Assistenzroboter Emma.© I. Lübker
Forscher*innen der Fh Kiel arbeiten interdisziplinär daran, das Assistenzroboter wie Emma Pflegekräfte in Senioreneinrichtungen in ihrem Arbeitsalltag unterstützen.

Mehr als Tänzchen und Gedächtnisspiele

von Frauke Schäfer

Der Assistenzroboter „Emma“ der Fachhochschule Kiel besucht nun schon seit 2016 eine Kieler Demenz-WG der Diakonie Altholstein. Sie animiert die Bewohner*innen zum Tanzen, spielt Gedächtnisspiele und bringt jede Woche Abwechslung in die sonst „leere“ Stunde vor dem Mittagessen. In ihrem Vortrag „Emma – ein Assistenzroboter im Einsatz in einer Kieler Pflegeeinrichtung“ am Freitag, 27. November 2020, informieren die Projektbeteiligten der FH die Teilnehmenden der 117. Kieler Pflegekonferenz über ihre Erfahrungen und stellen künftige Entwicklungsmöglichkeiten von Emma vor.

Seinen Anfang nahm das Projekt 2016 am Fachbereich Informatik und Elektrotechnik; seit 2018 beteiligt sich der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit mit dem Studiengang Soziale Arbeit daran. Seit vergangenem Semester erweitert Prof. Dr. Katharina Scheel mit ihren Studierenden der Physiotherapie das Team und damit perspektivisch auch die Einsatzmöglichkeiten von Assistenzrobotern wie Emma. „Es ist unser Ziel, dass Emma nicht nur Spaß macht, sondern durch kleine physiotherapeutische Übungen bestehende Therapien ergänzen kann oder zur Präventionsarbeit in diesem Bereich beiträgt“, erklärt Prof. Scheel. „Wir bereiten unsere Studierenden so auf die Arbeit der Zukunft vor, in der auch in die gesundheitsbezogenen und sozialen Studiengänge immer mehr Technik Einzug hält. Deshalb ist es uns wichtig, schon in der Ausbildung einen sicheren und umsichtigen Umgang damit zu vermitteln.“

Für Prof. Dr. Jens Lüssem, den Initiator des Projekts vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik, liegt in der interdisziplinären Zusammenarbeit der Schlüssel zum Erfolg: „Wir können und wollen nicht alles alleine machen, denn wir sind in unserem Wissen und unserer Erfahrung auf die Technik fokussiert. Deshalb sind wir zwingend auf andere Disziplinen angewiesen und freuen uns auch, die Studierenden der Physiotherapie und Informatik näher zusammenzubringen.“

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