Menschen, die an einem Konferenztisch sitzen© J. Kläschen

NDR berichtet über InFer3D-Fertigungszelle

von Joachim Kläschen

NDR-Reporterin Annafried Stürmer besuchte die FH Kiel am 13. August, um sich über die in der Anschaffung befindliche Integrierte Fertigungszelle ‚InFer3D‘  zu informieren. Anfang 2021 soll die High-Tech-Anlage zum 3D-Laser-Pulvermetall-Auftragsschmelzen, für deren Anschaffung die FH eine Förderung in Höhe von 2,3 Millionen Euro erhielt, in Betrieb gehen. Studierende werden dann durch die Kombination aus modernsten additiven und subtraktiven Verfahren mit einem automatisierten Transportsystem verschiedenste Bauteile im Metalldruck erstellen.

InFer3D-Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Alexander Mattes informierte über die Einsatzmöglichkeiten der Fertigungszelle und darüber, dass diese neben der Lehre auch eine wichtige Rolle für den Technologietransfer spielen wird. Mehr als 20 regionale Unternehmen hatten bereits im Vorfeld der Anschaffung Interesse an einer Zusammenarbeit mit der FH bekundet. Darunter Unternehmen der maritimen Wirtschaft, aus dem Bereich E-Mobilität, Maschinenbau und Medizintechnik.

Im Anschluss erklärte Prof. Dr.-Ing. Jan Henrik Weychardt vom Fachbereich Maschinenwesen an einem Beispiel konkrete Anwendungsfälle der InFer3D. In Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) soll mit der InFer3D die Fertigung von individuell gefertigten Orthesen erforscht werden. Diese maßgeschneiderten orthopädischen Hilfsmittel sollen unter Verbiegung der Wirbelsäule Leidenden mehr Mobilität und Lebensqualität zurückgeben.

Prof. Dr.-Ing. Jana Schloesser, Expertin für Werkstoffkunde, erklärte schließlich, welche Vorteile die Fähigkeit der InFer3D bieten wird, verschiedene Metalle miteinander zu verbinden. Aus solchen ‚Gradienten-Werkstoffen‘ gefertigte Bauteile können beispielsweise besser mit großen Temperaturwechseln umgehen und haben damit eine höhere Lebensdauer. Beim Einsatz in der Leistungselektronik eröffnen Gradienten-Werkstoffe trotz geringerer Größe und Gewicht eine gleichbleibende oder bessere Leistungsfähigkeit.

Die Ausstrahlung des Beitrags ist für den 14. August 2020 ab 19 Uhr im Rahmen des Feierabend-Magazins ‚Von Binnenland und Waterkant‘ bei NDR Welle Nord vorgesehen.

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