Partner des Athena Projektes© J. Bischkopf
Zu Besuch an der UCL in Vejle: Nora Elmatari, Julia Lyhs, Prof. Dr. Joachim Laudien, Prof. Dr. Carmen Hack, Win F.A.L. Yusra, Susanne Tindgard Lauridsen, Prof. Dr. Jeannette Bischkopf (v.l.n.r.) vom Projekt ATHENA.

Kommunikation im Fokus: Interreg-Projekt ATHENA vernetzt FH mit Dänemark

von Jasmin Rohde

Anfang Juni waren Lehrende des Fachbereiches Soziale Arbeit und Gesundheit, darunter Prof. Dr. Jeannette Bischkopf, Prof. Dr. Carmen Hack und Prof. Dr. Joachim Laudien, zu Besuch an der dänischen Hochschule UCL in Vejle (DK). Es war der erste Besuch der Netzwerkpartner zur Sozialen Arbeit in Dänemark im Rahmen des Projektes ATHENA (Applied Training in Healthcare Education for commuNication Advancement). Das Projekt wird geleitet und koordiniert vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und hat sich zum Ziel gesetzt, den Austausch und die Zusammenarbeit der deutsch-dänischen Grenzregion zu fördern. Im November 2024 hatten sich die dänischen und deutschen Kolleg*innen am Rande eines größeren Netzwerktreffens bereits in Kiel kennengelernt.

Im Interview erzählt Prof. Bischkopf über ihren Besuch in Dänemark und wieso dieser Austausch so wertvoll ist.

Worum geht es bei dem Interreg-Projekt ATHENA genau, Prof. Bischkopf?

Der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit ist seit letztem Jahr Netzwerkpartner im Interreg-Projekt ATHENA. Bei diesem Projekt geht es vor allem um den Austausch in der Vermittlung von kommunikativen Kompetenzen in den Sozial- und Gesundheitsberufen. Der Hauptfokus liegt auf dem Austausch und auf der gemeinsamen Weiterentwicklung neuer Lehr- und Lernformate. Es wurden in dem Projekt u.a. Kommunikationstools von Studierenden entwickelt, die für die jeweiligen Professionen angepasst, modifiziert und in verschiedenen Lehrsituationen angewendet werden. Mithilfe dieser Tools können Gesprächseinstiege erleichtert, Selbstreflexion angeregt oder Rollenspiele unterstützt werden. Neben diesem hochschuldidaktischen Fokus unterstützt das Projekt die deutsch-dänische Zusammenarbeit und ermöglicht und initiiert Kooperationen, u.a. durch gegenseitige Besuche und Hospitationen.

Wie sah der Tag in Vejle aus?

Wir hatten eine Agenda von 10 bis 16 Uhr. Zu Beginn haben wir uns mit den Kolleg*innen ausgetauscht, wie wir lehren und wie unsere Studienabläufe aussehen. Wir haben unsere Curricula vorgestellt und anschließend wurden uns die Räumlichkeiten gezeigt. Das war sehr spannend für uns, da wir die Themen New Work und New Learning diskutieren, die dort schon umgesetzt sind. Es gab Räume an der Hochschule, wo Laborsituationen, sprich beispielsweise eine Art Wohnung, nachgestellt wird und man dort entsprechende Rollenspiele trainieren kann. Auch eine Kamera ist in diesen Räumen installiert, über die man im Seminarraum nebenan die Situation beobachten kann. Insgesamt ist das Studium an der dänischen Hochschule viel stärker in Gruppenarbeiten organisiert. Wir hatten vor Ort auch die Möglichkeit mit dänischen Studierenden in einem Seminar zu arbeiten und ein Kommunikationstool anzuwenden. Außerdem haben wir den dänischen Studierenden unsere Studieninhalte vorgestellt. Da ging dann auch ein kurzes Raunen durch den Raum, da unsere Studierenden sehr viel mehr Prüfungsleistungen ablegen müssen als die dänischen Studierenden. Generell waren die Studierenden sehr offen und reflektiert, das war einfach spannend mitzuerleben.

Was fanden Sie besonders spannend?

Es war vor Ort einfach eine besondere Atmosphäre. Das Gefühl ist dort sehr gemeinschaftlich und familiär und dadurch wirkt alles sehr freundlich und offen. Das typische dänische Wort hygge bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur diese Gemütlichkeit, sondern auch Austausch und Miteinander, was den ganzen Tag über sehr deutlich wurde. Besonders der Teamgedanke in der Lehre stand im Vordergrund. Das reicht vom Austausch von Lehrmaterial bis hin zum kollaborativen Lernen. Zentral war auch ein erfahrungsorientiertes Lernen, bei dem man sehr viel stärker in Situationen reingeht, die einem auch in der Praxis begegnen können, diese durchspielt und reflektiert. Von diesen Aspekten können wir viele Impulse mitnehmen und es zeigt einfach, wie wertvoll ein internationaler Austausch ist.

Wie geht es mit dem Projekt weiter?

Das dänische Team kommt uns in Kiel im November besuchen. Wir hoffen, dass wir dann bereits unser neues bibliothekarisches Lernzentrum, das Lerndok23 nutzen können. Ein Highlight sind auch die öffentlichen Kunstwerke auf dem Campus oder eine Ausstellung im Bunker-D. Außerdem wollen sie auch unsere Studierenden kennenlernen und sich mit weiteren Kolleg*innen austauschen. Und natürlich freuen wir uns, wenn wir über kontinuierliche Kooperationen gemeinsam mit dem International Office sprechen, um Studierenden z. B. ein Auslandssemester bei uns bzw. in Vejle zu ermöglichen. Und ansonsten freue ich mich und bin neugierig, welche Ideen wir gemeinsam entwickeln werden.

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