Nach über 15 Jahren im Einsatz hat die die alte Projektionstechnik ausgedient. Die bisherige Projektionsanlage im Mediendom der Fachhochschule Kiel wird ersetzt – neuer, schärfer, energieeffizienter. Die zuvor genutzten Projektoren, die die Projektionskuppel des Planetariums bespielten, waren seit 2009 in Betrieb und haben über 30.000 Betriebsstunden geleistet. So fielen im vergangenen Herbst gleichzeitig zwei Geräte aus – Ersatzteile waren nicht mehr erhältlich – etwas Neues musste her. Markus Schack, Leiter des Zentrums für Kultur- und Wissenschaftskommunikation (ZKW), informierte sich, holte Angebote ein und flog sogar in die USA, um sich vor Ort ein Bild zu machen. „Ich bin nach Salt Lake City gereist, wo ich eine überzeugende Lösung mit drei Projektoren gesehen habe, die für uns finanziell machbar war“, erklärt er.

Neue Projektoren aus den USA und Software-Update
Mit der Kieler Woche startete der Mediendom in eine vierwöchige Sommerpause – Zeit für den Umbau. Für den Austausch der Projektoren veranschlagte das Team um Marko Herrmann, Technischer Leiter des ZKW, rund eine Woche. Unterstützung kam mit den Projektoren aus den USA – Daniel Dye, Techniker der Firma Evans & Sutherland, begleitete die Lieferung und unterstützte den Umbau vor Ort.
Das neue System basiert auf Lasertechnologie und verwendet drei Hochleistungsprojektoren, die eine deutlich höhere Auflösung sowie eine bessere Farbwiedergabe ermöglichen. „Früher hatten wir eine Auflösung von ungefähr 3.000 Pixeln über den Horizont hinweg – mit dem neuen System sind es jetzt rund 4.700 Pixel. Das bedeutet eine deutlich höhere Bildschärfe bei gleicher Projektionsfläche“, erklärt Markus Schack. Neben der Auflösung wurde auch die Bildwiederholfrequenz optimiert: Statt 60 Hertz liefern die neuen Projektoren 120 Hertz, was insbesondere für 3D-Inhalte von Bedeutung ist. „Mit den neuen Projektoren können wir jetzt pro Auge 60 Hertz darstellen – vorher waren es 30 Hertz. Dadurch flackert das 3D-Bild deutlich weniger“, ergänzt Marko Herrmann.
Gleichzeitig wird die Projektions-Software erneuert. „Wir machen auch noch ein System-Update. Neben der neuen Hardware bekommen wir auch noch eine neue Planetarium-Software“, so Herrmann. Davon profitieren auch die verschiedenen Fachbereiche der Hochschule – so ist es mit dem neuen System viel einfacher Studierenden- und Forschungs-Projekte im Mediendom darzustellen und zu testen.

Scharf-Blick in die Zukunft
Ein entscheidender Vorteil des neuen Systems liegt in der Verwendung von Laserphosphor-Projektoren, die eine Betriebsdauer von bis zu 25.000 Stunden bei voller Leistung ermöglichen – im Eco-Modus sogar bis zu 50.000 Stunden. Ein regelmäßiger Austausch von Halogenlampen, wie er bisher notwendig war, entfällt damit vollständig. Zusätzlich konnte die Anzahl der benötigten Projektoren von sechs auf drei reduziert werden: „Das spart nicht nur Energie, sondern reduziert auch Wartungskosten erheblich“, erklärt Schack.
Auch die technische Infrastruktur wurde neu aufgesetzt: Jeder Projektor verfügt nun über zwei Grafikprozessoren. Für alle Programme, die ab Juli laufen, wird die Kuppelgeometrie neu berechnet – ein aufwendiger Prozess, der mithilfe des sogenannten „Slicing“-Verfahrens realisiert wird. Nach dem Umbau und der Umstellung läuft sodass das Programm ab dem 18. Juli mit vollständig erneuerter Technik – gestochen scharf, effizient und zukunftsfähig.