Eine Frau wird von hinten gezeigt, die mit ihrem Smartphone die Stipendita*innen auf der Bühne des Audimax fotografiert. © A. Diekoetter
Gutgelaunte Fotomodelle gab es bei der Verleihung der Deutschlandstipendien reichlich.

FH Kiel verleiht 28 Deutschlandstipendien

von Frauke Schäfer

28 Student*innen der Fachhochschule Kiel erhielten gestern (16. März 2023) ihre Urkunden für das Deutschlandstipendium. Sie werden ein Jahr lang mit 300 Euro im Monat gefördert. Wir stellen drei von ihnen und eine Förderin vor: 

Portraitaufnahme Melanie Danlowski©A. Diekötter
Melanie Danlowski

Melanie Danlowski, 1985 in Memmingen geboren, wohnt in Elsdorf-Westermühlen bei Rendsburg. Als die gelernte Physiotherapeutin ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte, schrieb sie sich im Sommersemester 2020 in den Bachelorstudiengang Betriebswirtschaftslehre ein. Die 37-Jährige studiert online und arbeitet parallel zum Studium 30 Stunden in der Woche als Fachberaterin in einem großen Sanitätshaus in Rendsburg. „Betriebswirtschaftliche Skills und eine akademische Ausbildung werden auch im Gesundheitssystem immer wichtiger. Die FH Kiel hatte dann für mich einfach das interessanteste Angebot“, begründet Melanie Danlowski ihre Studienwahl. Weil sie zu den besten Studierenden gehört, konnte sie sich 2021 das erste Mal erfolgreich für das Deutschlandstipendium bewerben. „Für das zweite Jahr habe ich mich dann nochmal extra angestrengt, damit ich mich erneut bewerben kann. Das Deutschlandstipendium bedeutet für mich eine wichtige finanzielle Entlastung, vor allem jetzt, da so vieles teurer geworden ist. Ich kann weiter Teilzeit arbeiten und habe genug Zeit für Studium. Auf der anderen Seite drückt das Stipendium auch eine sehr große Wertschätzung aus. All die Zeit und das Engagement, die ich ins Studium investiere, um gute Leistungen zu erzielen, werden geschätzt und gewürdigt. Es zeigt mir, dass der Weg, den ich gewählt habe, um mich beruflich zu verändern, der richtige war.“

Portraitaufnahme Mariam Naseri.©A. Diekötter
Mariam Naseri

Mariam Naseri ist 21 Jahre alt und studiert im sechsten Semester Betriebswirtschaftslehre. Während ihres Studiums hat sie nicht nur als studentische Hilfskraft in der Verwaltung und als Statistik-Tutorin gearbeitet. Sie war auch als Werksstudentin in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig und hat im Wintersemester 22/23 ein Vollzeitpraktikum in einer Bank in Frankfurt am Main absolviert. Für die FH Kiel hat sich Mariam Naseri aufgrund der Praxisnähe, der studentischen Projekte und – wie sie sagt - „familiären Atmosphäre“ entschieden. "Diese Dinge verliehen dem Studium eine höhere Qualität als an einer klassischen Universität“, findet die gebürtige Kielerin. Für das Deutschlandstipendium habe sie sich an erster Stelle natürlich aus finanziellen Gründen beworben, so Naseri. "Aber für mich sind auch das Netzwerk und die Kontakte wichtig, die ich im Rahmen des Stipendiums knüpfen kann, auch weil es einen Austausch mit den Fördernden gibt. Zudem empfinde ich dieses Stipendium als Belohnung, sowohl für meine guten Noten als auch für mein ehrenamtliches Engagement. Mir bedeutet die Anerkennung der Zeit, die ich in den letzten zweieinhalb Jahren in das Studium und mein persönliches Engagement gesteckt habe, sehr viel.“

Portraitaufnahme Johannis Thomsen©A. Diekötter
Johannis Thomsen

Johannis Thomsen ist 28 Jahre alt und gebürtiger Flensburger. Nach dem Abitur in Husum betreute er zunächst ein Jahr lang einen querschnittsgelähmten Mann. In dieser Zeit beschloss er, seine technische Neugier und das Berufsleben zu kombinieren. Thomsen begann daraufhin eine Ausbildung zum Mechatroniker bei einem Hersteller von Windenergieanlagen, die er nach zweieinhalb Jahren als Innungsbester abschloss. Anschließend ging es zum Mechatronik-Studium an die HAW nach Hamburg, wo er als Tutor und Werkstudent arbeitete. „Ab dem vierten Semester wurde ich an der HAW mit dem Deutschlandstipendium gefördert, was mich unheimlich ehrte und unterstützte. Durch die Unterstützung konnte ich mich besser auf das Studium fokussieren und für die Abschlussarbeit mein Umfeld in Richtung Süddeutschland verlassen“. Thomsen schloss sein Studium als Jahrgangsbester ab und wechselte anschließend an die FH Kiel in den Masterstudiengang Elektrische Technologien. Auch hier bewarb er sich zweimal erfolgreich für das Deutschlandstipendium und schrieb seine Abschlussarbeit erneut bei einem Automobilhersteller in Süddeutschland. Vor kurzem konnte Thomsen sein Studium ausgezeichnet abschließen. Seit dem ersten März arbeitet er als Entwicklungsingenieur bei einem international agierenden Technologiekonzern in Hamburg. „Für meinen Beruf war mir besonders wichtig, mich hauptsächlich mit Technik zu befassen, sowohl mit theoretischem Engineering als auch mit praktischen Inbetriebnahmen und Fehlersuchen. Außerdem möchte ich gerne selbst Studierende betreuen. Das kann ich in meiner jetzigen Tätigkeit realisieren, da im Konzern dual Studierende in Praxisphasen und Abschlussarbeiten begleitet werden.“

Birgitt Becker am Rednerpult im Audimax.©A. Diekötter
Birgitt Becker

Birgitt Becker hielt auf der gestrigen Veranstaltung ein Grußwort. Sie ist Präsidentin des Rotary Club Kiel-Düsternbrook, der drei Deutschlandstipendien gestiftet hat.
"Ich habe mich sehr gefreut, heute diese interessanten und talentierten jungen Menschen heute kennenlernen zu dürfen. Mich beeindruckt, mit welcher Ernsthaftigkeit und Tatkraft sie ihr Studium meistern, zum Teil noch neben dem Studium arbeiten und sich oftmals auch noch ehrenamtlich engagieren. Der Rotary Club Kiel-Düsternbrook möchte durch die Unterstützung junger Nachwuchskräfte seinen Beitrag für die Zukunft Deutschlands leisten. Rotary ist eine internationale Gemeinschaft von Führungskräften aus allen Bereichen des Wirtschaftslebens; die einzelnen Clubs sind gleichzeitig fest in ihrer Gemeinde verankert und engagieren sich nicht nur finanziell, sondern auch ganz konkret durch Hilfsaktionen. Er fühlt sich den Hochschulen der Landeshauptstadt Kiel sehr verbunden und freut sich, zusammen mit der Fachhochschule Kiel geeignete Studierende fördern zu können. Dabei vertrauen wir auf die Expertise der Hochschule bei der Auswahl der Stipendiaten und wissen, dass unsere Unterstützung in die richtigen Hände kommt.“

Vielen Dank an die Förderer
Prof. Dr. Werner-Petersen-Stiftung
FH Kiel Stiftung
Ferchau GmbH
Stadtwerke Kiel
Rotary Club Kiel-Düsternbrook
Stiftergemeinschaft Förde Sparkasse
Dr. Martina Hellmuth und Prof. Dr. Urban Hellmuth
Lions Förderverein Kiel-Oben 
Lydia und Herrmann Früchtenicht Stiftung
  

 

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