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Wenn das Vergessen kommt

von Julia Schmelter / einfach machen unternehmenskommunikation GmbH

Was denkt jemand, dessen Gedächtnisleistung nachlässt? Welche Ängste belasten diesen Menschen? Welche Wünsche hat er? Welche Hilfen möchte er? Mit einem innovativen Forschungsprojekt beleuchtet die Fachhochschule Kiel in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis diese Fragen zum ersten Mal aus der Sicht der Betroffenen und Angehörigen. Bei einem Fachtag am Mittwoch, 16. November 2001, gewähren Prof. Dr. Gaby Lenz und Prof. Dr. Marita Sperga vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit Einblicke in ihre Forschungsergebnisse.

„Ziele unseres Projektes sind, zum einen mehr über die Lebenswelten und Lebenslagen von Menschen in einem frühen Stadium einer Demenz zu erfahren. Zum anderen haben wir uns die kommunalen Hilfsangebote für Betroffene angesehen, um mit unseren Erkenntnissen dort eine Weiterentwicklung zu ermöglichen“, erklärt Lenz. Dabei gehe es sowohl um einen inhaltlichen Ausbau der Angebote, als auch um eine stärkere Vernetzung der Anbieter vor Ort. „Die Betreuung und Versorgung dementiell erkrankter Menschen ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir mit diesem Projekt unterstützen möchten.“

Forschung in Praxis und Theorie
Diese Haltung vertreten auch die beteiligten Praxispartner. „Wir wissen das Forum, das dieses Projekt uns bietet, sehr zu schätzen“, sagt Brigitte Voß, Leiterin der Pflege- und Alzheimerberatungsstelle von Pflege LebensNah. „Es stellt nicht nur eine wertvolle Verbindung zwischen Theorie und Praxis dar, sondern bietet auch einen Raum, in dem Menschen gemeinsam zum Wohle der Betroffenen zusammenarbeiten.“ Pflege LebensNah ist einer von fünf Projektpartnern im Verbund, dem auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und das Kompetenzzentrum Demenz sowie die Brücke und der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes angehören.

Austausch zu Ergebnissen
Am 16. November, von 13 bis 18 Uhr, laden die Fachhochschule Kiel und ihre Projektpartner gemeinsam zur Diskussion der Ergebnisse ein. Drei Schwerpunkte stehen bei den Vorträgen im Vordergrund: die Subjektperspektiven von Betroffenen, Angehörigen sowie die Ergebnisse zur Evaluation der Angebote. „Wir würden uns freuen, unsere Erkenntnisse mit vielen Vertretern anderer Institutionen wie Fachkräften, Pflegepersonal, Ärztinnen und Ärzten aber auch Entscheidern aus der Politik und den Kommunen erörtern zu können. Dieser Austausch hilft uns, den kommunalen Anbietern und langfristig vor allem auch den Betroffenen“, sagt Sperga.

Anmeldungen und Rückfragen zum Fachtag werden unter der Telefonnummer (0431) 210 - 3081 oder per E-Mail an fruehdemenz(at)fh-kiel.de vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit gerne entgegengenommen. Die Teilnahme am Fachtag ist kostenfrei und als Fortbildungsveranstaltung der Ärztekammer Schleswig-Holstein anerkannt.


Auf einen Blick

Was? Fachtag „Innenwelten von Frühdemenz“
Wann? Mittwoch, 16. November, 13 – 18 Uhr
Wo? Fachhochschule Kiel, Mehrzweckgebäude, Sokratesplatz 2, 24149 Kiel

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