Neu am Fach­be­reich: 7 Fra­gen an Pro­fes­sor Dr. Chris­ti­an Krauss

Seine Er­fah­rung in der Wirt­schafts­in­for­ma­tik als Soft­ware­ent­wick­ler und selbst­stän­di­ger Be­ra­ter gibt Prof. Chris­ti­an Krauss ab dem Som­mer­se­mes­ter 2019 an in­for­ma­tik­in­ter­es­sier­te Stu­die­ren­de am Fach­be­reich Wirt­schaft wei­ter.

1. Sie ent­wi­ckeln seit Ihrer Ju­gend Com­pu­ter­spie­le. Gibt es eine be­son­de­re Er­in­ne­rung an diese Zeit?

Mit 15 habe ich ein Spiel für den Com­mo­do­re Amiga ent­wi­ckelt, das ich ein paar Jahre spä­ter in Stu­di­en­zei­ten auf einer Pu­blic Do­main Seite hoch­ge­la­den habe. Zwei Jahre spä­ter er­hielt ich eine Post­kar­te aus Aus­tra­li­en von einem Fan des Spiels, der wis­sen woll­te, ob es noch wei­te­re Level geben wird. Da­mals steck­te das In­ter­net noch in den An­fän­gen, meine Spie­le ver­brei­te­ten sich auf CD-ROMs als Bei­la­ge in Fach­zeit­schrif­ten. So ging das Spiel um die Welt.

2. Sind Sie bei der Spie­le­ent­wick­lung dabei ge­blie­ben?

Vor­erst nicht – das kam erst 20 Jahre spä­ter. Ich war zu­nächst lange im me­di­zi­ni­schen Um­feld tätig und habe dort web­ba­sier­te Da­ten­bank­an­wen­dun­gen und For­schungs-Re­gis­ter ent­wi­ckelt. Spä­ter kamen noch an­de­re web­ba­sier­te An­wen­dun­gen in ei­ge­ner Un­ter­neh­mer­schaft dazu.

3. Gibt es dar­un­ter eine be­son­de­re Ent­wick­lung?

Da ich in mei­ner Frei­zeit Kla­vier spie­le und auch kom­po­nie­re, al­ler­dings we­ni­ger gut im Tex­ten bin, war ich auf der Suche nach einer Platt­form, wo Künst­ler ihre Texte li­zen­ziert zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Ich bin nicht wirk­lich fün­dig ge­wor­den und kam auf den Ge­dan­ken, selbst eine sol­che Dienst­leis­tung an­zu­bie­ten. In­zwi­schen bin ich bei allen Such­ma­schi­nen bei dem Key­word „kaufe Song­tex­te“ oder „buy ly­rics“ ganz oben.

4. Sie haben die bei­den App-Spie­le Cour­li und Stardro­id pro­gram­miert. Was ist die Spiel­idee da­hin­ter?

Cour­li ist ein hüp­fen­der Ten­nis­ball, der in mög­lichst kur­zer Zeit ver­schie­de­ne Auf­ga­ben lösen muss, z.B. Farb­blö­cke weg­spren­gen, Dia­man­ten ein­sam­meln. Auf den ers­ten Blick wirkt es wie ein Spiel für Kin­der, es ist aber recht an­spruchs­voll. Mich haben auch schon Stu­die­ren­de an­ge­spro­chen, die um Tipps ge­be­ten haben, be­stimm­te Level zu schaf­fen. Bei Stardro­id be­wegt sich ein klei­ner Ro­bo­ter durch die Gänge eines Raum­schif­fes, mit dem Ziel das Raum­schiff im In­ne­ren zu zer­stö­ren.

5. Was ist für Sie das Span­nen­de am Pro­gram­mie­ren?

Pro­gram­mie­ren ist ein krea­ti­ver Pro­zess, ähn­lich wie beim Musik kom­po­nie­ren. Man hat eine un­ge­fäh­re Idee vom Out­put und kon­stru­iert ein Pro­gramm, das am Ende genau so funk­tio­niert, wie man sich das vor­ge­stellt hat.

6. Was möch­ten Sie Ihren Stu­die­ren­den mit auf den Weg geben? 

Wich­tig ist, dass einem der spä­te­re Beruf Freu­de be­rei­tet. Es bringt nichts, ein Stu­di­en­fach nur nach Fak­to­ren wie Be­rufs­aus­sich­ten, Pres­ti­ge oder Ge­halts­aus­sich­ten aus­zu­wäh­len. In jedem Be­reich ist es mög­lich gut zu wer­den und mit die­sem Ta­lent Geld zu ver­die­nen. Mit Lei­den­schaft las­sen sich auch schwie­ri­ge Pha­sen über­win­den.

7. Ver­voll­stän­di­gen Sie bitte fol­gen­den Satz: Stu­die­ren be­deu­tet für mich…

...le­bens­lang zu ler­nen, weil es eine der her­aus­ra­gen­den Ei­gen­schaf­ten des Men­schen ist, ler­nen zu dür­fen und zu kön­nen.

Vie­len Dank für das Ge­spräch.

Text: Anna Mayer
(ver­öf­fent­licht: 26.03.2019)