„Idea­thon“ – ein in­ter­na­tio­na­les On­line-Se­mi­nar

Der On­line­kurs „Idea­thon“ hat im ver­gan­ge­nen Se­mes­ter Stu­die­ren­de aus den un­ter­schied­lichs­ten Län­dern zu­sam­men­ge­bracht und ihnen ver­mit­telt, wie in kur­zer Zeit Ideen für reale Pro­blem­stel­lun­gen durch einen krea­ti­ven Lö­sungs­weg ge­fun­den wer­den kön­nen. Die Or­ga­ni­sa­ti­on des Events lag bei Prof. Dr. Marco Har­di­man. So­wohl er als auch Stu­die­ren­de des Fach­be­reichs Wirt­schaft haben daran teil­ge­nom­men.

Loui­sa Wet­zel stu­diert In­ter­na­tio­na­le An­ge­wand­te Frei­zeit­wis­sen­schaft im 6. Se­mes­ter in Bre­men und war eine von drei deut­schen Teil­neh­me­rin­nen des Kur­ses. In einem In­ter­view er­zählt sie, wie sie den in­ter­na­tio­na­len Kurs er­lebt hat.

 

Wie bist du auf den Kurs auf­merk­sam ge­wor­den?
Ich hätte im Som­mer­se­mes­ter ei­gent­lich ein Aus­lands­se­mes­ter in Kroa­ti­en ge­macht und hatte dann statt­des­sen On­line­kur­se von Deutsch­land aus. Die Do­zen­tin für „Sus­tai­n­a­ble Tou­rism“ hat mich dar­auf auf­merk­sam ge­macht und da mein Stun­den­plan nicht so prall ge­füllt war, hatte ich noch Lust zu­sätz­lich etwas zu ler­nen und habe dann die Chan­ce ge­nutzt.

Was waren die In­hal­te des Kur­ses? Was habt ihr ge­lernt?
Für das krea­ti­ve Fin­den von Lö­sun­gen ver­schie­de­ner Pro­blem­stel­lun­gen wur­den uns ver­schie­de­ne Tech­ni­ken ge­zeigt und prä­sen­tiert, die wir an­schlie­ßend an­wen­den soll­ten. All­ge­mein ging es um Pro­ble­me im Tou­ris­mus auf In­seln. Viele davon hat­ten mit der Co­ro­na-Pan­de­mie zu tun.

Was hat dir am meis­ten ge­fal­len?
Die Im­pul­se, die uns je­weils am An­fang der drei Tage ge­ge­ben wur­den, und dass ich ein­mal Teil eines in­ter­na­tio­na­len Pro­jekts ge­we­sen bin. Ich fand es in­ter­es­sant, dass so ein re­la­tiv gro­ßes, in­ter­na­tio­na­les Pro­jekt auch funk­tio­nie­ren kann, wenn jeder bei sich zu Hause sitzt und man keine Mög­lich­keit hat, sich an einem Ort zu tref­fen.

Wie war es, in einem Kurs mit Stu­die­ren­den aus so vie­len Län­dern eine der we­ni­gen deutsch­spra­chi­gen Teil­neh­me­rin­nen zu sein? Wie hat die Kom­mu­ni­ka­ti­on funk­tio­niert?
Das war ei­gent­lich ganz span­nend. Ab und zu gab es schon Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­me, da nie­mand in sei­ner Mut­ter­spra­che ge­spro­chen hat. Zu Be­ginn hat man das eher ge­merkt, aber nach kur­zer Zeit konn­te man die an­de­ren Teil­neh­mer*innen bes­ser ein­schät­zen, was sie mei­nen und was sie sagen wol­len.
Für mich war es auch hilf­reich, dass ich mal wie­der drei Tage kom­plett eng­lisch spre­chen konn­te. Das war durch das On­line­se­mes­ter ja nicht so der Fall, wie ich es mir er­hofft habe.

Woher kamen die an­de­ren Kurs­teil­neh­mer*innen?
Ich war in einem Drei­er-Team mit einer Stu­den­tin aus Spa­ni­en und einer aus Finn­land.

Wür­dest du den Kurs wei­ter­emp­feh­len?
Wahr­schein­lich ja. Denn man nimmt bei so etwas immer viel mit und lernt mehr als man denkt. Die drei Tage waren aber sehr stres­sig und ich hatte das Ge­fühl, dass man in der Zeit kaum die Mög­lich­keit hatte, gute Ideen zu ent­wi­ckeln, weil es eher darum ging, schnell eine Um­fra­ge zu star­ten und schnell eine Prä­sen­ta­ti­on zu er­stel­len. Dann waren die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bar­rie­ren na­tür­lich auch noch etwas zeit­schlu­ckend und manch­mal gab es na­tür­lich auch tech­ni­sche Pro­ble­me. Aber wahr­schein­lich ist es in der vor­ge­ge­be­nen Zeit auch schwer an­ders mög­lich - und dar­aus habe ich wie­der­um auch ge­lernt, wie wich­tig or­ga­ni­sier­tes Ar­bei­ten und eine gute Kom­mu­ni­ka­ti­on und Mo­ti­va­ti­on sind.

Auch wenn der Auf­trag­ge­ber wäh­rend des Se­mi­nars der Grup­pe noch keine Rück­mel­dung geben konn­te und nach­ge­holt wer­den soll­te, war das On­line­se­mi­nar für Loui­sa eine gute Er­fah­rung. Ein Grund mehr, sich als Stu­die­ren­de*r an sol­che in­ter­na­tio­na­len Pro­jek­te her­an­zu­trau­en und so eine ganze Menge für die Zu­kunft mit­zu­neh­men.

Text: An­ni­ka Jaensch
(ver­öf­fent­licht: 24.09.2020-ra)