Ringvorlesung: Vom offenen zum latenten Antisemitismus und wieder zurück? Antisemitische Einstellungen in Deutschland in Kontinuität und Wandel
Prof. Dr. Michael Müller
Der Antisemitismus in Deutschland war auch nach 1945 nie verschwunden, wenngleich offene Formen antisemitischer Äußerungen zumindest im öffentlichen Diskurs nicht sagbar waren oder zumindest meist durch soziale Normen unterdrückt wurden. Auch wenn zahlreiche Studien antisemitische Einstellungen dennoch in weiten Teilen der Gesellschaft nachwiesen, diese im Kontext der Coronapandemie zusätzlich in Form von antisemitischen Verschwörungserzählungen vermehrt auftauchten, entsprach das gesellschaftliche Selbstverständnis dem einer gelungenen Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der kein Platz für antisemitische Vorkommnisse zu sein schien. In jüngerer Zeit scheinen diesen Normen und das Selbstverständnis jedoch zu erodieren bzw. sich neu zu konstituieren. Der Vortrag ordnet die Entwicklungen sowohl anhand von empirischen Studien als auch unter Betrachtung aktueller Diskursentwicklungen ein.
Nicht-Hochschulmitglieder melden sich bitte für den Stream per email an: ringvorlesung.sg(at)fh-kiel.de. Der Link zum Zoom-Stream wird Ihnen rechtzeitig vor der Vorlesung zugemailt. Gerne können Sie auch in Präsenz an der Hochschule teilnehmen!
Ansprechperson: Prof. Dr. Melanie Groß,
FH Kiel, Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit