Vater mit Kind am Strand.© TU Braunschweig
Was bewegt Väter in Deutschland? Das wollen die FH Kiel und die TU Braunschweig in einem gemeinsamen Forschungsprojekt herausfinden.

Väter für Forschungsprojekt gesucht

von Frauke Schäfer

Welche Vorstellungen haben Männer von ihrer Vaterschaft und ihrem Familienleben? Wie sind Sorge- und Erwerbsarbeit in den Familien aufgeteilt? Mit welchen Problemen sehen sich Väter konfrontiert? Diesen und weiteren Fragen gehen Forschende der Technischen Universität (TU) Braunschweig und der Fachhochschule (FH) Kiel in ihrem Forschungsprojekt "You don't need to be Superheroes“ nach. Noch bis Ende Oktober können sich Väter an einer Online-Befragung beteiligen.

In der wissenschaftlichen Literatur und den Medien wird zunehmend über moderne und aktive Väter berichtet, die sich gleichberechtigt in die Erziehung und die Versorgung ihrer Kinder einbringen möchten. Gleichzeitig nehmen sie aber nach der Geburt ihrer Kinder kürzer als Mütter Elternzeit in Anspruch und reduzieren seltener ihre Arbeitszeit. Was für Formen der Vaterschaft gibt es also neben oder zwischen dem des Ernährers, der höchstens am Wochenende und in den Ferien Zeit für die Familie findet, und dem Vollzeitvater, der seiner Frau den Rücken für deren Karriere freihält?

In ihrem Forschungsprojekt wollen Kim Bräuer (TU Braunschweig) und Prof. Dr. Kai Marquardsen (FH Kiel) Einblicke in die vielfältigen Lebenslagen von Vätern erhalten und erfahren, was diese in Deutschland bewegt. Sie gehen der Frage nach, was sie sich für ihre Kinder erhoffen, sich von ihrem sozialen Umfeld, Arbeitgeber*innen und der Politik wünschen und wie sie Beruf und Familie auch in Zeiten der Corona-Pandemie vereinen. Kim Bräuer konzentriert sich hierbei vor allem auf die Durchführung und Auswertung einer bundesweiten quantitativen Befragung, qualitativen Interviews mit Vätern aus verschiedenen Branchen sowie Fallanalysen bloggender Väter, während sich Prof. Marquardsen gemeinsam mit seinen Studierenden mit den Perspektiven von Vätern mit Flucht- und Migrationserfahrung und solchen mit Armutserfahrungen befassen wird.

„Wir waren als Forschende selbst überrascht, wie groß die Resonanz auf die Onlinebefragung bislang war“, erklärt Marquardsen. „Offenbar besteht unter Vätern ein Bedarf und Interesse, die eigenen Erfahrungen mitzuteilen. Dafür danken wir allen Teilnehmenden ganz herzlich. Wir hoffen, dass das Thema mit dem Projekt verstärkt Aufmerksamkeit erfährt.“

Ziel des Projekts ist es, Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber*innen, Koordinator*innen von Väternetzwerken und politische Akteur*innen zu entwickeln, um die Lebenslagen von Vätern stärker sichtbar zu machen und ihre Situation und die ihrer Familien nachhaltig zu verbessern.

Väter, die ihre Erfahrungen weitergeben möchten, können bis zum 31. Oktober 2021 an der Onlinebefragung  teilnehmen.

Weitere Informationen unter
www.tu-braunschweig.de/chancengleichheit/familienbuero/vaeter oder auf www.instagram.com/dadsaredads.

Kontakt

Prof. Dr. Kai Marquardsen
Fachhochschule Kiel
Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit
E-Mail: kai.marquardsen(at)fh-kiel.de

Kim Bräuer, M.A. (Projektleitung)
Technische Universität Braunschweig
Institut für Soziologie
E-Mail: k.braeuer(at)tu-braunschweig.de

 

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