Vir­tu­el­les Mu­se­um

 

Die Ge­schich­te der dä­nisch-deut­schen Grenz­re­gi­on ab so­fort im In­ter­net: in­ter­ak­tiv, mul­ti­me­di­al und hoch­span­ned.

 

Hier geht's di­rekt zu VIMU: www.​vimu.​info

Nach fast drei­jäh­ri­ger Pro­duk­ti­ons­zeit ist das EU Pro­jekt VIMU ab so­fort on­line er­leb­bar. Er­öff­net und ge­launcht wurde die in­no­va­ti­ve Ge­schichts­sei­te am 23.4.2008 im Dä­ni­schen Ge­ne­ral­kon­su­lat in Flens­burg durch den Chef der schles­wig-hol­stei­ni­schen Staats­kanz­lei Staats­se­kre­tär Heinz Mau­rus und den Prä­si­den­ten des Re­gi­ons­ra­tes der Re­gi­on Syd­dan­mark Carl Holst.

Ob aus dä­ni­scher oder deut­scher Per­spek­ti­ve, eher re­gio­nal oder glo­bal, text­be­tont oder vi­su­ell, das Mu­se­ums­por­tal wird den Be­su­che­rin­nen und Be­su­che­rin­nen un­ter­schied­lichs­te Mög­lich­kei­ten bie­ten, der neue­ren deutsch-dä­ni­schen Ge­schich­te der letz­ten zwei­hun­dert Jahre zu be­geg­nen.

Film­pro­duk­ti­on

 

Über 80 Vi­de­os wur­den für das VIMU Pro­jekt pro­du­ziert und auf­be­rei­tet. Etwa drei Vier­tel der Bild­se­quen­zen stam­men aus be­reits vor­han­de­nen Do­ku­men­ta­tio­nen, des­sen Ma­te­ri­al ge­sich­tet, ge­kürzt und zum Teil mit einer Au­dio­spur hin­ter­legt wurde.

Zu­sam­men mit dem Lan­des­ar­chiv Schles­wig-Hol­stein ent­stan­den 21 Filmclips, die mit ein­lei­ten­den und ab­schlie­ßen­den Kom­men­ta­ren ver­se­hen wur­den. Diese Kom­men­ta­re sol­len eine his­to­ri­sche und ge­sell­schafts­po­li­ti­sche Zu- und Ein­ord­nung der Film­se­quen­zen er­mög­li­chen. Die Sprach­auf­nah­men wur­den mit zwei ver­schie­de­nen Spre­chern in den La­bo­ren des Fach­be­reichs Me­di­en durch­ge­führt.

Neben vor­han­de­nem Film­ma­te­ri­al wur­den auch neue In­ter­views und Do­ku­men­ta­ti­on pro­du­ziert. Alle neuen Film­pro­duk­tio­nen, die wäh­rend der Pro­jekt­lauf­zeit ent­stan­den, sind bis auf zwei Aus­nah­men so­wohl in dä­ni­scher als auch in deut­scher Spra­che ver­füg­bar. In der Regel wur­den den In­ter­view­part­nern zu­erst die dä­ni­sche und dann die deut­sche Frage ge­stellt.

Ani­ma­tio­nen

Über 180 kom­ple­xen Flas­h­an­wen­dun­gen er­mög­li­chen einen ani­mier­ten und ver­tie­fen­den Zu­gang zu aus­ge­wähl­ten The­men. Sie be­stehen häu­fig aus einer in­te­gra­ti­ven Auf­be­rei­tung von Bild, Text, Ton und Video.
 
Die Ge­stal­tung der Ober­flä­che hat wie­der­keh­ren­de Merk­ma­le, die sich auf das ge­sam­te In­for­ma­ti­ons­an­ge­bot aus­wir­ken. So hat jede kom­ple­xe Ani­ma­ti­on neben der kon­text­be­zo­ge­nen Na­vi­ga­ti­on auch eine li­nea­re Na­vi­ga­ti­ons­ab­fol­ge. Diese Na­vi­ga­ti­on er­mög­licht Nut­zern sich schnell einen Über­blick über die An­wen­dung zu ver­schaf­fen. Sie min­dert auch mög­li­che Be­rüh­rungs­ängs­te von Nut­zern, für die ein Na­vi­gie­ren in ex­plo­ra­ti­ven Um­ge­bun­gen sonst eher un­ge­wohnt ist.

Ins­ge­samt ent­stan­den fol­gen­de Tem­pla­tes:

  • Bil­der­stre­cken mit se­quen­ti­el­ler Bild­ab­fol­ge (mit Ton oder ohne Ton)
  • Bil­der­stre­cke mit be­lie­bi­ger Bild­ab­fol­ge (mit Ton oder ohne Ton)
  • Buch­tem­pla­te (mit Ton oder ohne Ton)

Ein gutes Bei­spiel für ein Tem­pla­te mit einer se­quen­ti­el­len Bil­der­stre­cke  und einer Ton­spur ist die „Ein­wei­hung des Hin­den­burg­damms“. Zeit­gleich mit dem vi­su­el­len Er­le­ben, kann der User bei Wunsch auch eine au­di­tive Be­schrei­bung er­fah­ren. Im Ge­gen­satz zu der Bil­der­stre­cke mit be­lie­bi­ger Bild­rei­hen­fol­ge, ist die Ton­spur in die­sem Bei­spiel auf die Bil­der ab­ge­stimmt. Klickt der User auf das nächs­te Bild än­dert sich somit auch die Be­schrei­bung durch den Spre­cher.

Die Aus­zü­ge aus der Au­to­bio­gra­fie Nol­des sind ein Bei­spiel für ein Buch­tem­pla­te. In die­ser An­wen­dung hat der User die Ge­le­gen­heit in der Ori­gi­nal­aus­ga­be des Ma­lers und Ex­pres­sio­nis­ten Emil Nolde zu blät­tern. Ex­em­pla­risch wer­den 29 Sei­ten ex­em­pla­ri­sche vor­ge­stellt, die einen Ein­blick in die po­li­ti­sche Welt­an­schau­ung Nol­des geben. Die Sei­ten kön­nen ein­zeln ge­blät­tert oder über die Zeile mit der Sei­ten­an­zei­ge di­rekt an­ge­wählt wer­den. Eine Lu­pen­funk­ti­on er­mög­licht eine Ver­grö­ße­rung der Schrift; mit Hilfe des ge­drück­ten Cur­sors lässt sich das ver­grö­ßer­te Blatt ver­schie­ben. Alle ver­grö­ßer­ten Sei­ten wer­den aus­schlie­ß­lich en de­mand ge­la­den, also erst dann, wenn sie auf­ge­ru­fen und be­trach­tet wer­den.

Ei­ni­ge The­men las­sen sich in be­son­ders wirk­sa­mer Weise ani­miert dar­stel­len, dazu ge­hör­ten Ent­wick­lun­gen und Ver­läu­fe. Text­ba­sier­te In­for­ma­tio­nen zu Ent­wick­lun­gen, die an­sons­ten in Form von Ta­bel­len dar­ge­stellt wer­den, kön­nen in einer Ani­ma­ti­on gra­fisch auf­be­rei­tet wer­den und einen Bei­trag zu einem bes­se­ren Ver­ständ­nis leis­ten. Die Bei­spiel­ani­ma­ti­on „Werf­ten“ zeigt die Ent­wick­lung der Werf­ten von 1950-2000  und setzt sie in Re­la­ti­on zu der Be­schäf­tig­ten­an­zahl. Auch las­sen sich die Ver­bün­de gut er­ken­nen, die die Werf­ten an­stren­gen, um ihre Kon­kur­renz­fä­hig­keit am Markt zu stär­ken.

3d Mo­del­le und vir­tu­el­le Räume

Wäh­rend des VIMU Pro­jekts wur­den Ex­po­na­te und Räume drei­di­men­sio­nal er­fahr­bar ge­macht. Zum Ein­satz kamen zwei un­ter­schied­li­che Tech­ni­ken. Für die Di­gi­ta­li­sie­rung der Ex­po­na­te wur­den Fo­to­gra­fi­en an­ge­fer­tigt, die mit dem Pro­gramm Adobe Flash in Reihe ge­schal­tet wur­den. Auf diese Weise kön­nen Ex­po­na­te in einer Rund­um­sicht vom User be­trach­tet wer­den.

Das Mo­dell des Breus­te Denk­mals wurde mit Hilfe einer ei­gens an­ge­fer­tig­ten Kon­struk­ti­on aus vier un­ter­schied­li­chen Win­keln auf­ge­nom­men. Ins­ge­samt sind für die Dar­stel­lung des Ex­po­nats im Vir­tu­el­len Mu­se­um 120 Fotos ver­wen­det wor­den: pro Dar­stel­lungs­ebe­ne wurde alle 12 Grad ein Foto an­ge­fer­tigt.  Der User hat in der fer­ti­gen An­wen­dung, die Mög­lich­kei­ten die Win­kel um bis zu 40 Grad nach oben zu ver­schie­ben.

Das Ate­lier im Lar­sen Mu­se­um ist drei­di­men­sio­nal be­tracht­bar. Die Di­gi­ta­li­sie­rung von Räu­men ent­stand mit einer Pan­ora­ma­ka­me­ra, die über ein Fi­she­ye ob­jek­tiv ver­füg­te. Je­weils 3 Bil­der wur­den zu­sam­men­ge­fügt, um einen Raum drei­di­men­sio­nal zu er­fas­sen. Für die An­sicht der Räume wird der Quick­time Play­er von Apple be­nö­tigt.

Die Ver­knüp­fung von Räu­men zu einem so­ge­nann­ten Walkthrough er­folg­te mit Hilfe der Soft­ware Tour­wea­ver 3. Durch Maus­klick auf die grü­nen Pfei­le na­vi­giert der User zwi­schen den ein­zel­nen Räu­men des Son­der­bur­ger Schlos­ses.

Eine Er­fah­rungs­welt der an­de­ren Art bie­tet der vir­tu­el­le Flug über "VIMU-Land", der Re­gi­on zwi­schen Nord­see und Ost­see und Es­bjerg und Ham­burg. In einer 3D Welt fliegt der User über das Land und kann auf über 25 Sta­tio­nen Vi­deo­ma­te­ri­al auf­ru­fen. Die An­wen­dung ist sehr groß (665 Mb) und be­nö­tigt ent­spre­chend viel Zeit beim Down­load. Nach­dem die "exe" Datei ent­packt und in­stal­liert ist er­folgt die Na­vi­ga­ti­on per Tas­ta­tur und Maus. Der 3 D Flug wird auf Prä­sen­ta­ti­on vor­ge­führt. Zum Down­load des 665 Mb gro­ßen Da­ten­pa­kets hier kli­cken. 

Part­ner

 

Be­tei­ligt an dem auf drei Jahre aus­ge­leg­ten Ge­mein­schafts­pro­jekt waren neben dem Fach­be­reich Me­di­en der Fach­hoch­schu­le Kiel zwei dä­ni­sche und eine wei­te­re deut­sche Hoch­schu­le:

Eine Liste aller Pro­jekt­teil­neh­me­rin­nen und Pro­jekt­teil­neh­mer, die für den Fach­be­reich Me­di­en am VIMU Pro­jekt mit­ge­wirkt haben, fin­den sich di­rekt auf vimu.​info unter Part­ner.

VIMU ist eine Ko­ope­ra­ti­on vie­rer wis­sen­schaft­li­cher Hoch­schul­ein­rich­tun­gen aus den Fach­ge­bie­ten Ge­schich­te, Di­dak­tik, In­for­ma­ti­ons­wis­sen­schaf­ten und Mul­ti­me­dia. Das In­sti­tut für Ge­schich­te, Kul­tur und Ge­sell­schafts­wis­sen­schaf­ten an der Syd­dansk Uni­ver­si­tet in Oden­se und das In­sti­tut für schles­wig-hol­stei­ni­sche Zeit- und Re­gio­nal­ge­schich­te an der Uni­ver­si­tät Flens­burg (IZRG) er­ar­bei­te­ten ge­mein­sam den ge­schichts­fach­li­chen In­halt. Ins­ge­samt wur­den 36 ver­schie­de­ne The­men­be­rei­che aus der deutsch-dä­ni­schen Grenz­re­gi­on aus­ge­wählt. Das IZRG hat zudem ein neues di­dak­ti­sches Kon­zept ent­wi­ckelt, das die Grund­la­ge der Ver­mitt­lungs­wei­se der Ge­schich­te an ver­schie­de­ne Ziel­grup­pen bil­det.

Die In­fra­struk­tur der Web­site ent­wi­ckel­te das In­sti­tut für Fach­spra­che, Kom­mu­ni­ka­ti­on und In­for­ma­ti­ons­wis­sen­schaf­ten an der Syd­dansk Uni­ver­si­tet in Son­der­burg. Die Rea­li­sie­rung er­folg­te unter dem Ein­satz der re­la­tiv neu­ar­ti­gen Tech­no­lo­gie XML Topic Maps, einem leis­tungs­fä­hi­gen Werk­zeug zur Da­ten­struk­tu­rie­rung, in dem sich fort­schritt­li­che Such­funk­tio­nen aus­füh­ren und dif­fe­ren­zier­te Prä­sen­ta­tio­nen ge­ne­rie­ren las­sen. Das Zen­trum für Mul­ti­me­dia an der Fach­hoch­schu­le Kiel zeich­ne­te sich für das Na­vi­ga­ti­ons­kon­zept und das De­sign der Web­site ver­ant­wort­lich und ent­wi­ckel­te das Kon­zept für die re­dak­tio­nel­le Auf­be­rei­tung der In­hal­te. Die Ge­schichts­ver­mitt­lung wurde mul­ti­me­di­al ge­stal­tet durch die Pro­duk­ti­on von in­ter­ak­ti­ven 3D- und Flash­ani­ma­tio­nen und der In­te­gra­ti­on von Bild-, Ton- und Vi­deo­ma­te­ri­al.

Ihr An­sprech­part­ner für die­ses Pro­jekt ist Kay Macquar­rie.