Ein Mann mit orangefarbenem Shirt und ein Mann mit grünem Shirt schauen auf ein Dokument© Team Raceyard

Techniktests in flirrender Hitze – Team Raceyard startet in Spanien

von Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß

Es ist heiß, unsagbar heiß hier am Circuit de Barcelona-Catalunya in Montmeló bei Barcelona. Keine Wolke verdeckt die sengende Sonne und ein Team von 20 Raceyardern und Raceyarderinen kämpft um die letzten Sticker für die Zulassung zu den Rennen. Müde Gesichter wohin man schaut, aber es ist nicht nur die Hitze, sondern auch die vorhergegangenen Events, die jetzt anscheinend ihren Tribut fordern. Aber die Teilnehmenden würden diese optimal zum Wetter designte, schwarze Teamkleidung nicht tragen, wenn sie nicht den unbedingten Willen zum Fahren hätten. Also Schweiß abwischen, schnell noch ein wenig trinken, Ärmel hochkrempeln und weiter.

Wo stehen wir?

Prescrut, Mechanische Abnahme und den Driver Ejection Test haben wir am Mittwoch erfolgreich bestanden. Die Designpresentation fand auch positiven Anklang. Was das an Punkten bedeutet, wird sich noch zeigen. Ebenfalls haben wir unseren hervorragenden Ruf als geselliges Team beim Cultural Dinner verteidigt. Trotz einiger technischer Probleme mit dem VR Equipment war die Business-Plan-Presentation gestern ebenfalls gelungen. Leider haben wir das E-Scrut gestern nicht im ersten Anlauf meistern können. Aktuell wird der Wagen aber gerade wieder vorgestellt. Wenn wir uns diesen Sticker abgeholt haben, dann heißt es ran an die letzten drei Hindernisse (Tilt-Table, Rain- und Break-Test). Das sollte zu schaffen sein. Fahrzeug noch kurz einstellen und ab ins erste Rennen, das Skid-Pad. Schließlich gibt es dafür dann auch erst die Punkte.

Special Effects

Ganz besonders gespannt sind wir natürlich wieder auf die Acceleration, die heute von 21 bis 24 Uhr Ortszeit ablaufen soll. Also wieder ein Nachtrennen auf dem Circuit. Wir haben uns dafür etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine Unterbodenbeleuchtung mit einer Vielzahl an LED-Leuchten. Das wird sicherlich die Stimmung wieder verbessern und eine gute Show abgeben. Allen die das miterleben möchten, aber nicht vor Ort sein können, empfehle ich unsere Social-Media-Kanäle (www.facebook.com/raceyard, www.instagram.com/raceyardhttps://www.youtube.com/channel/UC1DkByFWr2WUTs4U5gwUM6Q).

Mehr Informationen zum Ablauf der Formula-Student-Rennen und den einzelnen Tests gibt es unter de.wikipedia.org/wiki/Formula_Student_Germany#Ablauf_des_Wettbewerbs .

Mañana habrá más información de nuestro equipo de carreras.

 

 

Eine ereignisreiche Woche geht unter der spanischen Sonne auf die Zielgeraden.  Ein letzter Pitstop vor dem großen Finale über die 22km lange Strecke der Endurance, das Autocross stand gestern an.

Hierbei musste eine zuvor festgelegte Strecke von jeweils zwei Fahrern zweimal durchfahren werden. Die schnellste Zeit wird gewertet und ermittelt den Startplatz für die letzte Renndisziplin, die Endurance.

Königsdisziplin Endurance

Nach einem spannenden Autocross konnten wir die letzten technischen Probleme beseitigen und in die Endurance starten. Es ist extrem heiß, wir haben unseren Slot um 13 Uhr, gemeinsam mit Karlsruhe und Dresden. Was für eine Ehre, Raceyard knapp hinter den Topteams der Weltrangliste. Dann ist es auch schon so weit, unser schöner Renner sprintet durch die ersten Schikanen. SylviaE fährt ruhig und gleichmäßig, der Fahrer vermeidet den Kontakt zu den Seitenbegrenzungen und den dort stehenden Cones. Das war vorher noch nicht allen geglückt. Bei den Verbrennern sind einige Fahrzeuge durch Fahrfehler und technische Defekte ausgefallen und auch die ersten Elektrofahrzeuge blieben liegen. Die erste Rundenzeit ist mit 62,342 Sekunden auch deutlich besser als gestern.

Abruptes Ende nach gutem Start

Zweite Runde, dritte Runde, alles läuft wie am Schnürchen. Doch was ist das? Eben noch fliegt unser Renner den Pilonenkurs des Hügel hinauf doch nun scheint er plötzlich nur noch auszurollen. Ein Raunen geht durchs Team! Deutlich ist das grüne konstante Licht über dem Fahrerhelm zu erkennen, welches anzeigt, dass sich der Wagen nur noch im LV Modus (Low-Voltage) befindet und somit die Motoren nicht die nötige Leistung bereitgestellt bekommen. Wird der Fahrer das Fahrzeug noch einmal „ready to Race“ freischalten können? Gefühlt bleibt die Zeit stehen! Gedanken schießen im Kopf herum, ist es die Hitze, ist es wieder das BSPD, werden wir noch weiter fahren können? Doch dann ist es vorbei. Es ist die Runde vier, die Nummer 53, SylviaE und somit Team Raceyard sind aus dem Rennen. Wie schade, gerade wo wir so gut dabei waren. Aber so ist das eben im Motorsport. Wir haben gemeinsam als Team gekämpft und mitgefiebert, gelitten, uns mit anderen Teams ausgetauscht und gemessen. Am Ende geht hier jeder als Sieger vom Platz, auch wenn es dieses Mal mit dem „Copa“ nicht hat sein sollen, daran dürfen sich dann eben 2019 andere erfreuen. Wir haben gelernt das SylviaE ein konkurrenzfähiges Auto ist wir aber noch deutlich die Standfestigkeit insbesondere bei hohen Temperaturen erhöhen müssen.

Und jetzt heißt es Einpacken, nach Hause fahren, das Auto überarbeiten und nächstes Jahr sind wir wieder da und greifen nach dem Pott.

Eso es todo desde el Circuito de Barcelona-Catalunya hasta el año que viene, y volaré a casa mañana.

 

Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß

© Fachhochschule Kiel