rote Sitzbänke und Tische© M. Pilch

Mittagessen auf Abstand: Wie wird es in der Schwentine Mensa weitergehen?

von Lennard Worobic

Fehlt euch das Mittagessen mit Blick auf das Wasser auch so sehr wie uns? Die Schwentine Mensa ist aufgrund der Corona-Pandemie ebenso wie das Diners geschlossen. Nichtsdestotrotz geht die Arbeit beim Studentenwerk Schleswig-Holstein weiter, denn auch wenn der Zeitpunkt der Wiedereröffnung noch nicht bekannt ist, muss er früh genug vorbereitet werden. Wie lange dauert ein solcher Prozess? Welche Maßnahmen müssen vorher noch getroffen werden? Und wie sieht der Mensaalltag nach Corona aus? Diese und weitere Fragen beantwortete die stellvertretene Hochschulgastronomie-Leiterin Kristin Dahl im Interview mit Lennard Worobic aus der viel.-Redaktion. 

Frau Dahl, die Schwentine Mensa musste aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus vorübergehend schließen. Wie sieht die Arbeit rund um die Mensa in der aktuellen Situation aus? 

Im Moment nutzen wir die Zeit zum Beispiel für nötige Reparaturarbeiten, Pflege unserer Rezeptdatenbank und bereiten Infektionsschutzmaßnahmen für eine Wiedereröffnung vor. Unsere Mitarbeiter*innen aus dem Produktionsbereich sind während der Schließzeit zuhause.

Haben Sie durch die Krise einen Überschuss an Lebensmitteln zu verzeichnen? Und wenn ja, was passiert damit? 

Da wir vorausschauend am Tag vor der Schließung einen Großteil der frischen Lebensmittel abbestellen konnten und den verbleibenden Teil weitgehend eingefroren haben, mussten wir keine Lebensmittel in der Schwentine Mensa entsorgen.

Wie bereiten Sie sich derzeit auf die Wiedereröffnung vor? 

Zum einen bereiten wir Sicherheitsmaßnahmen zur Abstandswahrung und Kontaktminimierung vor, sowohl für die Gäste als auch für unsere Mitarbeiter*innen. Zum anderen planen wir ein entsprechend angepasstes Angebot in Erwartung einer geringeren Nachfrage.

Wie viel Vorlaufzeit brauchen Sie in etwa, um den Betrieb wieder vollständig aufnehmen zu können?

Wir benötigen ca. eine Woche Vorlauf für die Warenbestellung, erforderliche Reinigungsarbeiten und ggf. die Installation nötiger Schutzvorkehrungen, wenn diese aufgrund von Lieferengpässen verzögert geliefert werden.

Welche Aufgaben müssen im Voraus noch erledigt werden, bevor Sie wieder öffnen dürfen?

Unter anderem werden wir einen Hustenschutz im Ausgabe- und Kassenbereich installieren. Mitarbeiter*innen werden einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn ein Mindestabstand von 1,5 Metern untereinander durch andere Maßnahmen nicht eingehalten werden kann. Zudem stellen wir Sicherheitsregeln zur Vermeidung von Infektionen auf. Laufwege werden möglichst im Einbahnstraßensystem gelenkt. Wir informieren Gäste, Beschäftigte und andere Besucher des Gebäudes über die einzuhaltenden Sicherheitsregeln.

In Schleswig-Holstein gilt seit dem 29. April eine Mund-und-Nasen-Schutz-Pflicht im ÖPNV und beim Einkaufen. Lässt sich schon einschätzen, mit welchen neuen Hygiene-Standards Sie rechnen müssen, sobald in der Mensa wieder Essen ausgeteilt wird? 

Wir orientieren uns an den aktuellen Empfehlungen und werden unser Sicherheitskonzept mit den örtlichen Gesundheitsämtern abstimmen. Ob die Vorgaben für die Gastronomie über die allgemeinen Empfehlungen hinausgehen werden, bleibt abzuwarten.

Inwiefern wird sich die Coronakrise auf den zukünftigen Arbeitsalltag in der Mensa auswirken, und wie bereiten Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf vor? 

Wir erwarten deutlich weniger Gäste als üblich. Unsere Mitarbeiter*innen informieren wir regelmäßig über aktuelle Änderungen, die sich durch die Corona-Pandemie ergeben und werden sie umfassend zu den Sicherheitsmaßnahmen schulen. Im Arbeitsalltag werden wir die Einhaltung erforderlicher Schutzvorkehrungen soweit wie nötig überprüfen. Solange es keine Impfung und kein Medikament gibt, versuchen wir, im Schichtsystem zu arbeiten, um bei Erkrankung einzelner Beschäftigter die Betriebsabläufe aufrecht halten zu können. 

Haben Sie sonstige Informationen oder Anmerkungen in Bezug auf die Schwentine-Mensa, die Sie noch loswerden möchten? 

Unsere Mitarbeiter*innen vermissen den Kontakt unter den Kollegen*innen und mit den Studierenden und freuen sich, wenn die Mensen und Cafeterien wieder regulär arbeiten können, natürlich unter Berücksichtigung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen.

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