Eine Frau stellt etwas an einer Segelbootsimualtionskonstruktion ein und lächelt in die Kamera.© T. Mischke

Für die Zunkunft zurück an die FH Kiel

von viel.-Redaktion

CFD und FEM, Strukturmechanik, Multiphysik, Dynamik – für Deborah Kimmling, Projektingenieurin beim Ingenieurbüro S.M.I.L.E.-FEM, gehören diese Begriffe zum Arbeitsalltag. Bei dem Unternehmen, das für fortschrittliche Berechnungen mit der Finite Elemente Methode (FEM) zuständig ist, kümmert sich Kimmling um Werften, Tanker, Yachten oder andere Schiffe. „Mit den Rechenmethoden finde ich heraus, ob gewisse Strukturen des jeweiligen Objekts halten oder nicht“, erklärt sie.

So gab es schon Analysen für die Festigkeit von Eisbrecher-Tankern, Tragenkonstruktionen von Sanitätspanzern und für Treppen auf Yachten. Sogar Hersteller von Windenergieanlagen gehören zu den vielfältigen Auftraggebern, die Deborah Kimmling kennenlernen konnte.

2011 startete die gebürtige Saarländerin ihren Bachelor an der Fachhochschule Kiel. 2017 hielt sie ihren Master-Abschluss in Schiffbau und Maritime Technik in den Händen. Ihre Abschlussarbeit schrieb sie in Kooperation mit S.M.I.L.E.-FEM und wurde direkt übernommen.

„Ich bin an die FH gekommen, weil ich schon immer Ingenieurswissenschaften studieren wollte“, sagt Kimmling. „Und natürlich wegen des Meeres!“ In ihrer Heimat konnte die Ingenieurin nur auf einem kleinen See die Segel setzen. In Kiel habe sie das richtige Meer genießen können. Besonders beim Mittagessen in der Schwentine Mensa sei der Blick auf das Wasser immer eine erholsame Auszeit gewesen. „Wer hat so etwas schon?“, erinnert sich Kimmling.

In der Studienzeit engagierte sich die meerbegeisterte Ingenieurin im Konvent ihres Fachbereichs Maschinenwesen und war auch in der Fachschaft tätig. „Der Konvent ist das politische Gremium des Fachbereichs“, erläutert sie. „Dort wird darüber entschieden, wie Gelder verteilt werden, welche neuen Professores berufen werden. Da habe ich die Interessen der Studierenden vertreten.“

An der FH gefalle ihr besonders der familiäre Zusammenhalt unter Studierenden und Lehrenden, den sie heute noch schätzt: In zwei Semesterwochenstunden ist sie nebenberuflich als Dozentin für das erste und zweite Bachelor-Semester im Bereich Mathematik tätig und ist gerne für alle Fragen ihrer Studierenden da.

„Die FH unterstützt auch so viele tolle Gruppen und Projekte“, betont Kimmling die Möglichkeiten der Hochschule, „jeder und jede kann etwas machen, was ihn oder sie begeistert. Ich denke da zum Beispiel an Baltic Thunder.“ Das Team Baltic Thunder der FH Kiel entwirft, konstruiert und fertigt seit 2008 jährlich ein eigenes Gegenwindfahrzeug im Rahmen des internationalen Wettbewerbs Racing Aeolus.

Ihre weitere berufliche Laufbahn zieht Deborah Kimmling wieder an die FH: Sie ist gerade dabei, einen Forschungsantrag beim Land Schleswig-Holstein einzureichen, um dann in etwa sechs Monaten am Doktorandenprogramm der Syddansk Universität in Dänemark in Kooperation mit der FH Kiel teilzunehmen. „Für meine Promotion möchte ich die Lebensdauer von 3D-gedruckten Metallen für den Schiffbau untersuchen“, sagt Kimmling.

Ihr Tipp für ein erfolgreiches Studium? „Offenherzig an alles herangehen, viel Erfahrungen sammeln und herausfinden, was Freude macht“, sagt die angehende Doktorandin.

Julia Königs

© Fachhochschule Kiel