Stu­die­ren mit Be­hin­de­rung

Gemäß Um­fra­ge­er­geb­nis­sen des Deut­schen Stu­den­ten­werks (siehe Be­fra­gung „BEST – Stu­die­ren mit einer ge­sund­heit­li­chen Be­ein­träch­ti­gung“) wei­sen rund 16% der Stu­die­ren­den eine stu­di­en­erschwe­ren­de Be­ein­träch­ti­gung auf. Un­ab­hän­gig davon ob es sich um Be­ein­träch­ti­gun­gen im Be­reich Mo­bi­li­tät, Sehen, Hören oder Spre­chen, um kör­per­li­che Er­kran­kun­gen, wie Rheu­ma oder Dia­be­tes, oder psy­chi­sche Be­ein­träch­ti­gun­gen, wie z.B. De­pres­si­on han­delt - Hoch­schu­len sind nicht nur ge­setz­lich ver­pflich­tet, son­dern haben sich auch selbst dazu be­kannt, Bar­rie­ren ab­zu­bau­en, Nach­tei­le aus­zu­glei­chen und so in­klu­si­ve Be­din­gun­gen für ein er­folg­rei­ches Stu­di­um zu schaf­fen.

Der Nach­teils­aus­gleich

Was steckt da­hin­ter und wie stel­le ich einen An­trag?

Ein Nach­teils­aus­gleich ist dafür da, chan­cen­glei­che Be­din­gun­gen für Stu­die­ren­de in be­son­de­ren Le­bens­la­gen, ins­be­son­de­re Stu­die­ren­de

  • mit Be­hin­de­run­gen ein­schlie­ß­lich psy­chi­scher oder chro­ni­scher Er­kran­kung
  • im Mut­ter­schutz
  • mit Kin­dern oder mit pfle­ge­be­dürf­ti­gen An­ge­hö­ri­gen,

her­zu­stel­len.

FAQ zum Nach­teils­aus­gleich im Stu­di­um

Es macht Sinn einen An­trag zu stel­len, wenn Sie 1. eine län­ger an­dau­ern­de Krank­heit/Be­hin­de­rung/Kind(er)/pfle­ge­be­dürf­ti­ge An­ge­hö­ri­ge haben und 2. in der Prü­fung ein Nach­teil durch das Prü­fungs­set­ting in Wech­sel­wir­kung mit Ihrer Be­ein­träch­ti­gung ent­steht.

Nein. Ein GDB oder eine Dia­gno­se al­lein führt nicht au­to­ma­tisch zu einem Nach­teils­aus­gleich. Im An­trag muss zu­sätz­lich der kon­kre­te Nach­teil, sowie Aus­gleichs­maß­nah­men er­klärt wer­den.

Am bes­ten zu Se­mes­ter­be­ginn bzw. so früh wie mög­lich. Der An­trag soll spä­tes­tens 6 Wo­chen vor der je­wei­li­gen Prü­fung ge­stellt wer­den.

Be­ein­träch­ti­gun­gen, die den Nach­weis vor­han­de­ner Fä­hig­kei­ten er­schwe­ren, sind aus­gleich­bar. Man­geln­de Fä­hig­kei­ten wer­den nicht aus­ge­gli­chen.

Das For­mu­lar (gül­tig für alle Fach­be­rei­che) fin­den Sie im in­ter­nen Be­reich unter "For­mu­la­re Prü­fungs­we­sen".

1. Be­schei­ni­gung des Be­stehens einer lang­fris­ti­gen Be­ein­träch­ti­gung.

2. Schil­de­rung der Sym­pto­me, auf­grund derer der Nach­teil in der Prü­fung droht.

3. Ein Vor­schlag für mög­li­che Aus­gleichs­maß­nah­men.

Nein, die Fi­nan­zie­rung von tech­ni­schen und an­de­ren Hilfs­mit­teln im Rah­men des Nach­teils­aus­gleichs ob­liegt dem je­wei­li­gen Prüf­ling. Fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung kann der*die be­ein­träch­tig­te Stu­die­ren­de je­doch im Rah­men der Ein­glie­de­rungs­hil­fe über den je­wei­li­gen So­zi­al­hil­fe­trä­ger oder ggf. auch über die Kran­ken­kas­sen er­lan­gen. 

Ja. Stu­die­ren­de, die mit einer Schwer­be­hin­de­rung stu­die­ren, kön­nen beim AStA unter Vor­la­ge des Schwer­be­hin­der­ten­aus­wei­ses (Merk­zei­chen: „G“, „aG“, „H“, oder „BL“) die Rück­erstat­tung des Se­mes­ter­ti­cket­bei­trags be­an­tra­gen. Auch Stu­die­ren­de, die auf­grund ihrer Be­hin­de­rung den öf­fent­li­chen Nah­ver­kehr nicht nut­zen kön­nen und einen ent­spre­chen­den Nach­weis er­brin­gen, kön­nen einen Rück­erstat­tungs­an­trag stel­len. In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf den Sei­ten des AStA der FH Kiel.

Die oder der Vor­sit­zen­de des Prü­fungs­aus­schus­ses Ihres Fach­be­reichs. 

Wird ein An­trag ab­ge­lehnt, kön­nen Sie einen be­grün­de­ten Wi­der­spruch ein­le­gen. Der Prü­fungs­aus­schuss ent­schei­det über Wi­der­sprü­che gegen Ent­schei­dun­gen der oder des Prü­fungs­aus­schuss­vor­sit­zen­den.

Grund­sätz­lich ja. In­for­ma­tio­nen über eine dau­er­haf­te Be­ein­träch­ti­gung im Stu­di­um kön­nen für die ge­sam­te Dauer des Stu­di­ums hin­ter­legt wer­den, die Art des Nach­teils­aus­glei­ches muss aber zu Be­ginn eines jeden Se­mes­ters be­stä­tigt bzw. neu fest­ge­legt wer­den.

Nein. Eine ma­xi­ma­le Stu­di­en­dau­er gibt es an der Fach­hoch­schu­le Kiel nicht. [Stand: Win­ter­se­mes­ter 2022]

Nein.

Nein. Be­hin­de­run­gen und Krank­hei­ten sind recht­lich von­ein­an­der ge­trennt. Bei vor­über­ge­hen­den Krank­hei­ten greift das Rück­tritts­recht wegen Prü­fungs­un­fä­hig­keit.

Haben Sie bspw. einen Krank­heits­schub, kann die Be­ar­bei­tungs­zeit für eine Prü­fungs­leis­tung um bis zu 3 Wo­chen ver­län­gert wer­den. Hier­für stel­len Sie einen „An­trag auf Ver­län­ge­rung der Be­ar­bei­tungs­zeit der Haus-, Pro­jekt­ar­beit, Port­fo­lio­prü­fung“ und fügen eine „Be­schei­ni­gung Prü­fungs­un­fä­hig­keit - Ärzt­li­ches At­test“ bei.

Wie stel­le ich einen An­trag auf Nach­teils­aus­gleich wäh­rend des Stu­di­ums?

Ein An­trag auf Nach­teils­aus­gleich wird in schrift­li­cher Form (über das Prü­fungs­amt) an die*den Prü­fungs­aus­schuss­vor­sit­zen­de*n ge­stellt. Der An­trag soll bis zum Ende der An­mel­de­frist, spä­tes­tens 6 Wo­chen vor der je­wei­li­gen Prü­fung ge­stellt wer­den. Zur Vor­be­rei­tung ist eine ver­trau­li­che Be­ra­tung durch die Zen­tra­le Stu­di­en­be­ra­tung rat­sam.

Vor­aus­set­zun­gen für einen Nach­teils­aus­gleich

Bei der Be­wer­bung:

Här­te­fall-Re­ge­lung

Vor­aus­set­zun­gen: Schwer­wie­gen­de ge­sund­heit­li­che, so­zia­le oder fa­mi­liä­re Grün­de, so­dass nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann, auch nur ein Se­mes­ter auf die Zu­las­sung zu war­ten.

Ver­bes­se­rung der Note oder Ver­bes­se­rung der War­te­zeit

Vor­aus­set­zun­gen: Leis­tungs­be­ein­träch­ti­gun­gen die*den Be­wer­ber*in daran ge­hin­dert haben, die Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung zu einem frü­he­ren Zeit­punkt zu er­wer­ben oder eine bes­se­re Durch­schnitts­no­te der Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung zu er­lan­gen. Es müs­sen Nach­wei­se des Leis­tungs­ver­laufs der Schul­zeug­nis­se (amt­lich be­glau­big­te Ko­pi­en) und ggf. ein Schul­gut­ach­ten vor­ge­legt wer­den.

An­lauf­stel­le bei Fra­gen: Ab­tei­lung für stu­den­ti­sche An­ge­le­gen­hei­ten, Tel.: 0431/210-1330.

 

Im Stu­di­um:

1. Eine län­ger an­dau­ern­de ge­sund­heit­li­che Be­ein­träch­ti­gung/Mut­ter­schutz/Kind(er)/pfle­ge­be­dürf­ti­ge An­ge­hö­ri­ge.

                Mög­li­che Nach­wei­se:

  • Haus-, Fach- oder amts­ärzt­li­che At­tes­te
  • At­tes­te oder Be­fund­be­rich­te von ap­pro­bier­ten psy­cho­lo­gi­schen Psy­cho­the­ra­peut*innen
  • Fest­stel­lungs­be­scheid über einen Grad der Be­hin­de­rung oder Schwer­be­hin­der­ten­aus­weis
  • Ent­las­sungs­be­rich­te über (teil‐) sta­tio­nä­re Auf­ent­hal­te
  • Be­wil­li­gungs‐ oder Fest­stel­lungs­be­schei­de der Kran­ken­kas­se etc.
  • Schwan­ger­schafts-At­test, Ge­burts­ur­kun­de des Kin­des
  • Nach­weis über Pfle­ge­tä­tig­keit

2. Ein Nach­teil, falls Leis­tun­gen unter den re­gu­lä­ren Be­din­gun­gen ab­sol­viert wer­den müs­sen.

Mög­li­cher Nach­weis: Eine schrift­li­che Er­klä­rung über den kon­kre­ten Nach­teil und mög­li­che Aus­gleichs­maß­nah­men. Am bes­ten eig­net sich eine Er­klä­rung von der Stel­le, die den Nach­weis für 1.  aus­ge­stellt hat (z.B. Arzt/Ärz­tin).

3. Die Be­ein­träch­ti­gun­gen sind in­halt­lich nicht prü­fungs­re­le­vant.

 

An­lauf­stel­le bei Fra­gen zum Stu­di­um mit Be­hin­de­rung: Zen­tra­le Stu­di­en­be­ra­tung, Ma­ri­na Ma­ku­rath, Tel.: 0431/210-1760.

An­lauf­stel­le bei Fra­gen zum Stu­di­um mit Fa­mi­lie: Fa­mi­li­en­ser­vice, An­ne­ma­rie Mül­ler, Tel. 0431/210-1882.

Zum An­trags­for­mu­lar (FH in­tern)

 

Hör-Tipp!

Hier geht es zur 6. Folge des Di­ver­si­ty Pod­cast der FH Kiel zum Thema "In­klu­si­on und Bar­rie­re­ab­bau an der FH Kiel". 

 

Be­ra­tungs­an­ge­bo­te

Die Zen­tra­le Stu­di­en­be­ra­tung  berät zu den The­men

  • Stu­di­en­be­din­gun­gen und Bar­rie­re­frei­heit an der FH
  • Nach­teils­aus­glei­che bei der Zu­las­sung zum Stu­di­um
  • Nach­teils­aus­glei­che im Stu­di­um und in Prü­fun­gen
  • sowie zur Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on.

Das Stu­den­ten­werk Schles­wig-Hol­stein (Stu­die­ren mit Be­hin­de­rung und chro­ni­scher Er­kran­kung) berät zu den The­men

  • Stu­di­en­fi­nan­zie­rung
  • Fi­nan­zie­rung von Mehr­be­dar­fen
  • bar­rie­re­ar­mes Woh­nen
  • Nach­teils­aus­glei­che

Die PEER-BE­RA­TUNG des So­zi­al­re­fe­rats des AStA der FH Kiel (Unser Be­ra­tungs­an­ge­bot | AStA FH Kiel (asta-fh-kiel.de) ) in­for­miert zu den The­men

  • Nach­teils­aus­glei­che
  • und wei­te­ren Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten

und ver­tritt die In­ter­es­sen der Stu­die­ren­den mit Be­ein­träch­ti­gung/Be­hin­de­rung und/oder chro­ni­scher Er­kran­kung ge­gen­über der FH.

Die Di­ver­si­täts­be­auf­tra­ge der FH Kiel berät im Falle von Dis­kri­mi­nie­rung.  

Der Fa­mi­li­en­ser­vice der FH Kiel berät zu The­men der Ver­ein­bar­keit von Stu­di­um oder Beruf mit fa­mi­liä­ren Auf­ga­ben, z.B. zur Mög­lich­keit eines Nach­teils­aus­gleichs.

Er­gän­zen­de un­ab­hän­gi­ge Teil­ha­be­be­ra­tung zu den The­men  Re­ha­bi­li­ta­ti­ons- und Teil­ha­be­leis­tun­gen er­hal­ten Sie in Kiel durch den Zen­trum für selbst­be­stimm­tes Leben e.V. .

Ak­ti­ons­plan Vi­si­on - Ak­ti­on - In­klu­si­on

Ak­ti­ons­plan zur Um­set­zung der UN-BRK

Selbst­be­stim­mung, Chan­cen­gleich­heit und gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be sind de­mo­kra­ti­sche und men­schen­recht­li­che Grund­sät­ze, die zu er­rei­chen allen Men­schen mög­lich sein soll. Der Ak­ti­ons­plan der FH Kiel bün­delt alle Vor­ha­ben, die dazu bei­tra­gen sol­len, eine gleich­be­rech­tig­te Teil­ha­be an Bil­dung und For­schung si­cher­zu­stel­len und In­klu­si­on struk­tu­rell zu ver­an­kern.

Mehr In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf den Sei­ten der Di­ver­si­täts­be­auf­trag­ten.