Sina-Marie Bandholz© J. Rohde
Sina-Marie Bandholz studiert im 4. Semester Klinische Sozialarbeit an der FH Kiel.

Mehr Praxis, mehr Tiefe, mehr Möglichkeiten: Masterstudium Klinische Sozialarbeit

von Jasmin Rohde

„Bei allem, was wir gemacht haben, war mir klar, wofür ich das später gebrauchen kann“, beschreibt Sina-Marie Bandholz rückblickend ihr Masterstudium. Die 26-Jährige studiert im vierten Mastersemester Klinische Sozialarbeit an der FH Kiel. Sie ist eine der ersten, die den Studiengang an der Fachhochschule erfolgreich abschließen wird.

Die gebürtige Kielerin hat nach ihrem Abitur zuerst eine Ausbildung als sozialpädagogische Assistentin gemacht und anschließend für ein paar Monate in einer Kita gearbeitet. Im Anschluss begann sie in Wien Psychologie zu studieren. „Ich habe einfach während der Zeit in Wien gemerkt, dass mir der Praxisbezug fehlt und es zu viel Theorie war“, erzählt die Studentin. Aus diesem Grund entschied sie sich für ein Studium an der FH Kiel. Nachdem sie erfolgreich ihren Bachelor in Soziale Arbeit absolviert hatte, begann sie die soziale Anerkennung beim Sozialpsychiatrischen Dienst im Kreis Segeberg. „Ich hatte das Gefühl, dass mich der Bachelor schon gut auf den Beruf vorbereitet hat, allerdings wollte ich gerne noch mehr Wissen und Kompetenz haben, um fachlich fundierter arbeiten zu können“, so Bandholz. Sie hat dann während ihrer sozialen Anerkennung durch Zufall entdeckt, dass die FH Kiel den Master Klinische Sozialarbeit erstmals anbietet. „Ich habe mir das durchgelesen und dachte direkt, dass dieser Studiengang perfekt zu mir passt und mich interessiert. Und dann habe ich nicht lange überlegt und mich beworben“. So pausierte Bandholz ihre soziale Anerkennung nach einem halben Jahr und startete mit dem Master.

Der Masterstudiengang Klinische Sozialarbeit setzt den Fokus auf die Sozialarbeit mit Menschen im Kontext des Gesundheitssektors. Damit ist im Schwerpunkt die Arbeit mit Menschen mit schweren/multiplen physischen oder psychischen Problemen und ‚hard to reach‘-Klient*innen gemeint. Im Studium lernen die Studierenden unter anderem, wie sie überlegt und fundiert Konzepte für Angebote und Einrichtungen entwickeln. Vom Aufbau eines Angebots bis hin zu Umsetzung, Finanzierung und Evaluation erarbeiten die Studierenden wissenschaftlich fundierte Inhalte. „Ich hatte am Anfang etwas Sorge, dass es viel aus dem Bachelorstudium wiederholt wird, was aber überhaupt nicht der Fall war. Ich habe echt viel Neues gelernt und wir sind viel tiefer auf einzelne Themen wie zum Beispiel Diagnostik und Gesundheits- und Teilhaberecht eingegangen“, so Bandholz. Auch der Aspekt der Forschung kommt während des Masterstudiums nicht zu kurz. „Mir hat besonders geholfen, dass wir wissenschaftlich fundiert gearbeitet haben. Wir haben beispielsweise in den Forschungsmodulen gelernt, wie Studien funktionieren und wie man diese entsprechend interpretiert oder auch selbst Forschung durchführen kann“.

Neben den Inhalten hat der 26-Jährigen besonders die Praxisnähe und die Atmosphäre im Studium gefallen: „Dieser Bezug zur Praxis hat mir einfach gezeigt, wofür ich das mache, und das war wirklich mit das Beste am Studiengang. Alle Lehrenden behandeln einen auf Augenhöhe und sind interessiert an der eigenen Meinung. Dadurch konnte man super viel mitnehmen, von anderen lernen und sich auch selbst reflektieren“.

Nun steht sie kurz vor ihrem Masterabschluss und blickt positiv auf das Studium zurück: „Ich kann den Master Klinische Sozialarbeit wirklich allen Menschen, die im Gesundheitssektor arbeiten und viel mit Menschen mit verschiedensten Problemlagen oder Krisen zu tun haben, empfehlen. Man lernt sehr viel darüber, wie man diese Menschen beraten und unterstützen kann und auf struktureller Ebene Angebote für diese Menschen schaffen kann“. Nach ihrem Masterabschluss wird die gebürtige Kielerin ihre soziale Anerkennung beenden.

Für das kommende Wintersemester läuft die Bewerbungsfrist noch bis zum 15.07. Weitere Informationen zum Studiengang gibt es auf der Website der FH Kiel.

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