Künst­li­che In­tel­li­genz in der Wis­sen­schaft

Die vier­te in­dus­tri­el­le Re­vo­lu­ti­on ist in vol­lem Gange und bringt ste­tig neue Tech­no­lo­gi­en her­vor, dar­un­ter auch die künst­li­che In­tel­li­genz. Die­ser ra­san­te Fort­schritt bringt nicht nur Chan­cen, son­dern auch Her­aus­for­de­run­gen mit sich.

Die DFG setzt klare Re­geln für den Ein­satz von künst­li­cher In­tel­li­genz in der Wis­sen­schaft
Im Sep­tem­ber 2023 hat die Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft (DFG) erste Leit­li­ni­en zum Um­gang mit ge­ne­ra­ti­ven Mo­del­len zur Text- und Bil­de­r­er­stel­lung ver­öf­fent­licht. Diese Leit­li­ni­en sol­len Wis­sen­schaft­ler*innen bei ihrer Ar­beit sowie An­trag­stel­len­den bei der DFG und Be­tei­lig­ten im Be­gut­ach­tungs-, Be­wer­tungs- und Ent­schei­dungs­pro­zess Ori­en­tie­rung bie­ten und die Qua­li­tät der wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis si­cher­stel­len.

Denn der zu­neh­men­de Ein­satz di­gi­ta­ler Werk­zeu­ge zur Text- und Bild­ge­ne­rie­rung stellt alle vor neue Her­aus­for­de­run­gen: Für ei­ni­ge mar­kiert diese In­no­va­ti­on einen be­deu­ten­den Fort­schritt, wäh­rend sie für an­de­re eine be­mer­kens­wer­te Ver­än­de­rung im wis­sen­schaft­li­chen Ar­beits­pro­zess dar­stellt. Trotz die­ser Un­ter­schie­de sind sich alle einig, dass der Ein­satz die­ser neuen Tech­no­lo­gi­en ein "un­glaub­li­ches Ent­wick­lungs­po­ten­zi­al" bie­tet, das man zu nut­zen wis­sen soll­te.

Die DFG setzt sich in die­sem Zu­sam­men­hang dafür ein, dass künst­li­che In­tel­li­genz in der Wis­sen­schaft kei­nes­falls aus­ge­schlos­sen wird, aber dass die Ver­läss­lich­keit und Qua­li­tät der Er­geb­nis­se si­cher­ge­stellt wird. Die Ent­wick­lung von ge­ne­ra­ti­ven Text- und Bild­sys­te­men ist im Hin­blick auf ihre öf­fent­li­che Ver­füg­bar­keit be­sorg­nis­er­re­gend, da es für Drit­te schwer zu er­ken­nen ist, ob ein Text von einer KI oder von einer wis­sen­schaft­lich tä­ti­gen Per­son er­stellt wurde. 

Die DFG be­tont des­halb die Be­deu­tung von Trans­pa­renz und Nach­voll­zieh­bar­keit im wis­sen­schaft­li­chen Pro­zess und die Ver­ant­wor­tung der For­schen­den für die Ein­hal­tung der Grund­prin­zi­pi­en wis­sen­schaft­li­cher In­te­gri­tät. Die For­schung muss of­fen­le­gen, ob und wie ge­ne­ra­ti­ve Mo­del­le ein­ge­setzt wer­den, um geis­ti­ges Ei­gen­tum zu wah­ren und wis­sen­schaft­li­ches Fehl­ver­hal­ten zu ver­mei­den. Wei­te­re Infos zu den Richt­li­ni­en der DFG fin­det man hier.

Künst­li­che In­tel­li­genz an der Hoch­schu­le
Nicht nur in der Wis­sen­schaft, son­dern auch in Hoch­schu­len stel­len sich zu­neh­mend Fra­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Ein­satz text- und bild­ge­ne­rie­ren­der Tech­no­lo­gi­en. Auch hier ist man sich einig, dass eine Ab­leh­nung die­ser Tech­no­lo­gie nicht prak­ti­ka­bel ist. Ent­schei­dend ist je­doch ein ver­ant­wor­tungs­vol­ler, über­leg­ter und ma­ß­vol­ler Um­gang. Das be­deu­tet, dass auch Stu­die­ren­de, die an For­schungs­pro­jek­ten ar­bei­ten oder Ab­schluss­ar­bei­ten ver­fas­sen, trans­pa­rent ma­chen müs­sen, ob und in wel­chem Rah­men sie künst­li­che In­tel­li­genz ein­ge­setzt haben. Die Stu­die­ren­den müs­sen zu­sätz­lich si­cher­stel­len, dass die Ver­wen­dung die­ser Tech­no­lo­gi­en nicht das geis­ti­ge Ei­gen­tum Drit­ter ver­letzt oder zu wis­sen­schaft­li­chem Fehl­ver­hal­ten führt.

Text: Enora Pla­ci­de und Phi­li­ne von Kro­sigk
(ver­öf­fent­licht: 26.10.2023-ra)