"The Sacri­fice" von Heike Marie Krau­se

Am 15. Mai 2007 öff­ne­te die Bun­ker-Ga­le­rie zum zwei­ten Mal ihre Türen und zeig­te die Aus­stel­lung der Fo­to­künst­le­rin Heike Marie Krau­se. Darin ging es um Er­in­ne­run­gen sowie schein­ba­re und tat­säch­li­che Wirk­lich­keit.

Für die in Bra­si­li­en ge­bo­re­ne und in Müns­ter auf­ge­wach­se­ne Künst­le­rin ist Fo­to­gra­fie „nur das Echo der Wirk­lich­keit“. Mit der Zeit ver­blas­se die­ses Echo und zu­rück blie­be nur ein vager Um­riss, den der Mensch mit der Fan­ta­sie sei­ner Er­in­ne­rung fül­len müsse, er­klär­te Heike Marie Krau­se ihre Ge­dan­ken.

Die­sen Ge­dan­ken griff auch eine ihrer aus­ge­stell­ten Fo­to­se­ri­en auf: Auf­nah­men im el­ter­li­chen Haus und Gar­ten, bis zu Un­kennt­lich­keit ab­ge­dun­kelt. Nur ein­zel­ne De­tails sind be­leuch­tet, bei­spiels­wei­se ein Glo­bus auf dem Schreib­tisch ihres Va­ters. „Dinge ver­än­dern sich in der Er­in­ne­rung“, so Krau­se. „Es wird immer wie­der etwas an­de­res aus dem Dun­kel der Er­in­ne­rung her­vor­ge­ho­ben, vom Rest bleibt nur ein Um­riss.“

Auch ihre mehr­fach preis­ge­krön­te Di­plom­ar­beit „Vier Grad Cel­si­us“, die sie 2003 als Schü­le­rin von Dirk Rein­artz voll­ende­te, stell­te Krau­se im Bun­ker aus. Diese Serie kreist um das Thema Tod und um­fasst Auf­nah­men von der Lei­chen­hal­le bis hin zum Fried­hof.

In einer wei­te­ren Serie zeig­te sie die be­schrif­te­ten Rück­sei­ten von Fo­to­gra­fi­en aus ihrem ei­ge­nen Fa­mi­li­en­al­bum. Auf einer steht zum Bei­spiel „Ge­burts­tag von Frau Otte“, dar­un­ter der Stem­pel „18. Feb. 85“ und eine wei­te­re hand­schrift­li­che Notiz: „Frau Otte 95 Jahre“. Ohne die Vor­der­sei­te der Fo­to­gra­fie  sind Be­trach­ten­de auf ihre Fan­ta­sie an­ge­wie­sen.