Volks­wir­te-Fach­ta­gung in Ham­burg und Kiel

Ende Mai war es so weit: Vom 22.-24.05.2019 schlüpf­ten die Hoch­schu­le für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten Ham­burg und die Fach­hoch­schu­le Kiel in die Rolle des Gast­ge­ber­tan­dems der alle zwei Jahre statt­fin­den­den „In­ter­na­tio­na­len Fach­ta­gung der Pro­fes­so­rin­nen und Pro­fes­so­ren für Volks­wirt­schafts­leh­re aus Deutsch­land, Ös­ter­reich und der Schweiz“, zu der rund 60 Öko­nom*innen aus 40 Hoch­schu­len ge­kom­men waren. Unter der wis­sen­schaft­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Lei­tung von Prof. Dr. Ste­phan Boll (Hoch­schu­le für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten Ham­burg – De­part­ment Wirt­schaft) und Prof. Dr. Ruth Bo­erckel (Fach­hoch­schu­le Kiel – Fach­be­reich Wirt­schaft) spann­te die Kon­fe­renz einen brei­ten The­men­bo­gen von ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen für die Geld­po­li­tik über öko­no­mi­sche Bil­dung und Di­gi­ta­li­sie­rung bis hin zu re­gio­na­len Aus­wir­kun­gen welt­wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen.

In sei­ner Be­grü­ßung stell­te Prof. Dr. Ste­phan Boll die Be­deu­tung volks­wirt­schaft­li­cher The­men­be­zü­ge für die Hoch­schul­aus­bil­dung in be­triebs­wirt­schaft­li­chen Stu­di­en­gän­gen her­aus. An­schlie­ßend stand die Geld­po­li­tik im Fokus des ers­ten Pa­nels der Ta­gung: Nach Vor­trä­gen von Prof. Maik Wol­ters (Uni­ver­si­tät Jena) und Prof. Gun­ther Schnabl (Uni­ver­si­tät Leip­zig) lud die Haupt­ver­wal­tung der Deut­schen Bun­des­bank in Ham­burg, Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Schles­wig-Hol­stein zu einem Abend­emp­fang in ihre Räum­lich­kei­ten ein. Der Prä­si­dent der Bun­des­bank-Haupt­ver­wal­tung, Dr. Arno Bä­cker, be­ton­te die Be­deu­tung des wis­sen­schaft­li­chen Aus­tau­sches und war sich darin einig mit Wis­sen­schafts­se­na­to­rin Ka­tha­ri­na Fe­ge­bank, die das Gruß­wort über­nom­men hatte.

Am zwei­ten Kon­fe­renz­tag fuh­ren die Teil­neh­mer*innen ge­mein­sam mit dem Bus zum zwei­ten Ta­gungs­stand­ort, Fach­hoch­schu­le Kiel. Nach der Be­grü­ßung durch Prof. Dr. Ruth Bo­erckel über­nah­men Prof. Dr. Udo Beer, Prof. Dr. Björn Chris­ten­sen und Wis­sen­schafts­staats­se­kre­tär Dr. Oli­ver Grund­ei Gruß­wor­te.

Im Rah­men des zwei­ten Ta­gungs­pa­nels tra­ten Re­fe­ren­ten aus dem Kreis der Kon­fe­renz­teil-neh­mer*innen ans Pult und auf die Bühne. Das Panel um­fass­te einen brei­ten The­men­strauß, an­ge­fan­gen von öko­no­mi­scher Bil­dung über Di­gi­ta­li­sie­rung bis hin zu re­gio­na­len Aus­wir­kun­gen ge­samt­wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen. Bei strah­len­dem Son­nen­schein und leich­ter Brise bil­de­te eine Fahrt mit der Schwen­ti­ne­fäh­re, bei der sich Kiel in sei­nem schöns­ten Licht prä­sen­tier­te, die ima­gi­nä­re Brü­cke zwi­schen Ost- und West­ufer, zwi­schen Fach­hoch­schu­le und Uni­ver­si­tät, zwi­schen an­ge­wand­ter Wis­sen­schaft und Po­li­tik­be­ra­tung. Die IFT war im In­sti­tut für Welt­wirt­schaft zu Gast und bekam nicht nur Ein­bli­cke in die ak­tu­el­le Kon­junk­tur­pro­gno­se (Prof. Dr. Jens Boy­sen-Hog­re­fe), son­dern auch eine glei­cher­ma­ßen in­ter­es­san­te wie amü­san­te lehr­ge­schicht­li­che Haus­füh­rung (Dr. Jür­gen Stehn). An­schlie­ßend lie­ßen die Gäste beim Abend­essen samt För­de­blick den vol­len Kon­fe­renz­tag aus­klin­gen.

Am drit­ten Tag war die Kon­fe­renz wie­der an der Hoch­schu­le für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten Ham­burg zu Gast. Der Ab­schluss­tag stand unter dem Motto „Re­gio­na­le Aus­wir­kun­gen welt­wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lun­gen“. Die Ta­gungs­lei­tung hatte eine mit Jens Aß­mann (stellv. Ge­schäfts­füh­rer Han­dels­kam­mer Ham­burg), Dr. Hol­ger Schmie­ding (Chef­volks­wirt Be­ren­berg-Bank Lon­don), Dr. Lud­ger Schu­knecht (stellv. Ge­ne­ral­se­kre­tär der OECD Paris), Prof. Dr. Hen­ning Vöpel (Prä­si­dent HWWI Ham­burg) hoch­ran­gig be­setz­te Runde für eine Po­di­ums­dis­kus­si­on ge­win­nen kön­nen. Die­ser Teil der Ta­gung war auch Öf­fent­lich­keit und Stu­die­ren­den zu­gäng­lich. Unter Mo­dera­ti­on von Claas Tadt­je (DIE ZEIT) wur­den bren­nen­de The­men wie der Han­dels­streit zwi­schen den USA und China sowie der schwe­len­de Brexit im Zu­sam­men­hang mit den wirt­schaft­li­chen Aus­sich­ten für Re­gi­on und dar­über hin­aus aus ganz un­ter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven kon­tro­vers dis­ku­tiert.

Text: Prof. Dr. Ruth Bo­erckel und Prof. Dr. Ste­phan Boll
(ver­öf­fent­licht: 13.06.2019)