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Ein „UFO“ unter Wasser – FH Kiel entwickelt nicht-invasives Verfahren zur Erfassung von Fischen

von Frauke Schäfer

Im Rahmen eines Verbundprojektes beteiligen sich Prof. Dr. Sabah Badri-Höher und Prof. Dr. Hauke Schramm vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) an der Entwicklung eines Unterwasser-Fisch-Observatorium (UFO). Mit Low-Light-Kameras und einem Sonar ausgestattete Plattformen sollen Fischschwärme automatisch erkennen und bestimmen, um welche Fischarten es sich handelt – ohne die Fische zu stören und so das Messergebnis zu verfälschen. Meeresbiologinnen und -biologen könnten mit UFO Rückschlüsse auf die Größe von Fischbeständen und ihr Wander- und Laichverhalten sowie die Verteilung der Fische erhalten. Das Observatorium kann aber auch die Suche nach geeigneten Standorten für die Errichtung von Windparks unterstützen.  

Bislang schätzen Expertinnen und Experten Fischbestände anhand von Probennahmen an Bord von Forschungsschiffen und den Fangstatistiken kommerzieller Fischereifahrzeuge. Damit ist aber nur eine punktuelle Erfassung möglich. UFO soll diese Methode zunächst ergänzen. Die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH koordiniert den Anschluss des UFO-Systems an die von ihr betriebene Forschungsplattform „FINO3“. Die Plattform befindet sich etwa 80 Kilometer nordwestlich von Sylt am Rand eines neuen Windparkgebietes vor der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.  

Die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft fördert das Forschungsprojekt am Fachbereich Informatik und Elektrotechnik mit über 1,1 Mio. Euro. Das gesamte Verbundprojekt ist mit 6 Mio. EUR dotiert. 4 Mio. EUR fallen davon auf das Teilprojekt UFO, das federführend vom Johann Heinrich von Thünen-Institut für Seefischerei aus Hamburg geleitet wird und an dem neben der FH Kiel auch die Kieler Firma MBT GmbH, das Helmholtz-Zentrum Geesthacht und die Universität Hamburg beteiligt sind.

Veröffentlicht am 18.03.2014

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