Bild einer Simulation©

#FlattenTheCurve: Studentische Tipps zum Alltag mit Corona

von Joachim Kläschen

Nur wenn jeder und jede einen persönlichen Beitrag leistet, kann es klappen mit #FlattenTheCurve. Ein wichtiges Ziel ist es gegenwärtig, die Verbreitung des Corona-Virus so stark wie möglich zu verlangsamen. Auch Studierende der FH Kiel müssen sich umstellen. Hier geben sie Tipps und Einblicke, wie sie ihr Verhalten anpassen und wie sie sich mit der ungewohnten Situation im Alltag arrangieren.

Finn-Ole Martins (@fomtastisch) moderiert Events und studiert an der FH Kiel Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation.

„In allem steckt auch etwas Positives!“ Dieses Motto hat gerade jetzt die Chance, sich zu beweisen. Was tun, wenn man den ganzen Tag zu Hause bleibt? Schon jetzt bin ich nervlich am Ende. Das hat auch seinen Grund: Ich habe „Stadt-Land-Fluss“ für mich entdeckt. Es macht süchtig, mit der Familie oder den Freunden zu spielen, was auch per Skype oder Facetime geht. Das analoge Social-Distancing kann auch die Renaissance der Gesellschaftsspiele sein. Zumindest für mich, der sein Können schon lange weder bei Brett- noch bei Papier-Spielen bewiesen hat, ist das eine große Chance.

Spaß beiseite: Ich glaube, dass diese Zeit auch die Möglichkeit bietet, sich zurück zu besinnen. Immer weiter, immer schneller, das geht nun vorerst nicht. Für mich, der als Sportreporter von Fußball- und Handball-Spielen berichtet, erst recht nicht. Was also tun mit der vorhandenen Zeit? Hier kann es nur eine Antwort geben: Diejenigen zu unterstützen, die in ihren Berufen nun gefragt sind. Ich kann gar nicht genug Dankbarkeit für die Menschen ausdrücken, die in Krankenhäusern um Patienten-Leben kämpfen, die in überfüllten Supermärkten die Regale sortieren, die auf Polizei-, Feuerwehr- und Rettungsstationen aufpassen. Sie sind die Helden unserer Zeit.

Wie kann ich ihnen helfen? Es klingt banal: Indem ich Stadt-Land-Fluss spiele. Denn indem ich zu Hause bleibe, kann ich kein potentieller Viren-Träger werden, der ältere oder kranke Menschen ansteckt. Indem ich zu Hause bleibe, bekommen die Krankenhäuser weniger Patienten. Indem ich zu Hause bleibe, rette ich Menschenleben.

Jasmin Meziou (@hey.its.jaz) arbeitet im Team des Mediendoms der FH Kiel.

Tag drei der Corona-Quarantäne: Nachdem ich die letzten beiden Tage erfolgreich mit Netflix und der Jagd nach Klopapier verbracht hatte, passierten mir heute Morgen direkt mehrere unerwartete Dinge.

Als ich um 8.30 Uhr mein Zimmer verließ, begegnete ich zwei Männern im Flur meiner Wohnung. Nach mehreren verwirrten Blickwechseln wurde mir klar, dass es sich um meine beiden Mitbewohner handelte. Wir konnten uns nicht daran erinnern, wann wir uns das letzte Mal zu dieser Uhrzeit gleichzeitig in der Wohnung getroffen hatten. Sichtlich überfordert mussten wir uns also arrangieren, wer denn nun zuerst ins Bad durfte. Anschließend entschieden wir gemeinsam und ohne Zeitdruck zu frühstücken – auch eine Premiere.

Als wir uns beim Essen darüber unterhielten, dass man sowas ja eigentlich häufiger machen könnte, klingelte es plötzlich an der Tür. Etwas skeptisch drückte ich den Türöffner und wir warteten gespannt, wer zu dieser Zeit unangemeldet vorbeikommen würde. Als wir den blau gekleideten netten Herren erblickten, fiel uns fast die Kinnlade herunter. Es war ein Paketbote, der uns anstelle eines Abholscheins tatsächlich ein Paket hinterließ, und sich wieder verabschiedete. Wer hätte gedacht, was man alles erleben kann, wenn man einfach mal zu Hause bleibt.

Wer sich intensiver mit dem Thema Social Distancing auseinandersetzen möchte, sollte einen Blick auf ein Dossier der Washington Post werfen - voll mit erhellenden Simulationen die zeigen, wie wichtig es gerade ist, gebührenden Abstand zu halten.

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