem Fachkräftemangel in den technischen Berufen entgegenwirken: „Die Zahl der Studieninteressierten in den MINT-Fächern sinkt und das trotz glänzender Berufsaussichten nach dem Abschluss eines solchen Studiums. Durch unsere Kooperationsabkommen wollen wir frühzeitig ins Blickfeld der Absolventinnen und Absolventen der Regionalen Berufsbildungszentren rücken. Sie sind hervorragend aus- und vorgebildet. Die hohe Praxisorientierung der Bildungszentren machen diese zu idealen Bildungs-Partnern der Fachhochschule Kiel.“

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