Computer – langweilig, trocken und schrecklich kompliziert? Das kommt ganz darauf an, wie man es anpackt, meint die Fachhochschule Kiel und stellt in ihrem Mediendom ein virtuelles Museum der besonderen Art vor: Unter einer 360° mal 180° umfassenden Kuppel führt die Veranstaltung „Computer öffnen Welten“ anschaulich in Grundlagen der Informationstechnologie ein, mit schönen Bildern, informativ und unterhaltend.
„Fünf davon weltweit!“ lautete noch vor wenigen Jahrzehnten die Vision, heute können wir die Computer im privaten und beruflichen Umfeld kaum mehr zählen. Die Grundlagen dieser Technologie hingegen sind den Meisten trotzdem fremd. Was tatsächlich in einem Computer geschieht, scheint nur wenigen Expertinnen und Experten wirklich klar zu sein.
Die Illusionen des Mediendoms beruhen auf Computertechnik. An ihrem Beispiel erschließt sich ein scheinbar schwieriges Thema auf der Basis emotionalen Lernens anschaulich, unterhaltsam, aktuell und visionär. Die Produktion wurde konzipiert, um Erwachsenen und Jugendlichen, Mädchen und Jungen gleichermaßen einen weitgehend technikfreien und unbelasteten Zugang zu Themen der Informationsverarbeitung, Rechentechnik und zum Computer zu ermöglichen. Sie will Interesse erzeugen, sich mit einzelnen Themen aus diesem Umfeld eingehender und wissenschaftlicher auseinanderzusetzen, Details zu vertiefen, Erfindungen, Ideen und Geräte in ihrem historischen, gesellschaftlichen und technischen Kontext zu begreifen.
Ein zentrales Thema ist die Digitalisierung von Daten und Information, deren Verarbeitung und nahezu verlustfreien Transport Computer ermöglichen. Dies wird am Beispiel der Digitalisierung von Bild- und auch von Audio-Informationen dargestellt, Themen, die Mädchen und Jungen aller Altersstufen durch ihre Alltagserfahrungen zugänglich sind, etwa durch digitale Fotografie, digitales Fernsehen, CDs, DVDs oder MP3-Musikstücke.
Die politische und gesellschaftliche Relevanz wird ebenfalls thematisiert, mehr als 20 Jahre nach dem "Orwell-Jahr" 1984. Wie immer sind mit technischem Fortschritt auch Gefahren verbunden, wie die Allgegenwärtigkeit von Überwachung, die Gefahr der Missinterpretation oder Manipulation von Daten und der mit ihnen vermittelten Informationen. Die Veranstaltung unterstreicht, dass und wie sehr wir heute und in Zukunft in allen Lebensbereichen von Computern abhängig sind.
Die Veranstaltung entstand in zweijähriger Produktionszeit am Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel und nutzt den europaweit bedeutenden Fundus der Computerschausammlung der Fachhochschule. In einem 12-köpfigen Team zeichnen Priv.-Dozent Dr. Wolfgang Goerigk für das Drehbuch, Jürgen Rienow für die Produktion und Mediendom-Direktor Eduard Thomas für die Herstellungsleitung verantwortlich. Sie wurde mit 142.000 Euro aus Mitteln der Europäischen Union, Gemeinschaftsinitiative Urban II gefördert.
Die nicht-öffentliche Premiere findet am Mittwoch, 14. November um 19 Uhr statt, öffentliche Veranstaltungen werden ab Freitag, 16. November, angeboten.
Weitere Informationen: www.mediendom.de
Kiel, 13. 11. 2007
Autorin: Frauke Schäfer